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Full text: 47, 1920-1925 (1929)

Dr. B. Sc h u7 z: Die period. und unperiod. Schwankungen des Mittelwasserstandes an der flandrischen Küste. 13 
Wie in der übrigen Nordsee und der westlichen Ostsee hat die jährliche Schwankung den wesent 
lichsten Anteil an der Veränderung des mittleren Wasserstandes von Monat zu Monat an der flan 
drischen und holländischen Küste. Dies zeigt sich sowohl an der Größe der Amplituden wie in den 
nach erfolgter Ausgleichung verbleibenden mittleren Fehlern v und zwar nicht nur im dreijährigen 
Mittel, sondern auch in den Einzeljahren. — Trotz der Kürze des untersuchten Zeitraumes passen die 
für die Jahresperiode gefundenen Werte gut zu den für andere Zeiträume und andere Orte der Nord 
see abgeleiteten Werte. Man vergleiche die in Tabelle 6 unter Ai und yi angegebenen Werte. 
Tabelle 6. 
Untersuchter 
Zeitraum 
jährliche 
Ai 
Periode 
(fl 
lialbjährlic 
Ä2 
he Periode 
(fS 
dritteljähi 
>43 
1. Periode 
</>3 
vierteijäh 
A4 
i. Periode 
</>4 
Katwyk 8 ) 
1884—1901 
8.7 cm 
280° 
0.3 cm 
294° 
0.3 cm 
327° 
1.9 cm 
352° 
Harlingen 8 ) 
desgl. 
8.9 
290 
1.0 
49 
0.4 
38 
1.9 
338 
Urk 8 ) 
desgl. 
7.5 
268 
1.2 
56 
0.7 
352 
2.1 
336 
Wilhelmshaven*’) 
1854—1919 
7.8 
275 
Bremerhaven 10 ) 
1898—1910 
5.5 
278 
Cuxhaven 9 ) 
1843—1909 
8.7 
260 
Esbjerg 10 ) 
1898—1910 
10.5 
291 
Der von Willing 11 ) für die Ostsee und von Kühnen 12 ) auch für die östliche Nordsee festgestellten 
Tatsache, daß die Amplitude der Jahresperiode von Süden nach Norden wächst, gehorchen auch die für 
die flandrische und holländische Küste abgeleiteten Werte (vergl. Tab. 5 u. 6). 
Die halbjährliche Periode ist an der flandrischen Küste bedeutungslos und die Verkleinerung 
des mittleren Fehlers durch diese Welle ist geringfügig. Die halbjährliche Periode, die in der östlichen 
Ostsee die Jahresperiode weit überragt, 11 ) tritt in der westlichen Ostsee und in der Nordsee von Osten 
nach Westen immer mehr zurück und verschwindet, wie sich nun ergeben hat, in der südlichen Nord 
see, an der flandrischen Küste, fast völlig. 
Eine wesentlichere Verkleinerung des mittleren Fehlers tritt durch die drittel- und vierteljährliche 
Periode ein. Bei beiden scheint eine Verspätung des Eintritts des Maximums von Ostende bis Helder 
vorhanden zu sein. Weitergehende Schlüsse werden sich nur nach Untersuchung längerer Zeiträume 
ziehen lassen. Nach Brehmer 13 ) sind die drittel- und vierteljährliche Welle in den Jahren 1900 -1909 
an der holländischen, deutschen und dänischen Küste mit Ausnahme von Esbjerg nicht vorhanden. 
Van der Stock 14 ) aber weist die vierteljährliche Periode an der holländischen Küste aus Beobachtungen 
von 1884—1901 nach, während eine dritteljährliche Periode keine Bedeutung hat (vergl. die betr. Zahlen 
für die drittel- und vierteljährliche Periode in Tabelle 5 und 6). 
8 ) van der Stok, a. a. O. S. 19. 
9 ) E. Przybyllok, Über die sogenannte Polflnt in der Nord- und Ostsee. Veröffentlich, d. Prenß. Geodät. In 
stituts. N. F. Nr. SO. Berlin 1919. S. 12. 
10 ) Kühnen, Das Mittelwasser der Ostsee usw. Veröffentlich, d. Preuß. Geodät. Instituts. N. F. Nr. 70. Berlin 
1916. S. 201. 
u ) Bolf Witting. Untersuchungen zur Kenntnis der Wasserbewegungen und der Wasserumsetzung in den 
Finnland umgebenden Meeren I. Helsingfors 1908. S. 192 f. 
12 ) a. a. O. S. 204. 
13 ) Brehmer, Über die Jahresschwankung im mittleren Wasserstande der Nordsee und Ostsee. Annalen der 
Hydrographie usw. 1913. S. 238. 
14 ) a. a. O. S. 19.
	        
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