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Full text: 51, 1932

Rudolf Geiger und Fritz Wagner: Höhenwinde vor der westafrikanischen Küste 
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I. Einleitung. 
Zur Erforschung der Höhenwinde über dem Atlantischen Ozean sind seit 1922 bis Anfang 
1930 zwölf Forschungsfahrten von der Deutschen Seewarte ausgerüstet worden, die den Ozean 
vom Kanal aus nach dem Kuba-Golf, nach Westindien, nach Südamerika (La Plata) und nach 
Westafrika überquerten. Die 10. Forschungsfahrt im Januar/Februar 1929 mit den Teilnehmern 
Dr. Eckardt und Dr. Lühe und die 12. Forschungsfahrt im März bis Mai 1930 mit Dr.-lng. Bau 
mann und Dr. Raethjen hatten Westafrika als Ziel, um besonders die Windverhältnisse auf dem 
Anmarschwege für die Luftverkehrslinie nach Südamerika zu erforschen. Die 10. Forschungs 
fahrt erreichte die Tropenzonc während der Trockenzeit, und die 12. Forschungsfahrt kam dort 
zu Beginn der Regenzeit an. Um die Beobachtungen dieser beiden Fahrten zu ergänzen, wurde 
der Ausreisetermin der 13. Forschungsiahrt im Herbst 1930 so gewählt, daß die Tropenzone 
zum Ende der Regenzeit und zum Beginn der Trockenzeit erreicht wurde. Uber den Verlauf 
und die Ergebnisse der 13. Forschungsfahrt wird im folgenden berichtet, doch konnten ihre 
Ergebnisse noch nicht an die der beiden vorhergegangenen Forschungsfahrten angeschlossen 
werden, da deren Bearbeitungen uns noch nicht zur Verfügung standen. Um ein geschlossenes 
Bild über die Veränderung der atmosphärischen Zirkulation vor der westafrikanischen Küste im 
jahreszeitlichen Wechsel zu bekommen, wäre es sehr erwünscht, daß sich in absehbarer Zeit 
noch eine weitere Forschungsfahrt nach Westafrika ermöglichen ließe, um dort auch während 
der Regenzeit Beobachtungen sammeln zu können. 
Zur Durchführung der 13. Forschungsfahrt hatten die in dem Deutschen Afrika-Dienst 
zusammengeschlossenen Schiffahrtsgesellschaften — Woermann-Linie, Hamburg - 
Amerika-Linie und Hamburg-Bremer Afrika-Linie — in entgegenkommendster 
Weise Unterbringung und Verpflegung der beiden Fahrtteilnehmer, ausreisend auf Dampfer 
„L i v a d i a“ und heimkehrend auf Dampfer „W i g b e r t“, zur Verfügung gestellt. Ferner hatten 
sie freundlichst ihre Agenturen inLasPalmas und in Freetown zur weitgehenden Unter 
stützung veranlaßt. Für diese wesentliche und tatkräftige Förderung der meteorologischen 
Forschungen sprechen die Deutsche Seewarte und die beiden Teilnehmer der 13. Forschungs 
fahrt ihren verbindlichsten Dank aus. 
Bei der Bearbeitung der Ergebnisse der 13. Forschungsfahrt hat es sich als wertvoll 
erwiesen, auch die Höhenwindbeobachtungen heranzuziehen, die auf den Handelsschiffen in 
dankenswerter Weise von den Schiffsoffizieren ausgeführt werden. Zur Erweiterung der 
Beobachtungen der 13. Forschungsfahrt wurden die Höhenwindmessungen von den 
Handelsschiffen der La-Plata-Fahrt verwandt, die zwischen 5° und 40° N. Br. in den 
Monaten September, Oktober, November der Jahre 1928, 1929 und 1930 von der Höhenwind 
meßstelle A auf Motorschiff „Monte O 1 i v i a“, später Dampfer „Cap N o r t e“ und Dampfer 
„Cap Polonio“ der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts- 
Gesellschaft und von der Höhenwindmeßstelle C auf Dampfer „Sierra M o r e n a“ des 
Norddeutsch enLloyd angestellt worden sind. Nur durch die Verwendung dieses Materials, 
das von den Schiffsoffizieren in mühevoller Arbeit mit unermüdlichem Eifer zusammengetragen 
wird, war es möglich, eine zusammenfassende Bearbeitung des herbstlichen Stromfeldes der Luft 
vor der westafrikanischen Küste vorzunehmen. 
In der vorliegenden Veröffentlichung hat R. Geiger die allgemein-meteorologischen Aus 
wertungen der Forschungsfahrt und F. Wagner die Darstellung der Höhenwindbeobachtungen 
bearbeitet.
	        
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