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Full text: 49, 1930/1931

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 49. Bd. Nr. 7. 
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nach der Neubestimmung ergeben und die im wesentlichen frei von persönlichen Fehlern sein wer 
den, sind in beifolgender Tabelle zusammengestellt: 
Windrichtungsgruppe N-NE 
NE-E 
E-SE 
SE-S 
S-SW 
SW-W 
W-NW 
NW 
Stärkegruppe 
2 
6 
10 
14 
18 
22 
26 
30 
3—4 Beaufort 
3.5 
3.5 
3,5 
3.2 
3.2 
3.0 
3.8 
3.7 
4—5 
4.9 
4.3 
4.7 
3.9 
4.5 
4.1 
4.4 
4.9 
5-6 
6.0 
5.4 
5.6 
4.8 
5.0 
5.7 
5.5 
5.4 
6—7 ,, 
6.4 
6.6 
6.5 
6.8 
6.4 
6.7 
6.5 
6.6 
Zu dieser Tabelle ist folgendes zu bemerken: 
Die Feuerschiffe Außen ei de r, A m r u m b a n k. Weser u n d B o r k u m r i f f beobachteten 
zu den Terminen 0800, 1400, 2000, während von den Feuerschiffen Norderney, Min 
sen e r Saud, Elbe I und Elbe I \ die Termine 0800, 1200. 2000 verwendet werden 
mußten. Von den untersuchten Wetterlagen fallen 49 auf den Frühtermin, 50 auf den Mit 
tagstermin und 41 auf den Abendtermin. Fon den herangezogenen 140 Wetterlagen fallen 
somit 56 Prozent auf den Mittagstermin, bei dem für die eine Hälfte der Feuerschiffe 
die Beobachtung um zwei Stunden früher angestellt ist. Dieses spielt für die Mittelbildung 
aber keine wesentliche Rolle, denn die tägliche Periode der Windstärke ist über Wasser so gering, 
daß sie sich mit geschätzten Beobachtungen kaum nach weisen läßt. Die normale Windänderung in 
dem 2-Stundenintervall liegt demnach vollständig innerhalb der Schätzungsgenauigkeit. Auch sonst 
dürfte der Zeitunterschied der Beobachtungen bei der Mittelbildung wegen der allgemeinen räum 
lichen und zeitlichen Schwankung des Windes nicht wesentlich in Erscheinung treten. Die Feuer 
schiffsbeobachtungen können nur dann für die Nordseeströmung repräsentativ sein, wenn sie in 
einem einheitlichen meteorologischen Gebiet liegen. Die meteorologische Einheitlichkeit ist durch 
die Auswahl der Wetterlagen berücksichtigt, bei der Fälle mit starken Strömungsdiskontinuitäten 
vermieden wurden. Daher dürfte gegen die Zusammenfassung der Feuerschiffsbeobachtungen zu 
einem repräsentativen Nordseemittel für die herangezogenen Wetterlagen keine Bedenken bestehen. 
4. Differenzenkurven und Darstellung des Lokaleinflusses. 
Mit den in der Tabelle angegebenen Nordseemitteln sind die zusammengefaßten Beobachtungen jeder 
Station innerhalb der betreffenden Windstärke- und W i nd richtungsgruppe verglichen worden, indem die 
Stärkedifferenzen gebildet sind. Die Windstärkedifferenzen Station-—-Nordsee zeigen 
bei fast allen Stationen zwischen benachbarten Windrichtungen innerhalb einer Stärkegruppe Unter 
schiede, die den Charakter von Zufälligkeiten tragen. Um daher diese Zufälligkeiten auszumerzen 
und um einen besseren Ueberblick über die Abhängigkeit der Stärkedifferenzen von der Windrich 
tung zu bekommen, sind die Werte nach der Formel (a + 2b + c) : 4 ausgeglichen worden. Die An 
wendung dieser Ausgleichformel ist in diesem Fall gerechtfertigt. Wie wir im ersten Abschnitt ge 
sehen haben, ist die Zuordnung einer Windrichtung nach der Steiligen Richtungsskala das äußerste 
Maß an Zuverlässigkeit, das im allgemeinen an die Windrichtungsbeobachtungen gestellt werden 
kann. Mithin hat eine Windbeobachtung auch noch in einem Winkelbereich ± 22,5° ihre Gültigkeit. 
Wenn also eine Wetterlage z. B. der vorherrschenden Windrichtung N bis NE zugeordnet wird, dann 
müssen die NNW- und ENE-Winde noch als zu dieser Windrichtungsgruppe zugehörig angesehen 
werden. Diese Winde liegen aber schon innerhalb der benachbarten Windrichtungsgruppen, wodurch 
sich ergibt, daß sich die Windrichtungsgruppen zur Hälfte überdecken. Dieser gegenseitigen Ueber- 
iappung wird die verwendete Ausgleichsformel gerecht. 
Die ausgeglichenen Stärkedifferenzen sind für jede Stärkegruppe in Form von Kurven (Abszisse: 
Windrichtung, Ordinate: Differenz in Beaufort) auf den beiliegenden Tafeln dargestellt worden. Für 
die einzelnen Stärkegruppen sind verschiedene Liniaturen angewandt worden. Die Stärkegruppe 
5— 4 ist durch eine glatte Linie, 4—5 durch eine gestrichelte, 5—6 durch eine strich-punktierte und 
6— 7 durch eine punktierte Linie veranschaulicht. Eine Zeichenerklärung befindet sich auf der Tafel 
5. Wegen der vorherrschend gleichartigen Formen der Differenzenkurven bei den verschiedenen
	        
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