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Full text: 49, 1930/1931

K. H. Sol tau: Höhenwindmessungen und sonstige meteorologische Beobachtungen zwischen Hamburg und dem J,a Data 3 
I. Einleitung. 
Die Deutsche Seewarte hat sich das Ziel gesetzt, auf einigen Handelsschiffen zur planmäßigen 
Ueberwachung des atlantischen Luftmeeres Höhenwindmeßstellen einzurichten, ln dankenswerter 
Weise haben Großreedereien ihre Schiffe zur Verfügung gestellt und Schiffsoffiziere die mühe 
volle Arbeit der laufenden Messungen übernommen. Auf dem zwischen Hamburg und dem La Plata 
verkehrenden Motorschiff „Monte 0 1 i v i a“ der Hamburg - Südamerikanischen Dampfschiff- 
fahrts - Gesellschaft ist im Sommer 1928 die erste Höhenwindmeßstelle „A“ eingerichtet worden. 
Kurz darauf erfolgte die Aufstellung der Meßstelle „B“ auf dem Dampfer „C 1 e v e 1 a n d“ der Ham 
burg-Amerika Linie *). 
Allen an dem Zustandekommen dieser Neuerung beteiligten Stellen sei auch an diesem Ort ver 
bindlichster Dank zum Ausdruck gebracht. Ganz besonders gedankt sei für die Einrichtung der 
Höhenwindmeßstelle „ A“ der Hamburg-SüdamerikanischenDampfschifffahr ts-Gesellschaft, die nicht nur 
ihr Schiff „Monte Olivia“ zur Verfügung gestellt hat, sondern auch in großzügiger Weise für die 
Einrichtung der Station an Bord und die Einweisung des die Messungen durchführenden Offiziers 
einem Meteorologen die Teilnahme an der ersten Fahrt gestattete. Der Schiffsleitung, insbesondere 
Herrn Kapitän M. W i 1 s t e r m a n n, durch den das Unternehmen in jeder Weise gefördert wurde, 
den Herren Offizieren und dem Reichsverkehrsministerium, Abt. Luft, das die Mittel für die 
Meßstellen bereitgestellt hat, sei der beste Dank ausgesprochen. 
Verfasser hatte den Auftrag, auf dem Motorschiff „Monte Olivia“ den II. Offizier, Herrn 
Bertram, in die Anstellung und Auswertung von Pilotballonaufstiegen während einer Fahrt von Ham 
burg nach Buenos Aires und zurück einzuweisen. Die Aufgabe wurde ihm durch die verständnis 
volle Mitarbeit von Herrn Bertram sehr erleichtert. Soweit irgend möglich, wurden die aus 
gewerteten Pilotaufstiege verschlüsselt an die Deutsche Seewarte gefunkt, wo sie im täglichen 
Wetterbericht veröffentlicht wurden. 
Außer den Pilotaufstiegen wurden täglich 3mal, um 7, 14 und 21 Uhr jeweiliger Ortszeit 
meteorologische Terminbeobachtungen angestellt. Zwischen den festen Beobachtungsterminen 
wurden nach Möglichkeit stündliche Wolkenbeobachtungen (Art der Wolken, Bedeckung in Zehn 
teln, Niederschlagsformen) und Sichtschätzungen durchgeführt. 
II. Reisebericht. 
Am Sonnabend, dem 21. IV. 1928, verließ das Motorschiff „Monte Olivia“ der Hamburg-Süd 
mit dem Reiseziel Buenos Aires abends den Hamburger Hafen. Der folgende Sonntag (22. IV.) wurde 
zum Aufstellen der Instrumente benutzt. Auf dem Peilkompaßdeck, 18 m über dem Meeresspiegel, 
wurde eine englische Hütte montiert, in der ein Thermograph und ein Hygrograph Aufstellung 
fanden. 
Am Montag, dem 23. IV., 7 Uhr, wurde im Kanal unter 50° 0’ N. Br. und 1° 55' W. Länge 
mit den Terminbeobachtungen begonnen. Am gleichen Tage konnte auch mit Pilotvisierungen 
angefangen werden. 
Abends am 23. IV. passierten wir das französische Feuer Quessant und nahmen von hier 
Kurs auf La Coruña. Die Fahrt durch die Biscaya in der Nacht vom 23. zum 24. und am 24. IV. 
verlief am Westabhang eines über Mitteleuropa und Frankreich gelegenen Hochdruckgebietes 
') A. Lohr: l’ilotvisieruneen und andere meteorologische Beobachtungen auf der Rimveisungsfahrt B von Hamburg nach 
New-York. Ann. d. Hvdr. 1929. Heft XI.
	        
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