Dr. H. Thorade: Gezeitenun fcersuehimgen in der Deutschen Bucht der Nordsee.
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Nach den oben (S. 18) angegebenen Formeln ist die erste Summe auf der linken und auf der rechten
Seite = q, während die zweiten Glieder verschwinden. Das dritte Glied links hat den Faktor
q—1 q-i
2 cos 2 0,1 cos 2 o L t = 2 % [cos 2 (0, 4 a*) t 4 cos 2 (a 2 — 0 t ) t]
-1 -q
sin 2q (<f ä + o',)
sin (a 2 + o,)
cos (o t 4- Ol) 4
das letzte:
sin 2q(tf t -—er,)
sin (o, — o t )
cos (o 2 — 0O,
q—l q—1
2' sin 2 o, t cos 2 t = 2 Vt [sin 2 (o a 4 o,) t + sin 2 (o 2 — a 2 ) t]
-q -q
sin 2q(o'. i + tfj)
sin (o 2 + Ol)
sin (a 2 + 0j —
sin 2q(<r s — ffj)
sin (o ä — ö,)
Sin (o 2 — 0,)
Setzt man dies in die Gleichung S. 24 ein, teilt durch q und setzt
J_ sin 2q (<r i + o\)
2q sin {a 2 4 Oi)
1 sin2q(o , 2 — o'i)
2q sin (o 2 — öj)
= e,
= d, so wird
m' 4 [e • cos (e, 4 <h) 4 d • cos (o, — o,)] s' — [e • sin {o 2 4 <h) 4 d • sin (a 2 — o^] s" = h' s .
Verfährt man ähnlich, multipliziert aber mit sin o, t, so erhält man
m" — [e • sin (o 3 4 o x ) — d • sin (0, — o,)] s' — [e • cos (o. 4o ( ) — d • cos (o 2 —- o,)] s" = h''
Die Gleichungen für die „Nippzeit“ lauten ganz ähnlich, nur daß die Sonnenflut jetzt vor der
Mondflut um einen Betrag # voraus ist, der genau = 180° wird, wenn es sich genau um die Zeitpunkte
„Spring“ und „Nipp“ handelt. Die Ausgangsgleichung lautet dann, wenn t wieder die Mondzeit bezeichnet:
m' cos 2 0j t 4 m" sin 2 a x t 4 s' cos (2 o, t 4 «) 4 s" sin (2 a 2 1 4 a) = h n cos 2 a x t 4 h" u sin 2 o x t
und liefert, in gleicher Weise, wie oben, behandelt,
m" 4 [e • cos (« 4 o 2 4 Oi) 4 d • cos (a 4 o 2 —• <4] s' — [e sin (a 4 4 <?i) 4 d ■ sin (a 4 o 2 — Oi)] s" = h' tt ,
m" — [e sin (a 4 o 2 4 Oj) — d • sin (a 4 o 2 — 0 2 )] s' — [e cos (a 4 öj 4 <4 — d ■ cos (a 4 o 2 — Oi)] s" = h" u .
Im vorliegenden Falle ist o x = 15 ■ 0°, o 2 = 15 ■ 5255°. Der Gangunterschied •& ergibt sich =• 180.7°,
v as genähert = 180° gesetzt werden mag (vgl. S. 28, 29). Man hat also
m + 0 • 939s' — 0 • 017 s" = h^
m" + 0 ■ 000s + 0 ■ 909s" — h
m' — 0 • 939s' 4- 0 • 017 s'= h*
m" — 0 • 000 s’ — 0 • 909 s" = h
n
und berechnet leicht als Lösungen der S. 24 gestellten Aufgabe:
in' — 0 • 5 (h' 4 h' \, m" = 0 • 5 1h" 4 h''|
\ s n / \ s n/
s' = 0 ■ 533 |h'-h')4 0'010 /h" — h"\
\ s n / \ s n /
s" = 0 • 550 jh" — h")
In gleicher Weise könnte man versuchen, für die K a - und die O-Tide vier Gleichungen zu ent
wickeln, da auch zwischen ihnen in einer Woche bereits eine gewisse Trennung eintritt. Doch mag dar
auf verzichtet werden, weil die Eintagstiden sich in den Beobachtungen als zu schwach und unsicher
herausstellten, um stichhaltige Schlüsse zu ziehen. Dagegen möge ein Beispiel zeigen, wie man nach
dem angegebenen Verfahren den fälschenden Einfluß fremder Tiden auf die Obertiden abschätzen kann.