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Full text: 46, 1928/1929

Aus dein Archiv der Deutschen Seewürfe. 46. Bd. Heft 1, 
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Dauer des Regenfalls. Westlich der Wasserscheide verstärken die Geländeregen des SW- 
Monsuns das sommerliche Maximum. An der Abdachung der Rotemeerküste erzeugt der 
NE-Monsun beim Ansteigen Winter- bzw. Frühjahrsregen, die sich z. T. auch auf dem östlichen 
Hochland bemerkbar machen und so die Übergangstypen hervorrufen. 
In Somalien herrscht starke Trockenheit, weil die Winde unter Bedingun 
gen ins Land kommen, die sie verhindern, ihre Feuchtigkeit abzugeben. Der 
SW-Monsun, als Landwind an sich schon nicht sehr feucht, trocknet aus, weil er vom Hochland gegen 
die Küste herunterweht und sich föhnartig erwärmt. Anderseits überstreicht der NE-Monsun, bevor er 
das Land erreicht, eine Zone kalten Küstenwassers (vgl. Handbuch der Ostküste Afrikas, ed. Reichs 
marineamt, Berlin 1912). 
Da der NE unter sehr spitzem Winkel ins Land hineinweht, bringt er die Trockenheit weit über 
den Äquator. Dazu kommt, daß die Monsune in Ostafrika besonders kräftig und langdauernd ihre 
Herrschaft behaupten. So erklärt sich die durchschnittliche Trockenheit des mitt 
leren Ostafrikas, die Verschiebung des Regenäquators nach Süden und das Fehlen der dauernd 
feuchten Form des Äquatorialtyps bis auf einige Gebirgsinseln. 
Im Binnenlande verschwindet wenig südlich des Äquators der Einfluß des Monsunwechsels, und 
man gelangt in den Herrschaftsbereich desSE-Passats. Er ist feuchter als der NE-Mon 
sun, da sich ihm kein Auftriebwasser in den Weg stellt. Erst wenn er sich im Winter durchgesetzt 
hat, findet die Regenzeit ihren Abschluß. Im Gebirge ist sie auf der Luvseite auch dann nicht zu Ende. 
Dem Usambara-Bergland bringt der Passat Geländeregen auch im Winter, kann sogar ein drittes 
Maximum im Juni oder Juli hervorrufen. Diese Wirkung reicht weit ins Land hinein (Voi, Kilimand 
scharo). 
Von dem Punkt an, wo der Südostpassat Alleinherrscher wird, beginnt an 
der Küste das Gebiet der einheitlichen Regenzeit. Im Binnenland biegt die Grenze 
zwischen einfacher und doppelter Periode nach N ab, weil der Monsun hier nicht so weit südwärts 
gelangt (vgl. Loewe Seite 69). 
Am Kilimandscharo wechseln NE-Monsun und SE-Passat jahreszeitlich miteinander ab; jener 
weht von November bis März, dieser von April bis Oktober (Klute, 1920, Seite 5 [55]). Indem sie an 
den Hängen emporsteigen, erzeugen sie Geländeregen auch zu der Zeit, wenn ringsum in der Steppe 
Trockenheit herrscht. Zugleich verstärken sie die Maxima und zwar in verschiedenem Grad, je nach 
der Lage der Station im Luv des einen oder des anderen Windes. Der SE-Passat ist der feuchtere. 
Daher haben Gehänge, die ihm ausgesetzt sind, ihre große Regenzeit bei seinem Einsetzen im April/Mai 
und empfangen besonders starke Regengüsse. Hier fallen die längsten und stärksten Niederschläge, 
und in halber Höhe des Berges kommt es zu Regen in allen Monaten. 
Umgekehrt ist es auf der dem trocknen NE-Monsun zugewendeten Seite. Dort fällt das Haupt 
maximum auf den November, wenn der NE zum Durchbruch kommt, und die durchschnittlichen 
Monatsmengen erreichen nur mäßige Höhe. 
Die Unregelmäßigkeiten am Njassa-See sind Folgen passatischer Ge 
länderegen. Man sieht das daran, daß sofort jenseits des Gebirgskamms der normale, trocknere 
Regengang beginnt (G. Frey, Seite 34 [56]). Über der Wasserfläche beladen sich die Winde mit Dampf 
und bringen dem nordwestlichen Grabenrand Feuchtigkeit. Dagegen wehen sie über die östlichen 
Randhöhen als relativ trockne Winde, weil sie von der weiten ostafrikanischen Hochfläche kommen 
und zur Grabensohle herabfallen. 
Ganz Südostafrika verdankt seine Feuchtigkeit dem SE-Passat, der sich, bevor er das Fest 
land erreicht, über der warmen Mozambique-Strömung mit Wasserdampf beladet. Das kommt den 
Stufenlandschaften, aber auch dem Innern weithin zugute zur Sommerzeit, wenn der Passat am schwäch 
sten weht. An der Küste von Natal bewirkt außerdem Windstau eine bedeutende Verlängerung und 
Verstärkung der Regenzeit (Stauungsregen beim Ansetzen und Aufhören des Windes).
	        
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