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Full text: 46, 1928/1929

Dr. Hellmut Schmidt: Der jährliche Gang der Niederschläge iu Afrika. 
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Dieser Übergang von doppelter zu einfacher Regenzeit wiederholt sich, 
von welchem Küstenpunkt aus man auch nach Norden vorschreiten mag. In 
Togo liegt der Grenzsaum in der Gegend von Sokode und Basari. Nach Westen senkt er sich und er 
reicht, wie bereits festgestellt, im südöstlichen Liberia die Küste. In Nigeria vollzieht sich der 
Übergang am Zusam'me n f 1 u ß von Niger und Benue, Die Kurve des etwas nördlicher 
(8 Ö 37') gelegenen Baro, die man bei Niehoff (M. Sch. 1917 [31]) findet, zeigt nur eine kaum merkliche 
Einkerbung im Mittsommer. 
Im einperiodischen Gebiet nimmt die Dauer der Regenzeit von Süden nach Norden ab, und zugleich 
werden die Monatsmengen geringer. Am besten lassen sich die Verhältnisse an Hand 
von Karte 4 veranschaulichen. Die schmalen, verschieden schraffierten Streifen sind Land 
striche mit jeweils gleicher Monatsdauer des Regenfalls (Monate mit > 50 mm). Auf Karte 6 sind nur 
die regen reichen Monate gezählt, und drittens findet man auf Karte 5 die Angabe, in welche Mo 
nate Beginn und Ende der Regenzeit durchschnittlich fallen, so daß man mit Hilfe dieser drei 
Karten für jeden beliebigen Ort den mittleren jährlichen Gang der Nieder 
schläge feststellen kann. Schematisch sind die Tatsachen in Figur 2 (Tafel 1) dar gestellt. E s 
zeigt sich, daß die Unterschiede in der Breitenlage zu Beginn der Regenzeit 
viel stärker ins Gewicht fallen als am Ende; das Vordringen der regenreichen Zone nach 
N nimmt 3 Monate, ihr Zurückweichen nur 1 Monat in Anspruch (vgl. Loewe Seite 41). 
4. Art und Bedeutung der unperiodischen Schwankungen, veranschau 
licht am Beispiel Togo (Im Anschluß an Passarge, Togo, Seite 32 und Anhang [29]). 
Der bisherigen Darstellung sind Mittelwerte aus langjährigen Beobachtungen zugrunde gelegt. 
Nur so ist es möglich, allgemeine Gesetzmäßigkeiten im jährlichen Niederschlagsgang zu erkennen und 
eine vergleichende Untersuchung großer Gebiete durchzuführen. In Wirklichkeit weichen die einzel 
nen Jahre stark voneinander ab. Zwar kann es nicht Aufgabe dieser Arbeit sein, systematisch Ort für 
Ort zu zeigen, welcher Art diese unperiodischen Abweichungen in den verschiedenen Beobachtungs 
jahren gewesen sind und was der Mittelwert im Einzelfall von der Wirklichkeit aussagen kann; doch 
wird ein Beispiel die Rolle der unperiodischen Schwankungen prinzipiell 
klar machen. Ich wähle Togo, weil dort alle bisher erwähnten Verschiedenheiten der Regenperiode 
vertreten sind, ferner weil Passarges Darstellung mit den anschaulichen Kärtchen (Textfigur 7 bis 13) 
als Grundlage dienen kann. Die von mir entworfene, auf Mittelwerten beruhende 
Karte (Tafel 3 Fig. 6) ermöglicht ständigen Vergleich mit dem mittleren Nieder 
schlagsgang. 
a) Gebiet mit einfacher Regenzeit (Tafel 1 Fig. 3). 
Der Passarge’sehen Arbeit entnehme ich die Regenkurven von Sansane Mangu für die Jahre 1906, 
1907 und 1908 nebst Mittel 1904—1910. Man sieht, wie verschieden die einzelnen Jahi'e sind und wie 
abgeschliffen der Mittelwert. Am auffallendsten ist, daß die Periode selbst schwankt 
bald einfaches Maximum (1908), bald doppeltes (1906), bald Übergang zwischen beiden (1907) zeigt. Der 
Ort liegt im Grenzgebiet zwischen einfacher und doppelter Regenzeit. Infolgedessen liegen Hoch- 
und Tiefpunkte der Kurve verschieden. Im Lauf der Jahre haben Juni bis September 
alle einmal ein Maximum bekommen, anderseits der Juli zweimal (1906 und 1907) ein Neben 
minimum. Weiter nördlich würde sich die Schwankung lediglich auf die Lage des Maximums, auf Er 
giebigkeit und Dauer der Regenzeit erstrecken. Juli 1908 wurden in Sansane Mangu 300 mm mehr 
gemessen als im gleichen Monat des Vorjahres. Ähnliche Differenzen zu Beginn oder am Ende der 
Regenzeit kommen als Schwankung der Regendauer zum Ausdruck. In Sansane Mangu war 
diese in den Beobachtungsjahren nicht bedeutend, nur der Beginn der Regenzeit verzögerte sich ein 
mal (1907) von April auf Mai. Letzter Regenmonat war regelmäßig der Oktober.
	        
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