Bi'. Hellmut Schmidt: Der jährliche Gang der Niederschläge in Afrika. 25
bis Mai (oder kürzer, je nach der Lage,) und November. Stets liegt die große Regenzeit um April,
ohne Rücksicht auf die Lage der großen Trockenzeit, im nord- und südhemisphärischen Gebiet.
Nur in einem Küstenstreifen, der den größten Teil des Berglands von
Usambara mit umfaßt, dringt der nördliche Regengang weit nach Süden vor.
Der Regenäquator verläuft meridional (Tafel 3 Fig. 11); westlich davon liegt die große Trockenzeit um
den August, östlich um den Januar. Zwischen Mombasa und Voi ist seine Richtung genau nördlich,
dann wird die westliche Komponente stärker. Machakos (1° 31' S. Br.), Fort Hall (0° 52' S. Br.), Pambani
(2° 58' S. Br.) und Bukoba (1° 20' S. Br.) haben ihre große Trockenzeit im Nordsommer und zeigen damit
an, daß der Regenäquator nordöstlich des Viktoriasees den astronomischen erreicht. Von hier an ist
die durchschnittliche Richtung Westen. Wadelai (2° 45' N. Br.) hat von Dezember bis Februar große
Trockenzeit.
Ein wesentlicher Charakterzug des mittleren Ostafrikas ist die Mannig
faltigkeit im Klimabild. Besonders die Grabensenken und die Vulkane nehmen eine Sonder
stellung ein. Hier zwei Beispiele: Kilimandscharo-Meru und Njassagraben.
Der Kilimandscharo und sein Nachbar Mein liegen in einem Gebiet, für das folgendes
festgestellt ist:
5—6 Regenmonate.
Doppelte Regenzeit; ein Maximum im April oder Mai, ein zweites im Nov. oder Dez. Beide
Trockenzeiten absolut trocken.
Südhemisphärischer Regengang, d. h. um August ist die große, um Januar die kleine
Trockenzeit zu erwarten.
Die zweite Regenzeit (Maximum April) ist immer die große.
Die Niederschlagskurven der Höhenstationen zeigen nun verschiedene Abweichungen. Klute’s Forschun
gen am Kilimandscharo haben uns darüber Gewißheit gebracht (Ergebnisse ..., 1920 [55]). Die Messun
gen erwiesen, daß nicht bloß die Gebirge sich von der umliegenden Hochfläche abheben, sondern auch
die Gebirgsstationen unter sich verschiedenen Regengang haben; und zwar verhalten sich die Stationen
auf der Ost- und Nordostseite anders als die am Süd-, West- und Nordwesthang.
1) Regendauer und Regenergiebigkeit. Im ganzen betrachtet nimmt die Regendauer
mit der Höhe zu, ebenso die Ergiebigkeit. Der Niederschlag setzt früher ein, und mit dem allgemeinen
Anschwellen der Regenmenge werden die beiden Trockenzeiten, besonders die kleine um Dez./Januar,
ausgefüllt. Im Urwaldgürtel, der in halber Höhe (ca. 1900 bis 2500, im SW bis 3600 m) die Berge um
säumt, ist z. T. kein Monat absolut trocken. Hier liegt das Maximum der Regendauer, weiter nach oben
nimmt sie rasch wieder ab (Klute Seite 29). Die Steigerung der Regenergiebigkeit beschränkt sich da
gegen auf wenige Monate. Über das ostafrikanische Durchschnittsmaximum (2—300 mm) ragen hinaus
April und Mai, allenfalls auch November, mit Mengen bis 600 mm. Wie verschieden die Regendauer je
nach Hanglage der Station ist, geht aus folgender Übersicht hervor:
Meru: Ngongongare, Südosthang 9—10 Regenmonate 1410m Höhe.
Ober-Aruscha, Südhang ....
8
J)
1500 „
Leudorf, Steppenstation, SE . .
5
•n
1250 „
charo: Maschati-Useri, Osthang
8
1400 „
JJ
Fischerstadt, etwas stidl. davon
9
1520 „
Mamba-Marangu, Südosthang
12
>>
1560 „
»
Kiboscho, Südhang
7
1410 „
>5
Kibohöhe, Südwestfuß . . . .
5— 6
1180 „
Moschi, Südfuß
7— 8
1150 „
Der Südosthang hat an beiden Bergen die längste Regendauer; zugleich bekommt er, wie Klutes Tabelle
zeigt, die größten Regenmengen. Am schlechtesten kommt der Nordhang weg. In Doin jo Ssambu regnet