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Full text: 46, 1928/1929

Bi'. Hellmut Schmidt: Der jährliche Gang der Niederschläge in Afrika. 25 
bis Mai (oder kürzer, je nach der Lage,) und November. Stets liegt die große Regenzeit um April, 
ohne Rücksicht auf die Lage der großen Trockenzeit, im nord- und südhemisphärischen Gebiet. 
Nur in einem Küstenstreifen, der den größten Teil des Berglands von 
Usambara mit umfaßt, dringt der nördliche Regengang weit nach Süden vor. 
Der Regenäquator verläuft meridional (Tafel 3 Fig. 11); westlich davon liegt die große Trockenzeit um 
den August, östlich um den Januar. Zwischen Mombasa und Voi ist seine Richtung genau nördlich, 
dann wird die westliche Komponente stärker. Machakos (1° 31' S. Br.), Fort Hall (0° 52' S. Br.), Pambani 
(2° 58' S. Br.) und Bukoba (1° 20' S. Br.) haben ihre große Trockenzeit im Nordsommer und zeigen damit 
an, daß der Regenäquator nordöstlich des Viktoriasees den astronomischen erreicht. Von hier an ist 
die durchschnittliche Richtung Westen. Wadelai (2° 45' N. Br.) hat von Dezember bis Februar große 
Trockenzeit. 
Ein wesentlicher Charakterzug des mittleren Ostafrikas ist die Mannig 
faltigkeit im Klimabild. Besonders die Grabensenken und die Vulkane nehmen eine Sonder 
stellung ein. Hier zwei Beispiele: Kilimandscharo-Meru und Njassagraben. 
Der Kilimandscharo und sein Nachbar Mein liegen in einem Gebiet, für das folgendes 
festgestellt ist: 
5—6 Regenmonate. 
Doppelte Regenzeit; ein Maximum im April oder Mai, ein zweites im Nov. oder Dez. Beide 
Trockenzeiten absolut trocken. 
Südhemisphärischer Regengang, d. h. um August ist die große, um Januar die kleine 
Trockenzeit zu erwarten. 
Die zweite Regenzeit (Maximum April) ist immer die große. 
Die Niederschlagskurven der Höhenstationen zeigen nun verschiedene Abweichungen. Klute’s Forschun 
gen am Kilimandscharo haben uns darüber Gewißheit gebracht (Ergebnisse ..., 1920 [55]). Die Messun 
gen erwiesen, daß nicht bloß die Gebirge sich von der umliegenden Hochfläche abheben, sondern auch 
die Gebirgsstationen unter sich verschiedenen Regengang haben; und zwar verhalten sich die Stationen 
auf der Ost- und Nordostseite anders als die am Süd-, West- und Nordwesthang. 
1) Regendauer und Regenergiebigkeit. Im ganzen betrachtet nimmt die Regendauer 
mit der Höhe zu, ebenso die Ergiebigkeit. Der Niederschlag setzt früher ein, und mit dem allgemeinen 
Anschwellen der Regenmenge werden die beiden Trockenzeiten, besonders die kleine um Dez./Januar, 
ausgefüllt. Im Urwaldgürtel, der in halber Höhe (ca. 1900 bis 2500, im SW bis 3600 m) die Berge um 
säumt, ist z. T. kein Monat absolut trocken. Hier liegt das Maximum der Regendauer, weiter nach oben 
nimmt sie rasch wieder ab (Klute Seite 29). Die Steigerung der Regenergiebigkeit beschränkt sich da 
gegen auf wenige Monate. Über das ostafrikanische Durchschnittsmaximum (2—300 mm) ragen hinaus 
April und Mai, allenfalls auch November, mit Mengen bis 600 mm. Wie verschieden die Regendauer je 
nach Hanglage der Station ist, geht aus folgender Übersicht hervor: 
Meru: Ngongongare, Südosthang 9—10 Regenmonate 1410m Höhe. 
Ober-Aruscha, Südhang .... 
8 
J) 
1500 „ 
Leudorf, Steppenstation, SE . . 
5 
•n 
1250 „ 
charo: Maschati-Useri, Osthang 
8 
1400 „ 
JJ 
Fischerstadt, etwas stidl. davon 
9 
1520 „ 
Mamba-Marangu, Südosthang 
12 
>> 
1560 „ 
» 
Kiboscho, Südhang 
7 
1410 „ 
>5 
Kibohöhe, Südwestfuß . . . . 
5— 6 
1180 „ 
Moschi, Südfuß 
7— 8 
1150 „ 
Der Südosthang hat an beiden Bergen die längste Regendauer; zugleich bekommt er, wie Klutes Tabelle 
zeigt, die größten Regenmengen. Am schlechtesten kommt der Nordhang weg. In Doin jo Ssambu regnet
	        
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