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Full text: 47, 1920-1925 (1929)

Dr. W. Peppier: Die Beobachtungen der Marinedrachenstationen Breedenc/Meer und St. Michel 1915—1918. 
3 
V. See- und Lamlbrise an (1er flandrischen Küste. 
Keine See- und Landwinde sind an der Küste Flanderns keine häufige Erscheinung, da in diesem 
Klima die allgemeinen Luftdruckunterschiede in der Regel so groß sind, daß das durch die täglichen Tem 
peraturunterschiede zwischen Land und Meer entstehende Druckgefälle nicht zur Geltung kommt. Vor 
bedingung für die Entwicklung der Seebrise ist heiteres bis wolkiges Wetter mit starker Wärme 
einstrahlung und sehr geringen Luftdruckunterschieden. In den Monaten April—Juni sind die Temperatur 
unterschiede zwischen Land und See am Tage am größten, da die See noch kalt ist, das Festland aber sich 
bereits stark erwärmt. Aber die Witterung ist in diesen Monaten meist schlechter als im Hochsommer, wo 
wiederum die Temperatur des Seewassers wesentlich höher ist als früher. 
Da ich seit Juni 1915 an der Drachenstation Breedene besonders auf den Seewind geachtet und die 
Seewindtage durch in das Tagebuch eingetragene Beobachtungen genau verfolgt habe, ist es möglich, 
einige Beiträge zur Kenntnis des flandrischen Seewindes zu geben. Diese direkt dem Tagebuch ent 
nommenen Beobachtungen und Aufzeichnungen sollen zusammen mit den serologischen Messungen der 
betreffenden Seewindtage zunächst mitgeteilt werden. 1 ) 
') Die Zusammenstellung ist nicht vollständig, da nachträglich, um die Arbeit zu kürzen, ein Teil gestrichen werden mußte 
26. August 
1915. 
Piloten 
11 
5a 0 ss 
l so l» 0 
co ' 
6 st »|> 
0 
Unten 
Still 
NNE 
5 
NNE 
2 
200 
NE 
3 
NE 
6 
NE 
5 
500 
NE 
3 
ENE 
4 
ENE 
4 
1000 
ENE 
5 
ENE 
3 
NNE 
3 
1500 
NE 
5 
NE 
3 
N 
1 
2000 
NNE 
5 
N 
4 
NNW 
3 
2500 
N 
4 
N 
6 
NNW 
5 
Seewind kommt gegen 9a anf. 
Die allgemeine Luftbewegung weicht nicht sehr von 
der Seewindrichtung ab. Früh a herrscht Stille, um 9a 
kommt die Seebrise aus NNE auf, um 6.30p flaut sie am 
Boden wieder ab. Wie die Piloten zeigen, äußert sich 
der Übergang zum Seewind in einer Linksdrehung; in 
einer oberen Schicht bei 1000 m flaut zur Zeit des See 
windes der Wind ab, vvas auf die Schwächung des allge 
meinen Druckgefälles durch die Tendenz zur Ausbildung 
einer Seewindgegenströmung zurüekzuführen ist. 
8. September 1915. 
Piloten. 
H 
5a 7, cn. ==° 
1 S0 P 7, 
cn 
Unten 
Still 
NE 
3 
200 
SSE 
3 
ENE 
4 
500 
SE 
2 
ESE 
4 
1000 
Still 
E 
4 
1500 
NE 
3 
2000 
NNE 
3 
2500 
NE 
5 
Beim Morgenpiloten Landwind aus SSE bis ca. 500 m 
Höhe, darüber Gegenströmung aus NE. Nachmittags 
Seebrise aus NE, bis ca. 200 m Höhe reichend. 
14. März 1916. Pilot. 
H 
5 10 a 6. a-st. 
11 
Unten 
S 2 
1500 
S 
11 
200 
SSW 7 
2000 
SSW 
10 
500 
SSW 6 
2500 
SSW 
10 
1000 
S 7 
3200 
SSW 
11 
Drachenversuch. 
7—8a 9, 
st-cu 
H 
t“ 
H.-F. 
w 
Unten 
8.8 
90 
1 
200 
8.5 
98 
SSW 6 
370 
7.6 
100 
SSW 5 
Boden inversion auf 9.0 in 100 m. 
5 l() a 
S 
2 
Bew. 8. a-st. sichtig I 
6' ,7 a 
S 
1 
■■ 8, „ ., | 1 
9 s a 
SW 
2 
von See zieht st. au j 
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2 
rasch aufziehender = 1 
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N 
1 
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NE 
2 
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7 S i> 
ENE 
1 
10, st,, ==° 
Bis 8a Landwind aus S; um 9a setzt die Seebrise ein, 
verbunden mit rasch aufziehenden st und ==. und Tem 
peratursturz. Der Wind führt im Laufe des Tages eine 
Drehung von S über W und N nach ENE aus. 
Witterungsverlauf: Früh a hohe Wolken, Wind 
aus S. Gegen 9a plötzlich aufziehender Nebel und Tem 
peratursturz, Seewind kommt auf. 
1. Mal 1916. Piloten. 
Draehenaufstieg: 
4 s a 0 
5' ,! a—8 
'a oo 0,“ 
Unten E 7 
11 
V 
11.-F. 
w 
200 E 8 
Unten 
10.2 
92 
E 
3 
500 ESE 8 
200 
13.8 
60 
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