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Full text: 46, 1928/1929

Aus dein Archiv der Deutschen Seewart«. — ffi. Kd. lieft 1 
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Es fragt sich, warum das erste Maximum stärker ist als das zweite, und wie es kommt, daß z. T. 
auch die kleine Trockenzeit absolut trocken ist. Hierbei spielt der Sommermonsun Ober 
guineas eine wichtige Rolle. Während der NE-Passat sehr trocken ist, bringt der Monsun 
vom Ozean reiche Feuchtigkeit mit. Wenn er trotzdem an der Gold-, Togo- und z. T. Dahomeküste 
Trockenheit verursacht, muß das seinen Grund in einer Erwärmung haben, die die Regenbildung ver 
hindert. Zunächst weist man mit Recht auf die den Windstau vermindernde Parallelität von Küsten- und 
Windrichtung. Ferner ist nachgewiesen, daß genau in der Ausdehnung der Trockenheit Auftriebwasser 
an der Küste hervorquillt und zwar gerade zur Zeit, wenn der SW-Monsun am beständigsten weht, von 
Juni—Oktober (Niehoff, M. Sch. .1917, Seite 378 [31] und Jahnke, Strömungen und Oberflächentemp. im 
Golf v. Guinea. A. d. Archiv d. Dtsch. Seewarte XXXVIII, 1920). Ehe der Wind die Küste erreicht, 
erkaltet er über dem im August/September bis unter 23° abgekühlten Küstenwasser, gibt dabei einen 
Teil seines Wasserdampfes ab und wird nun mit einem Mal über dem Land erhitzt. Daß an diesem 
Zusammenhang nicht zu zweifeln ist, hat Loewe in ausführlicher Darstellung, die alle bisher vorge 
brachten Begründungen zusammenfaßt, erhärtet (Seite 51—54). 
Daß der Wind diese Trockenheit verbreitet, sieht man erstens auch da 
ran, daß das Gebiet mit zwei absoluten Trockenzeiten in Nordostrichtungins 
Land eindringt, zweitens daran, daß sich mit dem Anstieg zum Gebirge die 
Verhältnisse sofort ändern. Im Akpossogebirge wie überall im Gebirgsland von Oberguinea 
tritt die regenverstärkende Wirkung des Monsuns in Kraft. Im Gebiet der einfachen Regen 
zeit erhöhen die Steigungsregen das Hochsommermaximum ganz enorm, indem sie sich mit den zeni 
talen Gewitterregen verbinden (Luvseite der Kanarischen Inseln, Sierra Leone). Wo doppelte 
Regenzeit herrscht, füllen sie die kleine Trockenzeit so aus, daß sie fast verschwindet (Akposso 
gebirge). Die Regenzeiten werden reichlich mit Monsunregen überschüttet, doch, wie wir sahen, in 
verschiedenem Maß. Loewe vermutet, daß die nachgewiesenermaßen höheren Windstärken in den Mona 
ten April-Juni den Unterschied erklären. „Dieser verstärkte Transport feuchter Luft von der See her 
könnte das Uberwiegen der Frühjahrsregen verursachen“ (Loewe Seite 50). 
Im Lee des Gebirges beginnt wieder die trocknende Wirkung, wenn auch 
längst nicht so wie an der Küste. Der Sommermonsun wird nordwärts immer schwächer. In 
demselben Maß verschwindet die kleine Trockenzeit, und es entsteht ein einfaches Maximum. Ander 
seits nimmt der Nordostpassat an Dauer und Stärke zu, so daß die Regenzeit bis zu Regenlosigkeit zu 
sammenschrumpft. 
Seine stärkste Wirkung entfaltet der Sommermonsun im innersten Win 
kel des Guineabusens. Hier hat das Meerwasser eine besonders hohe Temperatur (Oberflächen 
temperatur bei Duala im Mittel 27° nach Jahnke), zugleich erreichen die Randgebirge ihre größte Höhe 
im Kamerunberg (ca. 4000 m) und Adamaua-Hochland (2—3000 m). Der Wind gibt seine Feuchtigkeit 
in reichlichem Maß ab. Da er in den Monaten zwischen den zenitalen Maximis am 
stärksten weht, so bewirkt er, daß die kleine Trockenzeit aus gefüllt und die 
Regenmenge maximal gesteigert wird. Die riesigen Monatsmengen von Bibundi sind nicht 
Zenital-, sondern Geländeregen. Mit der Kurve von Bibundi ist der Höhepunkt vermutlich noch nicht 
erreicht. Da die Station in 5 m Meereshöhe liegt, kann man mit HeUmann noch größere Regenergiebig 
keit weiter oben am Berge vermuten (Sitzungsbericht der Akademie Berlin 1925, zitiert G. Z. 1926, 
Heft 3). Hier würde dann vielleicht der regenreichste Punkt der Erde zu finden sein. 
Im Windschatten des Kamerunbergs nimmt die Trockenzeit sofort wieder zu (Buea). 
Daß wir es am Kamerunberg mit Geländeregen zu tun haben, sieht man auch daran, daß die Wärme 
gewitter, die stets die zenitalen Regen begleiten, gerade zur Zeit der maximalen Regenmengen im 
August einen Tiefstand haben. 
Was im Hochland von Adamaua ohne den Einfluß des Windes zu erwarten wäre, zeigt die Insel 
mit angedeuteter Doppelperiode (Ossidinge, Bali). Die Wind Wirkung reicht so w'eit, daß
	        
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