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Full text: 49, 1930/1931

1. Einleitung. 
Die Ausnutzungsmöglichkeit eines Landes hängt besonders in den Tropen in erster Reihe vom Niederschlag 
in seiner räumlichen und zeitlichen Verteilung ab. Die räumliche und zeitliche Verteilung des Niederschlages 
ist daher der wichtigste klimatische Faktor in den Tropen. 
Alle bisherigen Arbeiten über die Niederschlagsverhältnisse von Togo ([17] bis [21], [23], [26] und [27]) 1 
sind entweder veraltet oder behandeln Togo nur im Rahmen größerer Gebiete oder sogar ganz Afrikas. 
Eine Neubearbeitung erschien daher wünschenswert. 
Die vorliegende Arbeit schließt sich in ihrer Methodik in vielen Punkten eng an die Arbeit Heidkes 
über die Niederschlagsverhältnisse von Deutsch-Südwestafrika [15] an. 
Wie Heidke habe auch ich großes Gewicht darauf gelegt, durch eine möglichst genaue Reduktion der 
Niederschlagsmessungen aus den oft nur kurzen Beobachtungsreihen möglichst zuverlässige Normalwerte 
des Jahresniederschlages für alle verwendbaren Stationen abzuleiten. 
2. Reduktion der Niederschläge. 
2a. Allgemeines. 
Zur Reduktion der Niederschläge wurde das Rechenverfahren verwandt, das Heidke in mehreren Arbeiten 
(]15], [8] bis [10], [12], [13]) ausführlich dargestellt, begründet und an Beispielen erläutert hat. 
2b. Bestimmung der Reduktionsepoche. 
Bei der Wahl der Reduktionsepoche waren die drei einander widersprechenden Gesichtspunkte gegen 
einander abzuwägen: 
a) Die Zuverlässigkeit des Normalmittels und der reduzierten Mittel ist um so größer, je länger die Beob 
achtungsreihe der verglichenen (reduzierten) Station ist und je länger die gemeinsame Beobachtungszeit der 
Vergleichsstation (Reduktionsstation) und der verglichenen Station ist. 
b) Das Normalmittel der reduzierten Station ist ferner um so zuverlässiger, je homogener ihre Reihe mit 
derjenigen der Reduktionsstation ist. 
c) Die Wahrscheinlichkeit, eine gute Reduktionsstation für eine zu reduzierende Station zu finden, ist nun 
um so größer, je höher die Anzahl der Stationen ist, an denen während der ganzen Reduktionsepoche oder 
wenigstens eines möglichst großen Teils derselben Niederschlagsmessungen angestellt sind ([15], S. 40 u. 41). 
Die Zahl dieser Stationen ist in Togo aber um so größer, je kürzer die Reduktionsepoche ist. 
Zunächst versuchte ich, als Reduktionsepoche die Zeit vom Januar 1901 bis Dezember 1913 zu verwenden. 
Die Ausführung der Reduktionen ergab, daß für die Stationen 38. Tokpli, 13. Nuatjä und 18. Kpandü, die 
neun Jahre oder länger ununterbrochen beobachtet haben, keine homogene Vergleichsstation zu finden war. 
Als nicht homogen ergab sich Nuatjä mit Noepe, Tafle und Atakpame; — Tokpli mit Lome und Kpeme; — 
Kpandu mit Tafle und Misahöhe; — Ho mit Misahöhe. Ho ist nur schlecht homogen mit Tafle. Daher mußte 
ich entweder die Reduktionsepoche verkürzen oder die Reduktion aller reduzierbaren Stationen auf die gleiche 
Epoche unterlassen. Letztere Unterlassung ist aber höchst bedenklich, da nur Niederschlagswerte, die aus 
denselben Beobachtungsjahrgängen abgeleitet sind, miteinander vergleichbar sind. Von beiden Übeln wählte 
ich daher das kleinere und kürzte die Reduktionsepoche auf die Zeit vom Januar 1905 bis Dezember 1913 
ab, also einen Zeitraum von neun einander folgenden Jahren; 
Für diese Epoche haben die Stationen mit den längsten Beobachtungsreihen: 8. Kete-Kratschi, 26. Tafle, 
19. Misahöhe, 37. Lome, 43. Sehe und 5. Sokode mittlere Jahresniederschläge von 1351, 1413, 1665, 781, 969 
' Nummern des am Schluß der Arbeit (S. 61/62) befindlichen Literaturverzeichnisses.
	        
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