I)r. B. S c h u I z: Die period. mul unperiod. Schwankungen des Mittelwasserstandes an der flandrischen Küste. 27
Alle drei Methoden haben somit annähernd gleiche Genauigkeit. Eine günstigere Darstellung des
mittleren Wasserstandes ist zu erwarten, wenn außer der Abhängigkeit vom lokalen Wind und Luft
druck auch die Abhängigkeit von der Luftdruckverteilung im weiteren Bereiche herangezogen wird,
was in diesem Falle aus dem auf S. 20.genannten Grunde ausgeschlossen war.
7. Zusammenstellung der Ergebnisse.
1. Die jährliche Schwankung des mittleren Wasserstande« nimmt sowohl in den Einzeljahren wie im
Gesamtmittel 1915/18 von der flandrischen nach der holländischen Küste zu. (S. 13.)
2. Die halbjährliche Periode des mittleren Wasserstandes, die in der östlichen Ostsee die Jahresperiode
weit überragt und in der westlichen Ostsee und der Nordsee von Osten nach Westen immer mehr
zurücktritt, verschwindet an der flandrischen Küste fast völlig. (S. 13.)
3. Während des Zeitraumes 1915/18 haben auch eine drittel- und vierteljährliche Periode Bedeutung.
(S. 13.)
4. Die Abhängigkeit des mittleren Wasserstandes von Ostende und Zeebrügge vom gleichzeitigen
Wind wird durch Gleichungen dargestellt. (S. 16.)
5. Die Wirkung des Windes am Ort auf den Wasserstand zeigt eine von der Wetterlage abhängige
wechselnde Verspätung; als Mittel läßt sich eine Verspätung von drei Stunden annehmen. (S. 16—19.)
6. Wird die Abhängigkeit des mittleren Wasserstandes von Ostende und Zeebrügge vom drei Stunden
vorher herrschenden Wind durch Gleichungen dargestellt. (S. 20.)
7. Einer Luftdruckänderung von 1 mm entspricht eine Wasserstandsänderung von 10.3 mm. (S. 23.)
8. Wird die Abhängigkeit des mittleren Wasserstandes von Ostende und Zeebrügge vom 3 Stunden
vorher herrschenden Wind nach Eliminierung des Luftdruckeinflusses auf den Wasserstand durch
Gleichungen dargestellt. (S. 23.)
9. Zeebrügge hat bei aufstauenden Winden infolge des Küstenverlaufes größeren Aufstau als Ostende.
(S. 23.)
10. Bei der Wirkung des Windes auf den Wasserstand zeigt sich eine Ablenkung nach rechts infolge
der Erdrotation. (S. 25.)
11. Aus dem Beobachtungsmaterial geht hervor, daß die Windwirkung annähernd mit dem Quadrat der
Windgeschwindigkeit zunimmt. (S. 26.)
12. Werden für Ostende und Zeebrügge Gleichungen aufgestellt, in denen der mittlere Wasserstand als
Abhängige auftritt von Richtung u n d Stärke 1. des gleichzeitigen Windes, 2. des 3 Stunden vorher
herrschenden Windes, 3. desgleichen, aber nach Ausschaltung der Wirkung des Luftdrucks auf den
Wasserspiegel. (S. 26.)