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Full text: 46, 1928/1929

Dr. Hellmut Sekmidt: Der jährliche Uang der Niederechlüge in Afrika, 
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die Grenze nicht weit nach Süden reichen, vielleicht die IN ordkalahari dure h- 
ziehen. Auffallend sind Passarges Angaben über die Mittelkalahari (Südafrika, 1908, Seite 147 [46]): 
Es seien 2 Regenzeiten zu unterscheiden, die erste und ergiebigste im November-Januar, der Februar 
sei relativ trocken, der März wieder nicht. Vielleicht legt er die Beobachtung einer einzigen Regenzeit 
zugrunde, die infolge unperiodischer Schwankung gerade dies Bild zeigte. Immerhin würden wir una 
auch in diesem Fall im Grenzsaum befinden. 
Über die Dauer der Regenzeit kann man sich mit Hilfe randlich gelege 
ner Stationen ein ungefähres Bild machen. Allgemein gesagt verkürzt sie sich von NE 
nach SW. ln Nord-Rhodesia beginnt sie Ende September oder Anfang Oktober, erreicht im Januar/Fe 
bruar ihren Höhepunkt und endet im April, am mittleren Sambesi schon im März. Elisabethville hat 5, 
Monze 4 Regenmonate. Daß die Abnahme nicht gleichmäßig vor sich geht, deutet Livingstone mit 5 
Regenmonaten an. Von hier bis zur absoluten Trockenheit im Namaland muß sich die Regendauer 
beständig verringern. Doch ist es nicht so, daß die Isombromenen von NW nach SE den Kontinent 
queren; vielmehr biegen sie am Westrand sowohl wie am Ostrand Innerafrikas nach Süden ab. Über 
die Verlängerung der Regenzeit auf dem südwestafrikanischen Randhochland sind wir durch Messun 
gen sicher unterrichtet (vgl. Seite 17). In noch stärkerem Maß ist sie am östlichen Beckenrand nach 
gewiesen. Die Regenarmut buchtet also im Kalaharibecken weit nach Norden aus. 
Tropischen Regenreichtum durch mehrere Monate kennt das innere Süd 
afrika nicht. Er findet schon wenig südlich von Okawango find oberem Sam 
besi, in der Gegend der Soa-Pfanne, seine Grenze und zieht sich nur in den 
östlichen Randgebieten weiter nach Süden bis über Südtransvaal und Natal hinaus 
(Karte 6). Die Kurven weiden in dieser Richtung flacher und, da zugleich die Regendauer wachst, 
die Periodizität mäßiger; sie beträgt in Monze (Nord-Rhodesia) 31%, in Mafeking 23% und sinkt 
beständig nach Süden. Weiterhin folgen, als Übergang zum Winter regengebiet, Land 
striche mit Regen zu allen Jahreszeiten und 2 Maximis (Frühjahr und Herbst). Doch ist der Charakter 
völlig anders als im Kongobecken. In Südafrika liefert nämlich das Maximum knapp 65 mm. 
Verschiedenheiten in der Physiologie des jährlichen Niederschlaggangs werden 
hauptsächlich durch die Verkürzung der Regenzeit nach SW bewirkt. Der klimatische Gegensatz des 
Jahres: Regenzeit im Sommer, Trockenzeit im Winter, ist vom Tanganjikasee bis zum nördlichen Kap- 
land der gleiche. Passarge hat ihn aus eigener Kenntnis der mittleren und südlichen Kalahari ge 
schildert (Südafrika, 1908, Seite 147 [46]). 
Kapitel III. Tropisches Ostafrika und Madagaskar, 
a. Nördliches Ostafrika (Abessinien und Somaliland). 
Auch im Osthorn Afrikas gilt die Regel, daß Gebirgslage der Regenmeßstation mit längerer Dauer 
und größerer Ergiebigkeit der Regenzeit verbunden ist. Von Kodok mit 6 Regenmonaten (Mai-Oktober> 
verlängert sich die Regenzeit ostwärts bis zu 8 Monaten (Februar-September) in Addis Abeba, 11 in 
Goré. Ebenso hat Gondar 5—6 Monate Regendauer gegenüber 4—5 Monaten unter gleicher Breite am 
Nil. Vom Hochland gegen N, E und SE erfolgt Abnahme bis zu völliger Trocken 
heit. So empfängt Kassala (16° 30' N. Br.) nur eine dreimonatige Regenzeit (Juli-September), und 
das Jahresmittel von Massaua zeigt 2 halbtrockene Monate (Dezember und Januar). Dagegen meldet 
Harrar 8 Regenmonate (März-September). Leider ist das Küstengebiet des Somalilandes fast stations 
los. Am Gestade von Britisch-Ostafrika liegt die Beobachtungsreihe von Kismayu vor, die mit nur 
3 Regenmonaten zeigt, wie stark auch hier die Regendauer meerwärts abnimmt. 
Verschieden ist die Verteilung der Regenmonate übers Jahr. Im nord 
westlichen Abessinien zeigen die Kurven von Gondar und Kassala einheitliche Regen 
zeit mit Maximum im Hochsommer (August) wie im Sudan. Bekanntlich haben diese 
recht beträchtlichen Sommerregen — in Gondar fielen durchschnittlich 400 mm im August — für die
	        
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