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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 51. Band Nr. 1
9. Februar 1929 (Fortsetzung).
9.25 Uhr (11.00 MGZ) nach Ost und Südost zu starker Dunst in der Höhe, besonders von der Sonne abwärts.
Sicht nach Südost nur etwa 5 km, nach Nordost 20 km!
12.00 Uhr Schiffsort: 23°,6 NB i6°,8 WL.
14.00 Uhr Wind und Seegang stark abgenommen.
21.00 Uhr Wind und See haben wieder zugenommen. Sonne beim Untergang 5 0 über Kimm als blasse Scheibe,
wolkenlos, nur 2 feine Cirrusfäden.
10. Februar 1929.
7.00 Uhr Kimm sehr klar und sichtig, frstr-Wolken, bald auch freu (Passat cumuli).
12.00 Uhr Schiffsort: 27 0 ,o NB 15°,8 WL.
Mittags kommen die Kanarischen Inseln in Sicht, schwach erkennbar, Berggipfel wie in Haufenwolke eingebettet.
Lange Streifen Passatcumuli ziehen sich von dort bis zur Höhe des Schiffes (an Backbord), darüber dunkler
astr (cistr?)-Streifen, Am südlichen Teil des Himmels hat sich viel astr gebildet, der wie cistr aussieht, aber
keinen Sonnenring erzeugt. Der Nordhimmel ist frei.
17.00 Uhr querab Insel Gran Canaria mit Hinderniswolken, die sich hauptsächlich nördlich oder nordöstlich
vor der Insel stauen, so daß wir von Süden kommend gegen den beleuchteten Wolkenrand sehen, der etwa 500 m
hoch liegen dürfte. Einzelne Cumuli treiben bis zum Schiffsort. Hinter dem Wolkenstau im Norden sieht
man wieder blauen Himmel. Mäßige Dünung aus NNE.
17.20 Uhr Bodenwind ENE 11 msk.
18.00 Uhr Bodenwind N 6 msk. Wir befinden uns genau querab der Inselmitte und des höchsten Gipfels.
20.40 Uhr Wir gehen auf der Reede von Las Palmas vor Anker.
21.00 Uhr Bewölkung seit 19 Uhr in zunehmender Auflösung. Im Zenit (über dem Flafen) schon heiter, nur über
den Bergen noch Stratus-Wolken.
11. Februar 1929.
6.30 Uhr leichter kurzer Regenschauer.
12.00 Uhr Schiffsort: Hafen La Luz (28°,2 NB 15 0 , 4 WL), Gran Canaria.
13.00 Uhr Auslaufen. Vormittags zunehmende Bildung von Haufenwolken. Stau an den Bergen von Gran Canaria
bis weit nach See reichend. Im Westen und Nordwesten Regenböen (Böengewölk cu, astr, cistr). Ziemlich
hohe Dünung aus Nord bis NNW. Nachmittags mittelgroßes Walfischpaar längsseit.
15.00 Uhr See und Wind nehmen zu, im Nordwesten gehen stärkere Böen vorüber.
16.30 Uhr ziemlich starke Regenböe, wolkig.
12. Februar 1929.
12.00 Uhr Schiffsort: 3i°,2 NB i4°,4 WL.
Den ganzen Tag starke Cumulus- und Stratocumulus-Bewölkung und anscheinend scharfe Inversion, da auf
strebende Cumuli oben abgelenkt werden.
15.00 Uhr im Osten Regenböen, 15,10 Uhr dort einfacher Regenbogen. Nachmittags noch mehrere Regenböen,
auch an Bord vereinzelte Regentropfen. Mäßige nordwestliche Dünung.
13. Februar 1929.
7.00 Uhr zeitweise Regenböen. Kimm klar, aber leichtes Dunstband am Horizont.
12.00 Uhr Schiffsort: 34°,4 NB i3°,2 WL.
14.00 Uhr Kimm sehr klar und sichtig. Häufige Regenschauer im Gesichtskreis.
16.00 Uhr zunehmendeVerschlechterung, meist bedeckt (strcu)auffrischendcrNordwestwind, zeitweise gering.Regen.
21.00 Uhr sehr dunkel, wenig Sterne verschleiert zu sehen, böig. 5 Minuten später nur s / 4 bedeckt.
14. Februar 1929.
7.00 Uhr stark wechselnde Bewölkung. Kimm klar, aber leichtes Dunstband am Horizont. Mäßige Nordwest-
Dünung.
12.00 Uhr Schiffsort: 37°,4 NB i2°,o WL. Zeitweise geringer Regen. Nimbus in etwa 150 m, streu 600—800 m,
böig. Starke Nordwest-Dünung.
Nachmittsgs zeitweise stärkeres Aufheitern, später wieder stark bewölkt, abends bedeckt und regnerisch.