Dl-, W. 1’ e p ]i 1 (i r : Die Beobachtungen der Mariiiedrachenstaltonen Breedeue/Meer und St. Michel 1915—1918. 4<(
Kurve sehr steil ab, ungefähr nach 0 bei dem adiabatischen Gradienten; überadiabatische Abnahme
kommt kaum vor. Auch in dieser Schicht liegt der Scheitelwert erheblich über dem mittleren Gradienten.
Die III. Schicht ist fast identisch mit der II. Der Scheitelwert liegt mit ungefähr gleichem Pro
zentsatz auch bei 0.7 . Überadiabatische Gradienten sind kaum vorhanden, auch Inversionen relativ
selten (6%).
Die IV. Schicht (1500— 2000 m) zeigt wieder einige Abweichungen, indem die Streuung für mitt
lere Gradienten wieder häufiger zu werden scheint. Der Scheitelwert beträgt nur 0.5° und fällt an
nähernd mit dem mittleren Gradienten zusammen. Man kann daraus schließen, daß in dieser Schicht
Kondensationsvorgänge eine größere Rolle spielen und trockenadiabatische Vorgänge mehr zurücktreten.
Im Sommer- und Winterhalbjahr ergeben sich in großen Zügen ähnliche Verteilungskurven,
aber mit einigen durch die Jahreszeit verursachten charakteristischen Unterschieden:
Im Sommerhalbjahr fällt in der Bodenschicht, infolge der stärkeren Einstrahlung und Konvektion,
der Scheitelwert auf rein trockenadiabatische Vorgänge (0.9 bis 1.1-). Auch überadiabatische Gra
dienten bis dt/100 1.3 sind relativ häufig (8.5%). Der Scheitelwert liegt wieder erheblich über dem
mittleren Gradienten und der Kondensationsadiabate. Die 11. Schicht hat wieder viel geringere
Streuung; fast 40% entfallen auf den Gradienten um 0.7 : , die adiabatischen Gradienten und Inversionen
werden seltener, die mittleren Gradienten häufiger.
Die III. Schicht hat wieder größere Streuung. Der Scheitelwert liegt noch bei 0.7, aber kleinere
Gradienten von ca. 0.5 sind fast ebenso häufig. In der IV. Schicht fällt der Scheitelwert noch ent
schiedener auf die kleineren Gradienten (0.5 mit 30%). Scheitelwert und mittlerer Gradient fallen fast
zusammen.
Im Winterhalbjahr bewirkt die Ausstrahlung ein starkes Zurücktreten adiabatischer Gra
dienten in der Bodenschicht. Der Scheitelwert fällt auf 0.7 . Die kleineren Gradienten von 0.1° bis
0.3 sind wesentlich häufiger. Der Scheitelwert liegt wiederum erheblich über dem mittleren Wert. Tn
der II. Schicht (500—1000 m) ist die Streuung noch geringer, der Scheitelwert fällt noch entschiedener
auf die mittleren Gradienten von 0.5—0.7 . Adiabatische Gradienten kommen kaum vor. Der Scheitel
wert liegt über dem mittleren Gradienten. In der III. Schicht ist die Streuung noch geringer. 37 % ent
fallen auf die Größe 0.7°. In der oberen Schicht wird die Streuung wieder größer zugunsten der kleinen
Gradienten von 0.3 —0.5°.
Als gemeinsamer Zug dieser Kurven ist hervorzuheben, daß die Streuung
sowohl im Sommer wie im Winter vom Boden bis zu einer mittleren Schicht
abnimmt, darüber wieder zunimmt. DieseSchichtliegtiniSom m e r b e 5 5 0 0 b i s
1 0 0 0 m, im Winter bei 1 0 0 0 bis 1 500 m.
Bei der Untersuchung der Häufigkeitsverteilung morgens und mittags habe ich mich auf die
Bodenschicht beschränkt, da die Differenz in größerer Höhe nicht groß sein wird, Und diese Frage
besser an einem umfangreicheren Material, z. B. dem von Lindenberg, untersucht würde.
Tabelle 21. Häufigkeit der Temperaturgradienten in der Bodenschicht,
morgens und mittags. (5—500 m).
i$t / 100m
-1.5
-1.3
-1.1
-0.9
-0.7
-0.5
-0.3
-0.1
0.1
0.3
0.5
0.7
0.9
1.1
1.3
1.5
Hänfigkeit J
1.1
0.4
1.3
1.5
2.6
2.6
5.2
8.8
8.8
12.4
14.4
18.1
15.5
6.7
0.6
0
morgens
in °,0 l
0.3
0.0
0.0
0.6
0.6
0.3
2.0
3.9
5.0
6.7
11.4
17.7
20.5
21.6
9.1
0.6
mittags
Die beiden, die Gradienten bestimmenden Faktoren, sind Ausstrahlung und Einstrahlung. Erstere
spielt naturgemäß morgens eine große Rolle, sodaß die Streuung über die Inversionen und kleinen Gra
dienten groß ist; doch ist bemerkenswert, daß der Scheitelwert einen hohen Wert hat (0.7°). Mittags
dominiert natürlich vollkommen die thermische Konvektion. Der Scheitelwert liegt daher ziemlich genau
bei der Adiabaten. In beiden Kurven ist noch der rasche Abfall oberhalb des Scheitelwertes
beachtenswert.