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Full text: 49, 1930/1931

messungen und andere Beobachtungen auf einer flugwissenschaftlichen Forschungsreise nach Rio de Janeiro und dem La Plata. 69 
wurde während der ganzen Schiffsreise nur einmal beobachtet, und zwar am letzten Beobach 
tungstage auf der Heimreise im englischen Kanal. An diesem Tage, dem 15. März, lag im Kanal 
eine ziemlich dünne Schichtnebeldecke, die höhere Wolken durchscheinen ließ, jedoch die Kimm 
unsichtbar machte. Sonst wurde die Sicht nur vorübergehend in heftigen Regenschauern schlecht, 
so namentlich am 2. Januar, wo sie in der abendlichen Regenböe für einige Zeit auf 500 m sank. Die 
Sicht- und Nebelverhältnisse an den Küsten Südamerikas stehen hier nicht zur Diskussion. 
3. Bewölkungsverhältnisse und Niederschläge in ihrer täglichen Periode. 
Die Forschungsfahrt hatte es sich zur Aufgabe gestellt, alle Erscheinungen des Wetters unter 
ständiger Kontrolle zu halten und die Veränderungen dauernd zu notieren. In diesem Rahmen wurden 
auch stündlich Art und Grad der Bewölkung notiert, Beobachtungen, die meist bis gegen Mitternacht 
ausgedehnt wurden. Daraus kann zunächst die tägliche Periode des Bewölkungsganges für die 
verschiedenen Klima-Zonen, sowie für die längeren Aufenthalte in den Küstenplätzen Rio de 
Janeiro und Buenos Aires hergeleitet werden. Auf den früheren Forschungsfahrten haben zuerst 
Georgii und Seilkopf 1 ) derartige Untersuchungen über tägliche Perioden der Bewölkung und der 
Regenhäufigkeit im Passatgebiet des Nord-Atlantik angestellt. Ihren Untersuchungen folgten die 
späteren Fahrten. Die folgende Tabelle gibt Bewölkungsmittel von 6 bis 24 Uhr für die einzelnen 
Klima-Zonen. Die letzte Rubrik gibt die Anzahl der Tage, die die Expedition innerhalb der 
betreffenden Zone zubrachte, also die Anzahl der gemittelten Tageswerte. 
6 
7 
8 
9 
10 
11 
12 
13 
14 
15 
16 
17 
18 
19 
20 
21 
22 
23 
24 
Anzahl 
<1. Tage 
Westwindzone J.Noidiiemisphüre 
7.7 
7.7 
8.6 
8.2 
7.9 
8.3 
8.0 
8.4 
8.6 
8.5 
8.5 
8.5 
8.1 
7.4 
7.0 
7.3 
7.5 
7.1 
(6.8) 
15 
NE-Passat 
6.0 
5.4 
5.4 
5.4 
5.3 
5.4 
5.0 
4.1 
4.7 
4.4 
4.1 
4.6 
4.5 
4.8 
4.2 
5.1 
4.9 
5.0 
4.9 
14 
SE - Passat 
5.7 
7.4 
6.8 
6.4 
7.5 
6.4 
6.3 
5.9 
6.7 
6.4 
6.4 
5.7 
5.4 
5.1 
5.3 
5,5 
6.2 
6.5 
(4.8) 
12 
Küstenregion Rio—La Plata . .. 
7.9 
8.1 
7.8 
7.8 
8.2 
8.2 
8.2 
7.8 
8.0 
7.9 
8,0 
8.1 
7.6 
7.3 
7.2 
6.8 
6.9 
6.7 
7.0 
9 
Rio de Janeiro 
6.5 
6.3 
6.2 
6.0 
6.1 
5.7 
5.8 
6.0 
5.9 
5.9 
5.7 
5.6 
5.7 
5.7 
5.8 
5.4 
5.1 
5.1 
5.2 
26 
Buenos-Ai res 
8.0 
6.3 
7.0 
7.3 
7.7 
7.1 
6.8 
6.7 
6.2 
5.7 
4.7 
4.7 
4.9 
5.2 
5.7 
6.0 
5.9 
6.0 
6.5 
9 
Das sämtlichen Klimazonen gemeinsame ist: Stärkere Bewölkung in der L, abnehmende Be 
wölkung in der 2. Tageshälfte. Von den 9 im Druck hervorgehobenen Maximalwerten liegt nur 
einer nach 12 Uhr, die 11 ebenfalls hervorgehobenen Minimalwerte fallen sämtlich zwischen 13 
und 24 Uhr. 
Auffallend ist im ganzen die starke Bewölkung (6,4 im Gesamtmittel aus allen Zahlen). Daß 
die Westwindzone des Nordatlantik besonders benachteiligt ist (Mittel 7,9), nimmt weniger wunder, 
als die fast genau so ungünstigen Bewölkungsverhältnisse der Küstenregion südlich von Rio de 
Janeiro bis zum La Plata (Mittel 7,7). Am günstigsten erweist sich das NE-Passat-Gebiet. Hier 
ergeben sich Zahlen (im Mittel 4,9), die denen von Georgii und Seilkopf") für das von ihnen be 
fahrene nordatlantische Passatgebiet ähneln. Aber schon das SE-Passatgebiet erweist sich im 
Bewölkungsgrad viel ungünstiger (Mittel 6,1), und auch die Bewölkungsziffer der beiden süd 
amerikanischen Kulturzentren im südhemisphärischen Sommer ist relativ hoch gefunden (Rio 5,8, 
Buenos Aires 6,2). 
Als Gesamt-Bewölkungsmittel während der Schiffsreise, ohne den längeren Aufenthalt in 
den Städten Rio und Buenos Aires, ergibt sich unter Berücksichtigung der Aufenthaltszeit inner 
halb der einzelnen Zonen und unter Einrechnung der Zeit im Kalmengebiet, die in den obigen 
Zonen-Mitteln fehlt: 6,65. 
*) W. Georgii und H. Seükopf, Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach Columbia (S. A.) Aus dem 
Archiv der Deutschen Seewarte, Jahrgang 1925, Nr. 3. 
*) a. a. O. Seite 31.
	        
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