Aus dem Archiv der Deutschen Secvvarte. — Band 49. Heft 1.
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Die Aequatorialgrenze des NE-Passates wurde bei der Ausreise am 3. V. unter 5 0 30’
N. Br. angetroffen. Aufstieg Nr. 25 läßt erkennen, daß die NE-Strömung; flach auskeilt, sodaß in 1000 m
Höhe schon SE-Wind einsetzt. Nach Passieren einer nur wenige Sm breiten Kalmenzone begann
dann unter 5 0 N. Br. der SE-Passat. Auf der Heimreise wurde überhaupt keine Kalmenzone ange-
troffen. SE- und NE-Passat konvergierten. Die hierbei auftreteiiden besonderen Witterungs
erscheinungen sind mit der Verarbeitung der während dieses Zeitraumes angestellten Höhenwind
messungen in Abschnitt V. 2 dargestellt worden.
Der SE-Passat, recht gleichmäßig bis zu 7000 m Höhe durchstehend (Aufstieg Nr. 29),
reichte bis an die brasilianische Küste heran unter 17° S. Br. Südlich dieser Breite machten sich
in unmittelbarer Küstennähe störende Landeinflüsse geltend, sodaß man hier bei 17 0 S. Br. für die
Ausreise die Südgrenze des SE-Passates anzusetzen hat. Zwischen Rio und Santos wurde, wie in
Abschnitt V. 3 beschrieben ist, ein Minuano passiert, dessen Kaltluftmassen weiter südlich ein
Hochdruckgebiet aufgebaut hatten. Dementsprechend kam es zwischen Santos und Montevideo nur
zu schwachen Luftbewegungen bis in größere Höhen hinauf.
Auf der Heimreise konnte entlang der südamerikanischen Küste wegen anhaltender Schlecht
wetterlage mit niedrigen Wolken erst von Rio ab nördlich mit regelmäßigen Aufstiegen begonnen
werden. Kräftige NE-Winde, die nördlich von 20 “ S. Br. sogar auf NNW drehten, und die bis in
Höhen von 3000 m hinauf reichten (Aufstiege Nr. 51 — 55) wurden dicht unter der Küste bis nach
Bahia hin festgestellt. Die Gleichmäßigkeit dieser Strömung verlieh ihr passatischen Charakter
und man kann diese Strömung vielleicht als einen durch den Küstenverlauf abgelenkten Passat be
trachten.
Erst östlich von Bahia setzte der regelrechte SE-Passat ein, der zwischen 11° S. Br. und 8”
30 ’ S. Br. auf der Länge von 36 0 bis 34 0 30 ’ W. sehr geschichtet war. Der reine SE-Passat reich
te nur bis etwa 2000 m hinauf; darüber setzte eine schwache und nur etwa 1000 bis 1500 m mäch
tige Strömung mit westlichen Komponenten ein, während dann ab 3500 m bis 6500 m wieder
frische östliche Strömung angetroffen wurde (Aufstiege Nr. 57—61). Von hier reichte der SE-Passat
bis zu seiner Aequatorialgrenze sehr gleichmäßig bis an 7000 m heran, ähnlich, wie während der
Ausreise in diesen Breiten.
V. Meteorologische Einzelfragen.
1. Die Bewölkungsverhältnisse.
(Hierzu Tafel 6 mit Bild 1—4).
Außer zu den 3 festen Beobachtungsterminen wurden täglich zwischendurch häufige Notierun
gen über Wolkenformen und Bedeckung in Zehnteln Himmelsbedeckung gemacht. Regelmäßig
wurde noch um 11 und um 17 Uhr beobachtet; zu den übrigen vollen Stunden nach Möglichkeit.
Aus den 5 Terminen 7,11,14,17 und 21 Uhr sind, getrennt nach Aus- und Heimreise und nach Klima
zonen, die Bewölkungsverhältnisse in Zehnteln der Himmelsbedeckung gemittelt. Zur Mittelbildung
wurden allerdings nur die unteren Wolkenarten herangezogen, nämlich Himmelsbedeckung mit St-
Cu, Cu, Fr-Cu, Cu-Ni, St und Fr-St. Wie schon länger bekannt, unterliegt der tägliche Gang der Bewöl
kung über den großen Meeresräumen gewissen Gesetzmäßigkeiten, die mit der durch Tages-und Nacht-
einfliisse bedingten Hebung und Senkung des Kondensationsniveaus Zusammenhängen. Infolge der
nächtlichen Senkung des Kondensationsniveaus in die untere Turbulenzschicht hinein muß es not
wendigerweise zu einem nächtlichen Bewölkungsmaximum kommen, während tags Abnahme der
Bewölkung fcstzustellen ist. Bei den vorhin erwähnten unteren Wolkenarten müssen diese Ein
flüsse vorwiegend wirksam werden, wie es die Mittelbildung, besonders für den Nordostpassat, be
stätigte. Da fernerhin die Bedeckung mit unteren Wolken und die Veränderlichkeit der