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Full text: 46, 1928/1929

Aus dein Archiv der Deutschen Seewinde. — 40. Bd. Heft 1 
lichkeit dem Aufstau durch Gebirge, Küsten, Wälder oder der direkten Sonnenstrahlung größeren Ein 
fluß zuschreiben. 
Gelegentlich kann ein Nebenmaximum durch den Winterpassat hervorgerufen werden. Dann ent 
steht eine dreifache Periode (Nehentyp 1). 
Viel stärker weht der Passat im Gebiet mit einfachem Wechsel zwischen Kalmen im Sommer, Passat 
im Winter. Vor allem kommen seine Stauungsregen den Ostküsten und ihrem Hinterland, sofern es ge 
birgig ist, zugute. N e b e n t y p 5 ist so entstanden zu denken (vgl. Seite 82). Bleiben hier die orographi- 
schen Regen an Ergiebigkeit hinter den zenitalen zurück — das Minimum zur Wintermitte bleibt sicht 
bar —, so kann anderseits der Passat auf der Luvsseite von Inseln und Küstengebirgen zum Som 
mermaximum ein zweites, diesen Breiten an sich fremdes Wintermaximum 
hinzufügen, so daß doppelte Regenzeit entsteht (Nebentyp 2). 
Auch die Kurve des Nebentyps 4 (Verschiebung des Maximums auf den Spätherbst) wird so zu 
erklären sein. Hier setzt die Passatwirkung schon ein, ehe die Sommerkurve absinkt, so daß kein Ein 
schnitt im Herbst entsteht. 
Im Gebiet mit Monsun Wechsel betrachten wir zunächst die äquatorfernen 
Tropen mit normal einfacher Regenzeit. 
Der Sommermonsun verstärkt, wo er auf Erhebungen trifft, die sommer 
liche Regenzeit, so im Luv des Hochlands von Abessinien, an der Malabarküste Indiens und an 
den Gebirgen Indonesiens. Umgekehrt werden an den dem Winter monsun zugekehrten Abdachungen 
Winterregen erzeugt, und der Sommer ist relativ trocken, oder es gibt doppelte Regenzeit Sommer- 
Winter. 
Anders in den äquatornahen Tropen, wo zenitaler Doppel regentyp mit 
2 absoluten Trockenzeiten herrscht. Je nach der Auslage gegen den Wind verursacht der 
Sommer- oder Wintermonsum Geländeregen zwischen den zenitalen Maximis (Tafel 2 Fig. 14), indem er 
die Trockenzeit auffüllt und sogar in den Gipfelpunkt der Kurve umwandelt („Monsunregen“). 2 Fälle 
sind zu unterscheiden. 
Handelt es sich um den Sommermonsun, so wird der Doppelregentyp zum Nebenty p 3, d.i. 
zu einperiodischer Sommerregenzeit mit Regen in allen Monaten umgewandelt. 
Liegt Wintermonsun vor, so entsteht eine einfach-periodische Winterregenzeit innerhalb der 
Tropen (N e b e n t y p 6). 
Es ist vielfach üblich, die durch den Monsun in Indonesien erzeugte besonders ausgeprägte Form 
des einperiodischen Regengangs als „monsunisch“ zu bezeichnen und so die Erklärung in den Namen 
mit hineinzulegen. Mat tut besser, das zu vermeiden, da die Gefahr besteht, daß man auch sonst ein 
fache Regenzeit und monsunischen Regengang gleichsetzt, was zu falschen Schlüssen und Erklärungen 
führen kann. Nur bei der Spezialbetrachtung eines Monsungebiets mag man den Ausdruck der Kürze 
halber anwenden, nachdem man seine Begrenzung auf dies Gebiet ausdrücklich festgestellt hat. 
Im Gebiet mit Alleinherrschaft des Passats hindert dieser durchs ganze Jahr die 
Luft am Aufsteigen. Selbst wenn er auf Gebirge trifft, ist die Wirkung bei seiner Trockenheit gering. 
Zudem herrscht in den Roßbreiten dauernd Hochdruck, d. h. absteigende, sich erwärmende Luft, die 
dem Vorgang der Geländeregenbildung entgegenwirkt. So ist die Regenlosigkeit des nordafrika 
nischen Wüstengürtels zu erklären („Passatwüste“), ebenso die Trockenstriche im südlichen Nordamerika, 
in Argentinien, z. T. auch in Chile und SW-Afrika. 
Das Gebiet mit jahreszeitlichem Wechsel von Passat und wandernden 
Zyklonen (Subtropen) hat im Sommer sowohl wie im Winter vorherrschend Winde aus nördlicher 
bzw. (auf der südl. Halbkugel) südlicher Richtung, im Winter auch Westwinde. Ihnen verdanken Ge 
birge, die quer dazu gelagert sind, Verstärkung des Regenfalls auf der Luvseite, was zwar nicht als 
Änderung des Periodenbildes, aber als Verlängerung der Regendauer zum Ausdruck kommt.
	        
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