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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 50. Bei. Nr. 4.
einbruch, der vermutlich den Anstoß zum „Auskehren“ des Tales gal», gleicht die Größe der Abkühlung
wieder um + 2,0° aus, so daß der mit dem Einbruch von 0,7° auf ®,4°/100 m gesunkene Temperatur
gradient zwischen Säntis und Zürich wieder dem alten Wert zustrebt;.
f) Isallothermen vom 6. Januar 8 h bis 14 h .
Die hierbei auftretende Erwärmung ist in der Hauptsache Tageseinfluß.
g) Isallotherme vom 6. Januar 14 h bis 21 h .
Der Wärmeeinbruch von C macht sich auf den Bergstationen ganz deutlich bemerkbar. Rigi-Kulm,
Säntis und Zugspitje liegen mit frischem W schon lange im Aufgleitgebiet. Die mit 0,5°/100 m auf N. N.
reduzierten Temperaturen von z. B.:
6. Januar 14 h
21 h
Rigi-Kulm . ,
. . 2,7
7,1
Säntis . . .
. . 0,5
6,7
Zugspitje . .
. . 0,7
7,0
Peißenberg
, . 4,4
6,7
geben die Erwärmung deutlich wieder, wobei die schon erwärmten Talstationen eine mittlere Temperatur
von + 7,0° gemessen haben.
Der für den 6. Januar 21 11 gezeichnete Vertikalschnitt brachte nichts Neues. Er ergab als Neigung
der Gleitfläche 1:100 längs der äquivalent-potentiellen Isotherme ö — 20°. Aus dem sonst gleichmäßigen
Gesamtbild fällt nur Bevers (1712 m) mit zu tiefen Temperaturen heraus. Bevers liegt am SE-Rande
der Albula-Alpen, also für Warmlufteinbrüche geschütjt. Es erfährt erst am Morgen des 7. Januar den
Temperaturanstieg.
Die für einzelne Stationen berechneten ©-Werte lassen die gleichmäßige Struktur des Warm- und
Kaltluftkörpers klar hervortreten. (Vgl. Tabelle 28)
Tabelle 28.
6. Januar
7. Jannar
3. Januar
14 h
21 h
8 h
14 h
21 •>
8 h
14 h
Brocken
9.0
9.0
14.5
4.5
6.0
—
—
Wasserleben
7.0
10.5
8.0
3.0
3.0
—
—
Säntis
18.0
29.5
32.0
—
20.0
6.0
—
Zürich
8.5
23.0
30.0
11.0
5.0
4.7
—
Zugspitze
20.0
32.5
31.5
29.0
25.0
16.0
9.5
Peissenberg
—
24.5
24.0
27.0
14.5
4.0
—
Sonnblick
19.0
24.0
—
29.0
25.5
5.5
—
Obir
18.0
18.0
24.5
27.0
23.5
10.0
—
Schneekoppe
15.0
17.0
21.0
4.0
—
—
—
Eine Ausnahme bildet die Zugspitje, bei der im kalten Sektor der Wert © nicht unter 9,5° sinkt.
Besonders beleuchtet wird diese Tatsache durch einen Vergleich der stündlichen Temperaturen zwischen
Säntis, Zugspitje und Sonnblick und der daraus berechneten Temperaturgradienten. Die Beobachtungs
und Rechenergebnisse enthält Tabelle 29: