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Full text: 50, 1931

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 50. Bd. Kr. 4. 
leben erfuhr bekanntlich am 6. Januar 20 h die Abkühlung durch KBIV (S. 23). Brocken gehört dagegen 
mit E-Wind noch zur Frontalmassc. Die Analyse hat weiter ergeben, daß Landeck, ebenso Schneekoppe 
noch im Warmen steckt (Schneekoppe WSW 6). Zwischen beiden Stationen herrscht demnach ein normaler 
Gradient von 0,6°/100 m. Breslau (Krietern, Tabelle 12) erfuhr schon in den frühen Morgenstunden die 
Passage von KBIV, worauf auch der geringe Temperaturgradient zwischen Breslau und Schneekoppe von 
0,38°/l00 m hindeutet. 
Mit Hilfe des Lindenberger Drachenaufstieges können die bisherigen Ergebnisse noch besonders 
erhärtet werden. Der Aufstieg vom 7. Januar 7 h 57 lieferte das folgende Ergebnis: 
h 
T 
o/o 
a 
D m/sec 
©ca 
h 
T 
o/o 
a 
D 
m/sec 
©ca 
0.58 
122 
-5.6 
98 
1.04 
ENE 14 
3.5 
1500 
-7.9 
100 
0.62 
E 
10 
15.3 
400 
-8.5 
— 
2.0 
2000 
-11.0 
100 
0.38 
E 
9 
16.2 
-1.5 
500 
-7.0 
100 
E 17 
5.5 
2500 
-12.9 
100 
1.3 
E 
8 
19.0 
-1.24 
750 
-3.9 
— 
— 
14.8 
2570 
-13.8 
100 
E 
8 
18.6 
1000 
-5.0 
100 
0.44 
E 13 
14.3 
Die Werte für ©ca, die äquivalent-potentielle Temperatur, sind nach der auf S. 45 aufgeführten 
Formel 17 ) berechnet. 
Der Aufstieg liefert das interessante Resultat, daß sich die Frontalmasse über Lindenberg bis über 
2500 m (dauernd E-Wind mit mittlerem Gradienten von 0,55°/100 m) über der nur ca. 500 m dicken 
Kaltluft erstreckt. Weiter südlich reicht sie, wie schon oben erwähnt, noch nicht bis 1600 m. Wahrschein 
lich ist über Lindenberg die Luftmasse bei ca. 3000 m Höhe zu Ende. In diesem Falle würde sich die 
Neigung der Schichtfläche zu co errechnen. 
Die Luftmassenscheiden kommen in den ©ca-Werten besonders gut zum Ausdruck, ebenso gut durch 
den Sprung der Temperaturgradienten a. Daß kurz über 2500 in Höhe eine neue Luftmassc zu beginnen 
scheint, dafür spricht der Sprung in den ©«-Wert. Schließlich besagen noch die anhaltenden 100% 
Feuchtigkeit, daß der Aufstieg von 550 m ab (Anmerkung des Originalaufstieges) ununterbrochen im 
Wolkenmeer stattfand. 
3. Temperaturfeld der drei Zonen am Boden (Abb. 2, Tafel 5): 
a) Warmluft: mittlere Temperatur + S—6°. 
b) F r o n t a 1 z o n e: „ „ 0°. 
c) Kaltluft: „ „ — 3bis — 4°. 
4. Registrierungen: 
a) Warmluft: Ilmenau, Plauen, Schneekoppe, Landeck. 
b) Frontalzone: Wasserleben, Brocken, Dresden, Leipzig, Zillerthal, Krumhübel, Habelschwerdt, 
Jena, Erfurt. 
c) K a 111 u f t: Berlin. 
Zu a) Ilmenau und Plauen registrieren den Wärmeeinbruch, den Warmen Sektor und den Kälteeinbruch 
besonders klar. Weniger klar, aber immer noch deutlich genug, Schneekoppe und Landeck. Keine 
der Stationen kommt aber in die Frontalzone. 
Zu b) Dresden und Leipzig verbleiben, nachdem die sekundären Fronten von B 2 (KB 2 I und KB 2 II) 
passiert haben, bis zum Kälteeinbruch in der Frontalzone. 
Zu c) Berlin liegt dauernd im Kalten. 
Habelschwerdt, Jena und Erfurt befinden sich in den frühen Morgenstunden des 7. Januar in der 
Frontalzone, erfahren alsdann einen kurzen Warmluftbesuch für die Dauer von 1—2 Stunden, dann 
bricht aber sehr rasch die Kaltluft ein. (Vgl. auch S. 25.)
	        
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