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Full text: 51, 1932

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 51. Bd. Nr. 4. 
Maßnahme zu betrachten, um eine übermäßige Ausdehnung in dieser Richtung zu vermeiden 1 . Desgleichen ist 
das Auftreten einer Pollinie rein zufällig und keinesfalls so grundlegend zur besseren Verteilung der polwärts 
auftretenden Verzerrungen wie später bei Eckert angenommen. Die nächstliegende Begrenzung der die Meridiane 
darstellenden Kreisbogen ist eben ihre gemeinsame Tangente. Apian hat ja diese auch gar nicht ausgezogen. 
Die zweite Projektion von Apianus 
Dieses erste Netz von Apian ist später in Vergessenheit geraten. Die zweite Projektion von Apian hat elliptische 
Meridiane. Der Hauptmeridian und der Äquator sind längentreu geteilt. Die Meridiane sind Ellipsen, die im Pol 
zusammenlaufen und die Parallelkreise in gleiche Teile teilen. Diese Projektion ist zum erstenmal von Arago in 
seiner „Astronomie populaire“ angewendet worden. 
Die Projektion von Glareanus 1527 
Es folgt zeitlich die Abbildung von Loritz (Glareanus) 1527. Die Meridiane sind denen der ersten Apianischen 
Projektion gleich. Die Parallelkreise sind zum Äquator parallele Gerade, die durch die Teilpunkte des in gleiche 
Teile geteilten Grenzmeridians gezogen sind 2 . Angaben, ob diese Projektion einmal benutzt worden ist, finden sich 
in der Literatur nicht. 
Die Projektion von Fournier 1643 
Aus diesem Netz von Loritz könnte das eine hierher gehörige Netz von Fournier, 1643, entwickelt sein 3 , das 
dieser in seiner Hydrographie in Vorschlag brachte. Beibehalten ist hier für die Halbkugel der kreisförmige Grenz 
meridian. Der Halbmesser dieses Grenzmeridians ist mit angenommen. Äquator und Hauptmeridian sind also 
nicht längentreu, sondern kleiner als ihre wahre Länge. 
Es muß hier auf einen kleinen Irrtum bei Gretschel hingewiesen werden 4 . Gretschel nimmt an, daß bei der zweiten 
Apianischen Projektion der Grenzmeridian in gleiche Teile geteilt sei, daß also die Abszissen der Parallelkreise 
bei Apian II. x = sin <p seien, und daß demnach die Fourniersche Projektion im wesentlichen mit der Apianischen 
übereinstimme. Bei Apian sind jedoch die Parallelkreisabstände untereinander gleich und haben demnach die 
Abszisse x = cp. 5 
Der Grenzmeridian bei Fournier ist also wie bei Loritz in gleiche Teile geteilt. Durch diese Teilpunkte sind 
Parallelen zum Äquator gezogen. Die Parallelkreise ihrerseits sind auch in gleiche Teile geteilt. Die Verbindungen 
der entsprechenden Teilpunkte liefern die Bilder der Meridiane, die so Ellipsen werden. Man kann das Netz auf die 
ganze Erde ausdehnen und erhält so den Grenzmeridian als Ellipse mit dem Äquator als große Achse und dem Haupt 
meridian als kleine. Dadurch bekommt das Netz eine gewisse Ähnlichkeit mit dem später noch zu behandelnden 
Netz von Moll weide. 
Darüber, ob dieses Netz einmal angewendet worden ist, läßt sich nichts in Erfahrung bringen. Wahrscheinlich 
hat das Netz ebensowenig wie sein Vorläufer, das Netz von Loritz, Eingang in der Praxis gefunden. Dies hat viel 
leicht seinen Grund darin, daß das Netz keinerlei markante Eigenschaften hat. Es ist nicht flächentreu, denn die 
Abnahme der Parallelkreisabstände zu den Polen hin hat keinerlei mathematische Bedeutung. Wenn man schon 
ein nicht flächentreues Netz anwenden wollte, dann tat das abstandstreue zweite Netz von Apianus bessere Dienste. 
Die Mercator-Sanson-Projektion 1606 
Von weitaus größerer Bedeutung als die vorigen sollte ein auch noch heute in unseren Atlanten häufig Angewen 
detes Netz werden, das flächentreue und zugleich abstandstreue, unechtzylindrische Netz von Mercator. Steht 
auch die Bedeutung dieser Projektion neben der anderen nach Mercator benannten Projektion, der winkeltreuen 
1 D’Avezac, 8. 54. „L’échelle des longitudes est expressément d’un tiers moindre que celle des latitudes, de peur d’une extension 
démesurée du cadre dans le sens d’est en ouest; mais c’était la une considération, purement accidentelle, qui ne devait entraver 
aucunement le retour ultérieur à l’uniformité d’échelle.“ 
2 Hcnrici Glareani poetae laureati de geographia liber unus. 1524, Kap. X, S. 12. 
3 Das zweite Netz von Fournier ist keine unechtzylindrische Form. 
4 Gretschel, S. 255 oben. 
5 Der Text bei Gretschel lautet: „Wenn man wie Glareanus die beiden Meridiane von 90° östl. und westl. Länge durch einen 
Kreis und die Parallelkreise durch parallele Sehnen darstellt, die jenen in gleiche Teile teilen, dann aber weiter annimmt, daß 
nicht bloß der Äquator, sondern die sämtlichen Parallelen durch die Meridiane in gleiche Teile geteilt werden, so erhält man eine 
Projektion, die „Arogo“ in seiner „Astronomie populaire“ für die Erdhalbkugel anwendet,
	        
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