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Den Reedereien, den Kapitänen und den beobachtenden Schiffsoffizieren,
die sich unermüdlich der mühevollen, zeitrau bendenArbeitdesPilotvisierens
und des Auswertens an Bord unterzogen haben, sei auch an dieser Stelle der
herzlichste Dank der Deutschen Seewarte zum Ausdruck gebracht. In gleicher
Weise dankt die Seewarte dem Reichs Verkehrsministerium, Abteilung Luft
fahrt für die Bewilligung der Mittel zu den Höhenwindmessungen auf See und
zur Drucklegung der Ergebnisse.
Für die Zeit vom März 1929 bis zum April 1980 verteilen sich die Höhenwindmessungen der Handels
schiffe folgendermaßen:
Höhenwindmeßstelle A „Monte Olivia“ und „Cap Norte“ . . . 177
B „Cleveland“ 184
C „Sierra Morena“ 237
D „Milwaukee“ ■ . 27
1929/30 insgesamt 625
In der Berichtszeit haben die Meßstellen D auf M. S. „Milwaukee“ erst eine einzige, E auf M. S. „St. Louis“
noch keine Fahrt durchgeführt, abgesehen von den beiden Einweisungsfahrten, über die die beteiligten
Meteorologen gesondert berichten.
Die beiden 1929/30 in Betrieb gewesenen Meßstellen B und D auf der New York-Fahrt haben 211, die
beiden Meßstellen A und C auf der La Plata-Fahrt haben 415 brauchbare Aufstiege eingebracht. Da auf
jeder Strecke 10 Reisen stattgefunden haben, ist die mittlere Anzahl der Höhenwindmessungen je Reise auf
der Strecke Kanal—New York: 21.1, auf der Strecke Kanal—La Plata 41.5. Mit den früher veröffentlichten
Aufstiegen vom Herbst 1928 bis zum Frühjahr 1929 ergeben sich folgende Gesamtzahlen der selbständigen
Höhenwindmessungen an Bord der Handelsschiffe:
1928/29 1929/30 1928—30
New York-Fahrt ... 57 211 268
La Plata-Fahrt .... 138 414 552
195 625 820
Die Ergebnisse eines erheblichen Teils der Höhenwindmessungen sind verschlüsselt als „Seeobs“-Tele-
gramm über Norddeich funktelegraphisch übermittelt worden, so daß sie im Ozeanflugwetter
dienst wie im Schiffswetterdienst der See warte unmittelbar verwertet werden
konnten. Auf der New York-Fahrt sind von 211 Höhenwindmessungen 84 (40%), auf der La Plata-Fahrt
von 415 Aufstiegen 121 (29%), insgesamt von 626 205 (33%) gefunkt, worden. Je Schiffsreise sind von der
nordatlantischen Strecke 8.4, von der südatlantischen Route 12.1, im Mittel je Reise 10.2 Höhenwind
messungen drahtlos eingegangen.
Beobachtungs- und Auswertungsmethode sind in dem ersten Heft dieser Veröffentlichungsreihe ge
schildert worden, auf das hiermit verwiesen sei 1 * 3 ).
Wie in den vorangehenden Veröffentlichungen ist die Bearbeitung der vorliegenden Messungen in
der Weise erfolgt, daß für 500-m- bzw. 1000-m-Stufen die Luftversetzung zwischen Anfangs- und Endpunkt
der Stufe als Resultante in Graden des Vollkreises (E-Wind = 90°, N-Wind = 360°) und m/sec. bestimmt
und rechnerisch in Ost- und Nordkomponenten zerlegt worden ist. Hierbei bedeutet positive Ostkomponente
östliche, negative Ostkomponente westliche Strömung, positive Nordkomponente nördliche, negative Nord
komponente südliche Strömung. Die Zeit ist in M. G. Z. gegeben.
Die Höhemvindmessungen sind in der Weise bezeichnet, daß jede Messung durch den Buchstaben der
Meßstelle, einen oberen Index und eine weitere Zahl gekennzeichnet ist, wobei der obere Index die Reise
jeder Meßstelle, die folgende Zahl die Aufstiegsnummer der betreffenden Reise angibt.
Schrifttum.
1. Höhenwindmessungen, durchs:«führt von Scliiffsoffi-
zieren der deutschen Handelsflotte. Bearbeitet vom
Seeflugreferat der Deutschen Seewarte, I. Folge, Sep
tember 1928 bis März 1929. Aus dem Archiv der
Deutschen Seewarte, 48. Band, Nr. 3, Hamburg
1929.
2. A. Mey, Verlauf und Ergebnisse der Einweisungs
fahrt E von Hamburg nach New York vom 20. Februar
bis 19. März 1930. Annalen der Hydrographie u.
maritimen Meteorologie 1930, S. 369—384.
3. Höhenwindmessungen, durchgeführt von Schiffsoffi
zieren der deutschen Handelsflotte, a. a. O., S. 3—5,