Prof. Dr. K. Knoch und Dr. A. Lohr: Höhenwindmcssnngen auf dem Xordatl. Ozean und dem Karibischen Meer 1927. 9
noch kein Gebrauch gemacht, da die diesbezüglichen endgiltigen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen
sind. Vor allem wird man die Feststellung der Steiggeschwindigkeiten mit Hilfe von Doppelausschnitten
vom Lande aus ab warten müssen. Auch zum Vergleich mit den Ergebnissen der früheren Studien-
fahrten erschien das Rechnen mit der alten Steiggeschwindigkeit von 400 m/min gerechtfertigt. Bei
Zusammenstellung der Resultate der einzelnen Studienfahrten wird eine entsprechende Höhen- und Ge-
schAvindigkeitsreduktion erforderlich sein.
Für die Bildung der Mittelwerte sind von den 103 Aufstiegen 87 zur Verwendung gekommen. Die
gesamte mittlere Höhe der 87 Aufstiege beträgt 5700 m. Davon liegt die mittlere Höhe von 68 Seeauf
stiegen bei 5520 m, von 19 Hafenaufstiegen bei 6400 m. Die höchste erreichte Höhe bei Hafenaufstiegen
betrug 19 200 m, bei Seeaufstiegen ist 17 000 m als Höchstwert zu verzeichnen.
A. Tabelle der Einzelergebnisse.
In Tabelle II des Anhangs sind die auf der Fahrt angestellten Höhemvindmessungen zusammenge
faßt. Es entfallen im allgemeinen auf den Vor- und Nachmittag eines jeden Tages je 1 Aufstieg. Ab
weichend davon sind mehr Aufstiege pro Tag aufgenommen, wenn das Studium der Wetterlage es er
heischte. Weniger als 2 Aufstiege sind nur zu verzeichnen, wenn infolge sehr ungünstiger Witterung
oder durch Behinderung während des Aufenthalts in Hafenplätzen ein Aufstieg sich nicht ermöglichen
ließ. Im ganzen sind 87 Aufstiege von 103 Pilotballon-Beobachtungen in der Tabelle aufgenommen. Die
Zeit ist mittlere Ortszeit, die Breite nördlich, die Länge westlich von Greenwich. In den einzelnen
Höhenspalten ist die Richtung der Resultante [Res] in Graden des Vollkreises [Nordwind = 360°, Ost
wind = 90°], die Geschwindigkeit der Resultante sowie der N- und E-Komponente in Metern pro Sekunde
gegeben. Sind Pilotballon-Beobachtungen durch Wolkenbeobachtungen ergänzt, so sind die erhaltenen
Werte durch [ ] gekennzeichnet. Bei der Zerlegung der Resultante in N- und E-Komponente bedeutet
negative E-Komponente Westwind, negative Nordkomponente SüdAvind. In der letzten Spalte ist die
Wolkenhöhe mit Angabe der Wolkenart eingetragen, wenn das Verschwinden des Ballons in der Wolken
decke einwandfrei festgestellt werden konnte.
B. Erläuterung zu der graphischen Darstellung der Höhenwindmessungen.
Auf den Tafeln 2 und 3 sind die Projektionen der Pilotballonbahnen auf die Horizontalebene, redu
ziert auf gleiche Aufstieggeschwindigkeit dargestellt. Die Seehöhen des Ballons sind in km-Stufen durch
Zahlen bezeichnet und durch Querstriche im Kurven zug gekennzeichnet. Die unteren Zwischenstufen 0.5,
1.5 und 2.5 km sind durch Punkte kenntlich gemacht. Der Beginn der Bahnkurve ist durch ein Kreuz (-*-)
gegeben, neben dem die Aufstiegsnummer nach der Tabelle 2 soAvie Datum und Tageszeit geschrieben
stehen. Nord ist stets oben, Ost links. Beim GeschAvindigkeitsmaßstab, der jeder Tafel beigegeben ist,
entspricht einer Länge von 2 cm zwischen zAvei aufeinander folgenden ganzen Höhen-Kilometern eine
Geschwindigkeit von 10 m/sec.
III. Die Ergebnisse der Beobachtungen.
1. Zusammenfassung der Höhenwindmessungen.
A. Nordatlantik.
Gruppeneinteilung und Bearbeitung.
Um einen möglichst leichten Anschluß der Ergebnisse dieser Studienfahrt an die der vorhergehen
den zu ermöglichen, wurde in weitgehendem Maße Anordnung und Methodik der bisher vorliegenden
Berichte angewandt. So wurden vor allem die Höhenwindmessungen nach Breitengruppen und zwar zu
Streifen von je 5 Breitengraden zusammengefaßt und die Gruppenmittel gebildet. Die Lage dieser