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Full text: 45, 1928

Dr. Paul Perlewitz: Höhenwjndmossiingen und andere Beobaohtnngen zwischen dem Kanal und dem La Plata. 47 
mechanische Zusammendrängung der Stromlinien westlich der Insel der Hauptgrund des stürmischen 
Nordostwindes gewesen, so hätte eine Zusammendrängung auch an der Ostseite der Insel eintreten 
müssen. Wenn auch sichere Beobachtungen nicht vorliegen und unsere Ferngläser nicht so weit reich 
ten, so waren doch keinerlei Anzeichen für einen Nordoststurm an der Ostseite vorhanden, eher das 
Gegenteil, besonders ruhiges Wetter. 
Schließlich müßte eine entsprechend starke Windzunahme von allen an Madeira vorbeifahrenden 
Schiffen zu jeder Tag- und Nachtzeit angetroffen werden, was nicht beobachtet ist. 
Die Ursache des Sturms an der Westseite der Insel war also nicht mechanischen, son 
dern überwiegend thermischen Ursprungs. Der Zusatzwind war zugleich Zyklonalwind 
und Seewind. Thermische Ursachen haben ferner die Insel als mechanisches Hindernis gewissermaßen 
erhöht und steiler gemacht, nämlich um die Reibungshöhe, und dadurch die zur thermischen hinzukom 
mende mechanische Wirkung der Insel, die Zusammendrängung der Stromlinien an ihrer Seite, allerdings 
verstärkt. An sich hat die Insel allein den beobachteten Sturm nicht hervorgerufen. 
Die am Morgen vom 12. 6. um TA Uhr von uns beobachtete Winddrehung und Mallung in Lee der 
Insel Madeira ist, trotzdem die Drehungsrichtung der Theorie entsprach, nach meiner Ansicht kaum als 
ein abgerissener Carman-Wirbel hinter einem Hindernis, der Insel, anzusehen 26 ); die Entfernung zwischen 
Insel und Wirbel von etwa 180 km erscheint mir zu groß, doch auch hierüber werden wir noch genauere 
Beobachtungen anstellen müssen. 
17. Wolkenbildungen. 
A. Woikenbildung hinter einer Insel (Santo Antao). 
Ich gebe hier nur zwei Skizzen (Abbildung 13 und 14) wieder und verweise auf die ausführliche 
Besprechung der Bildung und Auflösung von Wolken in Luv und Lee eines nahezu idealen Hindernisses 
im freien laminaren Stromfeld des ebenen Ozeans, nämlich an der hohen Cap Verdeschen Insel Santo 
Antao, in den Analen der Hydr. 28 ) 
- s ) Annalen der Hydrographie 1925. S. 285.
	        
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