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Full text: 46, 1928/1929

Kr. Helium t Schm Ult: Der jährliche Gang der Niederschläge in Afrika. 23 
Etwa von Lamu an (2° 16' S.Br.) tritt die kleine.Novemberregenzeit stärker 
li e r v o r. In Malindi, 100 km südlicher, sind schon 2 Herbstmonate feucht (Oktober und November). 
Von Dezember bis März herrscht die große, von August bis September die kleine Trockenzeit, beide 
trocken bzw. halbtrocken. Aber jetzt ändert sich das Kurvenbild durch Ausfüllung 
der kleinen Trockenzeit. Mombasa hat eine ununterbrochene Reihe feuchter Monate von Mai 
bis Dezember, und August/September sind nur relativ trocken mit je 5 % der Jahresmenge. D o c h 
kommt es an der nun folgenden Küsten strecke nicht zur Ausbildung einer 
Zone, in der alle Monate feucht sind. Tanga mit 11 Regenmonaten ist der Höhepunkt; 
hier ist nur der Januar trocken bzw. halbtrocken. Dann nimmt die Niederschlagsdauer wieder ab. In 
Pangani sind beide Trockenzeiten halbtrocken, doch hat sich das Verhältnis verschoben; um September 
liegt jetzt die größere, im Nordwinter die kleine. Klar kommt das in der Kurve von Sadani zum Aus 
druck. Wir haben somit den Regenäquator überschritten und zwar erstaun 
lich erweise erst in 6° S.Br., während wir ihn in West- und Innerafrika in vor 
wiegend nördlicher Lage fanden (Karte 2). 
Südwärts rücken die Maxima aneinander, und dementsprechend wird die kleine Trockenzeit ausge 
füllt, die große verlängert. Von Bagamojo an ist der Mittsommer nur relativ trocken. In Daressalam gibt 
es in der großen Trockenzeit eine Folge von 5 Trockenmonaten (Juni—Oktober), im Februar (kleine 
Trockenzeit) dagegen fallen mehr als 50mm. Endlich zwischen Lindi (10° 0' S. Br.) und 
Mikindani (10°17' S. Br.) vollzieht sich der Übergang von doppelter zu ein 
facher Regenzeit. 
An einem Teil des besprochenen Küstenabschnitts macht sich außer den Hauptmaximis eine 
dritte, kleine Regenzeit im Südwinter bemerkbar. Man sieht sie in der Kurve von Tanga im 
Juli, in der von Sadani im August. 
Ziehen wir das küstennahe Binnenland mit in die Betrachtung, so zeigt sich, daß die Be 
sonderheiten nicht weit ins Innere reichen. Die dritte kleine Regenzeit verschwindet 
schon in West-Usambara (Mombo, Wilhelmstal). Etwas weiter scheint sie nach 
Norden zu reichen, wenn ich mit der Annahme Recht habe, daß das dreifach periodische Gebiet 
von Voi an das von Usambara Anschluß hat. Spuren lassen sich auch gegen Süden bis weit über die in 
Tafel 3 Fig. 11 eingetragenen Grenzen feststellen.*) 
Auf das Usambara-Bergland beschränkt ist der äquatoriale Regen gang 
mit Niederschlägen in allen Monaten. Hier ist zwischen Steppenlandschaften eine Insel üp 
pigsten tropischen Regenwaldes, das Hauptpflanzungsgebiet der Kolonie (Amani). Obwohl kein Monat 
unter 50 mm Regen empfängt, ist doch die Dreiteilung des Jahres deutlich (Hauptmaxima um November 
und Mai, Nebenmaximum im Juni). 
Noch mehr tritt das mittlere Ostafrika zum äquatorialen Innerafrika in 
Gegensatz, wenn man die Zahl der regenreichen Monate vergleicht. Auch im 
Usambaragebiet steigt die monatliche Regenmenge nur in 3—4 Monaten über 200 mm, wenn auch in 
7—8 über 125 mm. Sonst gibt es im Küstengebiet überall bloß 3, höchstens 4 regenreiche Monate, und 
die Zahl nimmt von Tanga nach Norden hin schnell ab (Tanga 3—4, Mombasa 3, Malindi 2—3, 
Lamu 1—2, Kismayu 1). Bemerkenswert ist, daß im nord- sowohl wie im südhemisphärischen Ge 
biet stets die Regenzeit um April-Mai ergiebiger, mithin im Norden die erste, im Süden die zweite Regen 
zeit die große ist (Karte 3). 
2. Das Binnenland. 
Die Betrachtung des Binnenlandes verstärkt den Eindruck, daß das mittlere Ostafrika bedeutend 
trockener ist als das Kongobecken. Für den jährlichen Gang der Niederschläge bedeutet das strenge 
* „Im Juli 1917 gingen im Hinterland von Lindi, etwa in der Ndanda’er Gegend (normale Regenmenge 0 mm), 
mehr als 100mm nieder“ (Castens, Über Tropenklimatologie, Tropengygiene und den Lettow-Feldzug. = Ann. d. 
Hydr. 53, 1925, Seite 185).
	        
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