56 Aerolosfisehe «. hydrographische Beobachtung, d. deutsch. Marinestat. während der Kriegszeit 1914—1918. — Heft4.
Tabelle 28. Temperaturänderungen von morgens bis mittags über St.Michel und Lindenberg.
Unten
500 m
1000 m
1500 m
2000 m
Ui. |
St. M. |
Li. |
St. M.
Li.
St. M.
Li.
St. M.
Li.
St, M.
Frühling
55.8
+3.8
+2.1
0.6
+0.4
-0.5
+0.1
+0.6
-0.6
+1.2
Sommer
+6.0
3.6
+2.4
+2.3
—1.2
+1.3
-rl.9
+1.1
+1.1
-0.5
Herbst
6.3
+4.2
+1.8
+0.8
1.0
-0.2
-1.0
+0.7
+0.9
+1.2
Winter
+2.2
+1.0
+1.6
-1.0
-1.3
-0.7
-0.6
-1.1
rO.8
-1.3
1 A
+5.5
-i-3.1
+2.1
+0.7
-1.5
-0.3
+1.2
+0.4
+1.2
0.4
Jahr ; „
—
+3.0
-0.4
—
0.1
—
—0.2
—
+0.4
Tab. 28 enthält die Temperatur-Differenzen von Lindenberg und St. Michel, Tab. 29 letztere mit
denen von Breedene verglichen.
Tabelle 2 9.
Unten 200 m 500 m 1000 in 1500 m
Breedene St. Michel Breedene St. Michel Breedene St. Michel Breedene St. Michel Breedene St. Michel
Somnierhalbjahr 2.8 3.7 0.9 1.9 0.6 0.8 0.4 0.3 0.5 0.3
Winterhalbjahr 2.5 2.3 0.7 1.2 0.3 0.0 0.5 0.2 0.3 0.1
Man entnimmt aus dieser Gegenüberstellung, daß die kontinentalere Lage von St. Michel sich in
einer bereits etwas größeren Amplitude der täglichen Temperaturwelle gegenüber Breedene geltend
macht, wenigstens im Sommer. Bei 200 m ist der Unterschied noch erheblich, hei 500 m fast ver
schwunden. Die Werte für die größeren Höhen sind unsicher.
Lindenberg hat gegenüber St. Michel natürlich eine viel größere Amplitude, die noch bis 200 m
über 1 beträgt. Die freie Atmosphäre über St. Michel gehört noch dem rein ozeanischen Typus der
täglichen Periode mit sehr geringer Schwankung oberhalb 500 m an. Nur im Sommer nähern sich die
Amplituden beider Stationen etwas mehr. Die negative Temperaturänderung im Winter über St.
Michel besitzt wohl keine Realität.
Fig. 6.
Die Häufigkeit der
Temperatur
gradienten in der
Bodenschicht über
St. Michel.
Die Häufigkeit der Gradienten in
der Bodenschicht. Bei der unzureichenden
Zahl der Aufstiege in St. Michel muß ich mich bei
dieser Untersuchung auf die bodennahen Schichten
beschränken. Fig. 6 gibt die Häufigkeitskurven für
die I. und II. Schicht, Die Kurven sind ähnlich
denen von Breedene, doch liegt bei letzterer Station
der Scheitelwert erheblich höher (bei 1.2°), was wohl
darauf zurückzuführen ist, daß hier die kleineren
Gradienten wesentlich seltener sind. Bei St. Michel
fällt der Scheitelwert in beiden Bodenschichten auf
0.8°; im übrigen sieht man auch hier, daß mit der
Entfernung vom Erdboden die Streuung geringer
wird. Es sei noch auf eine kleine Unstetigkeit in der I. Schicht bei Gradienten zwischen 0.0 und —1.0
hingewiesen, die bei Breedene und St. Michel vorhanden ist, und auch bei einigen anderen Kurven
um den Gradienten 0° herum wiederkehrt. Es ist zweifelhaft, ob sie reell ist.
Anhang.
I. Die relative Feuchtigkeit.
Der vertikale Verlauf der relativen Feuchtigkeit morgens und mittags schließt sich gut dem ver
tikalen Verlauf der Temperatur an. In den Bodenschichten fällt daher das Maximum der Feuchtigkeit
mit dem Temperaturminimum und umgekehrt zusammen.