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Full text: 50, 1931

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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 50. Bd. ¡Vr. 4. 
3. Rügenwaldermünde. 
In Rügenwaldermünde kündet das Zurückdrehen der SSW-Winde auf SSE das Herannahen der 
Warmluft von WBII an. Der Wärmeeinbruch kann aber wohl nur vorübergehend erfolgt sein, 
da keine SW- bis W-Strömung beobachtet wurde. Die Temperaturbeobachtungen in R. lauten: 
5.1.8 h 14 h 21 h Max Min 6.1.8 h 
—1,5 —0,3 —1,5 4,4 —1,8 —3,6 
Die Niederschlagsmessung ergab 13,7 mm, und zwar ist nach den Angaben nur Schnee gefallen. 
R. selbst liegt aber zweifellos ganz nahe OB. Erst am 6. Januar 7 h kommt die Station nördlich 
OB zu liegen. 
4. Kiel. 
Anders Kiel. Der Wärmeeinbruch in Kiel dauert vom 5. Januar 12 h bis 6. Januar 5 h . An 
Temperaturen wurden gemessen: 
5.1.8 b 14 h 21 h Max Min 6. I. 8 h 
1,3 4,7 3,0 5,1 1,2 —0,7 
und an Niederschlag 10,9 mm, wobei nur Regen gefallen ist. Vom 6. Januar 5 h ab wird auch 
Kiel auf die Nordseite von OB gebracht. 
Wir haben hier einen weiteren Beweis für das nahezu stationäre Verhalten der Luftscheide OB, der 
ferner noch durch das Verhalten der Windgeschwindigkeit gestütjt wird. Einmal tritt mit dem Übergang 
in die Kaltluft fast ausnahmslos eine merkliche Flaute ein, das andere Mal deuten aber die schon oft 
erwähnten windstillen Zonen am Boden auf nur geringe Bewegung hin. 
Fig. 4. Thermogramm von Helgoland. 
Aus der bisherigen Betrachtung ergibt sich, daß die Front OB etwas hin und her pendelt. Die 
gleichen Pendelbewegungen, aber in größerer Anzahl, scheinen nach dem Thermogramm von Helgoland 
stattgefunden zu haben. Das Thermogramm dieser Station (vgl. dieses) zeigt in der Nacht vom 5. bis 
6. Januar von etwa 21 h bis l h mehrfach ziemlich regelmäßige Temperaturschwankungen um etwa 1—2°. 
Diese Größe entspricht ungefähr der Temperaturdifferenz längs der Front OB. Da aber stündliche Wind 
beobachtungen von Helgoland fehlen, kann nicht mit Sicherheit behauptet werden, ob diese Schwankung 
tatsächlich mit dem Pendeln der Front OB im Zusammenhang steht. Dieselbe Erscheinung ereignet sich 
in Helgoland in der Nacht vom 3.—4. Januar und 7.—8. Januar. Vom 3.—4. Januar sind kaum die Mög 
lichkeiten für die Ausbildung eines fast stationären Zustandes gegeben. Dagegen wird Helgoland zweifel 
los vom 7.—8. Januar von der kleinen mit X t zusammenhängenden Böenfront berührt. Diese Front 
kommt in dieser Gegend zum Stillstand. 
Diese stationären Verhältnisse sind aber nicht von langer Dauer, denn bald beginnt der Wind wieder 
aufzufrischen, es treten Beschleunigungen auf. Mit OB schiebt sich die Kaltluftmasse nach S. Bevor aber 
diese Front stationär wurde, hat sie, als Warmfront wirkend, an den Küstenstationen zu ergiebigen
	        
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