Skip to main content

Full text: 46, 1928/1929

Dr. H, Thor ade: Gezeitenuntersuchungen in der Deutschen Bucht der Nordsee. 
43 
Stromrosen ganz deutlich einen entgegen dem Uhrzeiger drehenden Gezeitenstrom anzeigen, die beiden 
unteren dagegen einen alternierenden! Weiter unten (§ 17) wird sich zeigen, daß dies Verhalten nicht 
nur im Gegensätze zu dem weiter seewärts beobachteten steht, sondern auch aus theoretischen Gründen 
sich in das Bild der Gezeiten in der Deutschen Bucht nicht einfügt; doch mag die große Nähe des 
Landes so wie die Interferenz der beiden in die Ackumer Ehe und in die Otzumer Balje eindringenden 
Wellen die Ausbildung normaler Verhältnisse verhindern; man hätte dann, cla die beiden Wasserläufe 
durch eine Barre geschlossen sind, die 1 m- und 5 m-Tiefe als durch sie beeinflußt anzusehen, während 
sich in dem einfachen Alternieren des Stroms in den tieferen Lagen der Einfluß der ostwestlich laufenden 
Küste geltend machen würde. Es erübrigt, die Höchstwerte der Geschwindigkeit und die Zeit des 
Kenterns der Ostkomponente in bürgerlichen Stunden, bezogen auf Helgoland, anzuführen: 
Vor Langeoog 
Stärkster 
Flutstrom 
Kentert nach 
Stärkster Ebbstrom 
Kentert nach 
Tiefe 
17,—18. VI. 
Vermntl. 
M.-Wss. in Helgoland 
17.—18. VI. 
Vermntl. 
H.-Wss. in Helgoland 
Mittel 
(17,—18. VI. 1924) 
Mittel 
(17.—18. VI. 1924) 
l m 
1.6 kn 
(1.3 kn) 
+ 6 Min. 
1.5 kn 
(1.2 kn) 
4- 6 h 42 m 
5 m 
1.5 kn 
(1.1 kn) 
+ 7 Min. 
1.4 kn 
(1.1 kn) 
4- 6 h 52 m 
10 m 
1.3 kn 
(1.0 kn) 
+ 6 Min. 
1.2 kn 
(1.0 kn) 
4_ ßti 44m 
1 m üb. Grund 1.1 kn 
(0.9 kn) 
4-8 Min. 
1.1 kn 
(0.8 kn) 
4- 6 h 48 m 
Auch hier ist wieder das „vermutliche Mittel“ auf Grund der Annahme (vgl. S. 36) berechnet, daß 
die Stromgeschwindigkeiten sich zeitlich wie die Tidenhübe ändern. Die Umrechnung wurde vorge- 
nommen über Norderney, wo der mittlere Hub, 232 cm (nach Neuberechnung durch Rauschelbach), 
— 100% gesetzt wurde. Der Tidenhub des 17.—18. VI. 1924 betrug im Mittel 295 cm, w T as 127 % ent 
spricht. Die beobachteten Stromgeschwindigkeiten wurden deshalb im Verhältnis 100 :127 verkleinert, 
um „mittlere“ Werte abzuleiten. Die Geschwindigkeit nimmt von der Oberfläche bis zum Boden ständig 
ab, und die Kenterzeiten sind in allen Tiefen annähernd die gleichen, was zum Teil von den für die 
Jade und Büsum gefundenen Ergebnissen abweicht; doch wäre es im Hinblick auf die kurze Dauer der 
Beobachtungen übereilt, hieran Folgerungen zu knüpfen. Daß im übrigen die Strömungen auf der all 
seitig freien Reede von Langeoog sehr viel schwächer als in dem engen Fahrwasser von Wilhelmshaven 
und nur etwa halb so schnell wie in denen von Büsum sind, die zudem ein weites Wattgebiet speisen und 
entwässern, kann nicht wundernehmen. 
§ 12. Die Strömungen vor der Wester Till. 
(24.-25. VI. 1924, S. Taf. 3, Nr. 30—36. Vgl. Abb. 1). 
Angesichts der verwickelten Verhältnisse, die sich für den Beobachtungsort daraus ergeben, daß 
er an dem Zusammenflüsse zweier großer Stromrinnen lag (s. Abb. 1, S. 5), können die Beobachtungen, 
die nur zwei Tiden umfassen, nichts mehr als eine Art grundsätzlicher Einsichten, aber keine endgültige 
Lösung der Probleme, erbringen. Der Ausgleich der Beobachtungen durch die harmonische Analyse 
führt auf folgende Zahlen (bezogen auf den oberen Meridiandurchgang des Mondes in Greenwich). 
Vor der Wester Till. 
Ostkomponente, cm/sec. 
Tiefe 
Uo 
u, 
«1 
U, 
CU 
U„ 
a :i 
u 4 
u« 
Mittlere Fehler 
a » des Ergebnisses 
lm 
4~ 8.2 
9.9 
94° 
67.4 
222" 
7.3 
38° 
1.1 
15° 
5.7 
338° ± 1.0 
5 m 
4- 5.8 
5.5 
102° 
73.9 
220° 
6.6 
182° 
4.9 
241° 
6.4 
284° ± 2.8 
10 m 
4-11.4 
2.6 
58° 
69.4 
230° 
2.7 
337° 
5.0 
290° 
6.7 
293° ± 2.1 
20 m 
— 0.1 
8.5 
53° 
57.2 
241° 
2.4 
O 
O 
OO 
SVl 
3.5 
49° 
5.9 
282° ± 1.2 
„lm üb. Grund““) 
4- 3.3 
6.8 
339° 
46.6 
242° 
3.6 
291° 
2.5 
223° 
4.4 
122° ± 1.8 
«) D. i. 25—28 
m. Doch 
war 
der Abstaad vom 
Boden 
oft 
> 1 m.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.