Dr. H. Thor ade: Gezeitenuntei-suciiungen in der Deutschen Bucht der Nordsee. 37
Endlich seien die harmonischen Konstanten, die sich für den 12. VI. durch die Ausgleichsrechnung
ergaben, angeführt. Natürlich konnte nur die Halbtagstide 2, und ihre erste Obertide X 4 berechnet wer
den, nach dem Ansätze (s. § 6, S. 16)
u — U« + U, cos (2ot — a 2 ) + U 4 cos (4ot — a 4 ) (Nordkomponente)
v = V 0 + V 2 cos (2ot — ß.,) + V 4 cos (4ot — ßj (Ostkomponente)
wo a = 15° und t die Zeit seit dem Meridian-Durchgange des Mondes in Greenwich (in Mondstunden)
ist. Es ergab sich in cm/sec und Graden:
Auf der Jade
Ostkomponente Mittlerer Fehler
u«
Ug
«8
L'i
<* 4
des Ergebnisses
1 m Tiefe
— 6.8
4.2
31°
12.8
170°
± 3.9
5 „
99
— 2.2
7.0
55°
3.5
SO
OO
Q
± 1.8
10 „
99
+ 3.4
5.9
93°
3.4
144°
± 1.6
Nordkomponente
Mittlerer Fehler
Vo
ßu
Vi
ßt.
des Ergebnisses
1 m
Tiefe
+ 1.6
98.0
80°
5.5
8°
± 4.8
5 „
99
— 4.1
87.9
80°
3.0
297°
± 3.9
10 „
99
— 1.2 •
74.5
77°
3.1
60°
± 3.0
Die Stellen hinterm Komma sind, wie die mittleren Fehler zeigen, reine Rechnungsgrößen, da nicht
einmal die vollen cm/sec sicher sind. Ja, auch die X 4 kann nur der Größenordnung nach als gesichert gel
ten; wären die U 4 und V 4 genau, so müßten die « 4 , ß t einen bestimmten Gang, und nicht die tatsächlich
vorhandenen ganz unregelmäßigen Schwankungen aufweisen; ein Grund mehr, von dem Versuche abzu
stehen, eine X 0 zu ermitteln,, obwohl die „B — R“-werte („Beobachtung minus Rechnung“) dies gelegent
lich nahelegten.
§ 10. Die Strömungen vor Büsum.
(13.—15. VI. 1924, s. Taf. 2, Nr. 16—19; Abb. 10)
fallen unter den übrigen Junibeobachtungen auf durch die Geschwindigkeiten, die sie entwickeln. Bei
der Zusammenfassung der drei beobachteten Tiden zu einem Mittel wurde wegen der täglichen Un-
Abbildung 10. (Maßstab rd. 1:130 000)