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Full text: 46, 1928/1929

Dr. Helliuut Schmidt: .Der jährliche Gang der Niederschläge in Afrika. 
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und Vryburg (nördliche Kap-Kolonie). Von hier aus findet nach W Absinken, nach E Zunahme der 
Regendauer statt. An der Südostküste sind sogar 11 Regenmonate im Jahr beobachtet (Natal). Die 
Kurven, die ohnehin mit Abnahme der Ergiebigkeit niedriger werden, strecken sich. Die Verteilung 
der Niederschläge übers Jahr wird gleichmäßiger, die Periodizität geringer. 
Die prozentuale Amplitude sinkt von 25% bis nahe an 10%. Schließlich wandeln sich die Sommerregen 
zu Regen in allen Jahreszeiten. 
Im einzelnen ist das Bild unruhig, wie die Linienführung der Isombromenen zeigt. 
Dem Anstieg des Geländes entspricht zwar nicht immer eine Zunahme der Regendauer; namentlich 
gilt das für Natal, wo trotz steilen Aufragens des Randhochlands die Niederschlagsdauer landeinwärts 
abnimmt. Aber in der Regel steigert sich mit der Reliefenergie auch die Feuchtigkeitsabgabe. So ver 
längert sich • die Regenzeit in den Malutibergen (Basutoland), Drakensbergen und am Wi twatersrand 
nebst Hinterland; zugleich wird die Regenergiebigkeit beträchtlich größer. 
Man beachte, wie verschieden sich die ostafrikanischen Küstengebiete 
beiderseits des Äquators verhalten. Im Norden rasch zunehmende Trockenheit, im Süden 
Ausdehnung der Niederschläge. Dort Zunahme, hier Abnahme der Regendauer landeinwärts. In West 
afrika liegt umgekehrt das regenreiche Küstengebiet im Norden, das Trockengebiet im Süden. 
Die Klimascheide gegen das Innere ist zugleich Vegetationsscheide. Dank der langen Regendauer 
und des Regenreichtums in mindestens 2 Monaten reichen tropische Wälder und Savannen weit nach 
Süden. Sie gehen nach und nach in subtropische Buschwälder über. Die Palmengrenze zieht sich bis 
in die Kapkolonie hinunter, und das gleiche gilt allgemein von der ostafrikanischen Flora. Jenseits der 
Höhe der Plateaustufe wechselt überall das Bild. Sofort beginnt „die aus niedrigen Büschen bestehende 
Karrooheide oder baumarmes Grasland“ (Passarge, Südafrika, Seite 112 [46]). Im Stufenland fließen 
dauernd wasserführende Flüsse; westlich der Wasserscheide dagegen trocknen die Betten im Winter 
meist aus (Passarge, Seite 111). Im Küstenland ist das Klima ungesund wie im Kongobecken. Nach dem 
Innern zu nimmt .die Malariagefahr ab. Dadurch wird die Bewohnbarkeit des Küstengebiets stärker ge 
hemmt als die des Innern. Das ist bedauerlich, weil die ungesundesten Gebiete gerade die längsten und 
stärksten Regen erhalten, also am fruchtbarsten sind und Ackerbau ermöglichen, während in den 
Steppen des Westens nur Viehzucht in Frage kommt (Passarge, Seite 171). 
d. Madagaskar. 
Gebirge durchzieht, der Küste parallel, den Ostteil der Insel, z. T. als scharfe Kammlinie entwickelt. 
Dadurch wird ein schmales östliches Küstenland von der relativ langen Westabdachung scharf geschieden. 
1) Die Westküste und das Binnenland westlich der Wasserscheide stim 
men mit Ostafrika überein. Majunga (Nordwestküste) und Tananariva haben einfache 
Sommer regen zeit mit Maximum im Janua r/F e b r u a r. Sie dauert auf diesen Stationen 
von Ende Oktober bis Anfang April. Im Oktober ist es in Majunga meist noch trocken, während in 
Tananariva schon starke Regen fallen können. Von diesen Orten aus durchläuft die Regen 
dauer alle Stufen, nach SW bis nahe an völlige T rocke n h eit, nach E bis zu 12 
Regenmonaten. Im Norden ermöglichen die Beobachtungsreihe von Nossi Be und einige andere 
die Zeichnung der Isombromenen. Dagegen ist man im äußersten SW auf Vermutungen angewiesen. 
Einen Anhaltspunkt bieten die Vegetationsverhältnisse. „Der südwestliche Küstenstrich, die Gebiete 
Antandroy und Mahafaly, ist eine Halbwüste, heiß und trocken, aber gesünder als der Norden und das 
Innere. Aber nur der Küstenstrich ist wüstenähnlich“ (Hann, Seite 183 [1]). Vermutlich nimmt also 
die Regendauer bis auf 1 oder 2 Regenmonate ab; cüe eigentliche Regenzeit wird sich auf Januar be 
schränken. T - 
2. An der Östküste stehen zahlreiche Beobachtungsreihen zur Verfügung (Loeive [66]). Sie 
zeichnen sich durch Regenreichtum in 10—12 Monaten aus. Die Maxima selbst sind nicht außergewöhn-
	        
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