P. Troll: Flugklimatologie und Flugmeteorologie des „Nördlichen Flugweges“. 81)
Die regionale Verteilung der Niederschläge zeigt Tafel 20, Abb. 5. Dieselbe stellt die prozentuale
Häufigkeit im Jahresmittel dar und läßt die allgemeine Abnahme nach Norden und Nordwesten erkennen.
Es soll jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß über die Meeresräume zuverlässige Angaben
nicht Vorlagen und die Tafel 20, Abb. 5 daher nicht mehr als einen ganz allgemeinen Ueberblick bieten
kann.
Die jährliche Periode ist verhältnismäßig einfach. Man findet fast überall ein Ueberwiegen des
Winter-Maximums, und nur an der Nordküste von Island und der Südspitze von Grönland findet man
die meisten Niederschläge im Herbst. Das Minimum fällt fast durchweg in den Sommer, und nur im
Süden von Grönland liegt es im Frühling. In der Tabelle 4 ist die prozentuale Verteilung der Nieder
schläge auf die einzelnen Jahreszeiten für die Färöer, Island und Grönland angegeben.
Tabelle 4. Jährliche Periode der Niederschläge in Prozent.
Frühling
Sommer
Herbst
Winter
Färöer ll )
24.7
20.0
26.6
28.7
Island, Norden 22 )
22.0
20.0
30.0
28.0
Island, Osten 23 )
23.8
19.2
27.3
29.7
Island, Süden 2S )
24.9
22.4
26.2
28.5
Island, Westen 2ä )
23.7
20.8
26.5
29.0
Island, Gesamt 22 )
23.1
20.6
27.5
28.8
Siidgrönland 2S )
23.0
25.0
29.0
23.0
Angmagsalik 23 )
25.0
20.0
27.0
28.0
Danmarkshavn 24 )
16.8
10.0
27.4
45.8
3. Der Nebel“) 81 )”).
Die Nebel Verteilung zeigt in ihren wesentlichen Zügen eine gewisse Gleichförmigkeit. Mit Aus
nahme der Westküste von Island, welche im Mai den meisten Nebel hat, findet man das Maximum
überall in den Sommermonaten und das Minimum im Winter, und nur in den absoluten Werten und
der jährlichen Schwankung treten beträchtliche Unterschiede hervor, die sich aus der verschiedenen
Lage zu den Kalt- und Warm wassergebieten, resp. deren Mischungsstellen ergeben. Wo sich solche
befinden, wächst die Nebelhäufigkeit sofort sehr stark, so beispielsweise an der isländischen Ostküste,
woselbst sich die Ausläufer des warmen Irmingerstromes und die des kalten Ostgrönlandstromes
treffen. Aehnliche Verhältnisse bestehen im Norden der Färöer, doch kann sich die Nebelhäufigkeit
hier nicht so entwickeln, wie vor Ostisland, weil die Färöer immer noch mehr im Bereiche der Golf
stromausläufer liegen.
Tabelle 5 zeigt die Häufigkeit des Nebels an einigen Stationen des Nordmeeres, während aus
Tafel 19, Abb. 1 die jährliche Periode ersichtlich ist. Die letztere ist mit besonderer Schärfe bei Belle
Isle ausgeprägt; während aber der Höchstwert dieses Punktes demjenigen der Ostküste Islands ziemlich
nahe kommt, bleibt sein Minimum weit hinter dem von Ost-Island zurück, so daß Belle Isle eine
bedeutend höhere jährliche Schwankung aufweist. Auffallend ist auch die große Uebereinstimmung
zwischen den Färöern, Angmagsalik und der isländischen Nord- und Südküste, während der Westen
von Island und Julianehaab ganz in den Hintergrund treten. Auch für diese graphischen Darstellungen
ist wieder die Zahl der Tage mit Nebel zu Grunde gelegt worden.
**) Reichsmarineamt, Oie Färöer, Berlin 1918, S. 59.
”) Reichsmarineamt, Island, Berlin 1919, S. 61—62.
23 ) Nach den .lahrbücbern der Oansk Meteorologisk Istitut, Kopenhagen.
**) Hann, Handbuch der Klimatologie, Stuttgart 1911, Bd. III, S. 616.
J5 ) Reichsmarineamt, Island. Berlin 1919. S. 61—62.
w ) Reiohsmarineamt, Die Färöer, Berlin 1918, S. 59.
s7 ) Nach den Jahrbüchern der Dansk Meteorologisk Institut, Kopenhagen.