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Full text: 46, 1928/1929

Dr. Hollmut Schmidt: Der jährliche Gang der Niederschläge in Afrika. 
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[43]). Die Zonen gleicher Mönatsdauer des Regenfalls, die ich kartographisch 
festgelegt habe (Karte 4) ergeben das Bild einer staunenswerten Gleichmäßigkeit des Regen 
gangs durch mehrere 1000 km (18° W. bis 30° E. Lg.). Erst östlich des Nils biegen die Isombromenen 
von ihrer Westostrichtung ab. Anders ist es mit der Regenergiebigkeit; da zeigen die 
westliche Statio ns reihe und die Nilstationen scharfe Gegensätze. In Franzö- 
sich-Äquatorialafrika eine beständige Zunahme des Regenreichtums nach Süden. Fort Lamy hat 2, 
Fort Archambault 4, Fort Crampel und Bangi 5 regenreiche Monate (> 125 mm) im Jahr. Dagegen 
bleiben die Kurven der Nilstationen flach. Khartum meldet keinen Monat über 125 mm, Kodok 2—3, 
Wadelai 1—2. Vom Nilgebiet nach W nimmt der Regenreichtum rasch zu, von kaum 2 Monaten in 
Wadelai bis 8 oder gar 9 in Uerre (4° 3' N. Br., 26° 6' E. Lg.). Hier liegt also, wie auch Loewe (Seite 39) 
hervorhebt, das Grenzgebiet zwischen inner- und ostafrikanischem Regenfall. 
Südlich der Ubangi-Schari-Wasserscheide und im Bahr-el-Ghasal, weit 
südlicher als in Oberguinea, beginnt die doppelte Periode. Zunächst sind die 
Maxima noch nah aneinander. Meist ist im Gegensatz zu Westafrika die zweite Re 
genzeit die größere (Karte 3). Im Zivilterritorium Ubangi-Schari südlich der Wasserscheide 
fallen die Jahreszeiten nach Moisel ([43] Seite 199) folgendermaßen: 
Anfang November bis Mitte März — große Trockenzeit. 
Mitte März bis Mitte Juni = kleine Regenzeit. 
Mitte Juni bis Mitte Juli = kleine Trockenzeit. 
Mitte Juli bis Ende Oktober = große Regenzeit. 
Regenreichste Monate sind April oder Mai und September oder Oktober, regenarm Dezember und Januar. 
b Mittleres Innerafrika. 
Ausnahmslos herrscht doppelte Regenzeit. Aber hier in Äquatornähe kommt es weder im Winter 
noch zur Sommermitte zu einer niederschlagslosen Jahreszeit. Höchstens 1—2 Monate, im Norden De 
zember/Januar oder Januar/Februar, im Süden Juni/Juli sind trocken, doch nie regenlos. Im Grenz 
gebiet zwischen nord - und stid hemisphärischem Niederschlagsgang liegt so 
gar eine Zone von wechselnder Breite, in der es überhaupt keinen Trocken 
monat gibt, ähnlich wie in dem begrenzten Gebiet in Kamerun (vgl. S. 14). 
Im äquatorial-feuchten Gebiet regnet es fast täglich, und nur in gleichmäßig halb 
jährigem Abstand deutet leichte Abschwächung auf das Vorhandensein einer Periodizität (Romee). Die 
prozentuale Amplitude hält sich durchweg unter 20% (Karte 7); innerhalb des 
großen Strom bogens sinkt sie sogar unter 10%, z. B. in Neu- Antwerpen und 
B a s o k o. Die Bezeichnung „Regen zu allen Jahreszeiten“ genügt aber nicht, da sich das tropische 
Gebiet durch unvergleichlich größere Regenergiebigkeit etwa vor dem westeuropäischen aus 
zeichnet. 6—8 Monate im Jahr sind mit tropischem Regenreichtum überschüttet, und auch die übrigen 
sind für europäische Verhältnisse regenreich zu nennen. Beschränken wir uns freilich auf einen Ver 
gleich innerhalb Afrikas, dann sind derartige Regenhöhen nicht verwunderlich, ja sie ver 
blassen hinter denen am Kamerunberg und am Liberianischen Schiefergebirge. Doch ist für das 
mittlere Innerafrika gegenüber den westafrikanischen Randgebirgen cha 
rakteristisch und bedeutsam, daß in ihm gewaltige Flächen gleich mäßig stark 
beregnet werden, während das Regenübermaß in jenen nur räumlich eng be 
grenzten Gebieten zugute kommt. Das Gebiet mit Niederschlägen in allen 
Monaten ist am breitesten im Kongobogen südlich Yambata (ca. 500 km in Nordsüdrichtung). Ost 
wärts schnürt es sich zusammen und reicht, vom Äquator längsgeschnitten, bis an den Viktoriasee. 
Dann vermindert sich die Regendauer — die Ergiebigkeit schon westlicher — so rasch, daß die Ufer
	        
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