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Full text: 44, 1927

Studienrat Dr. Margarete Guns: Bus Hudsoiimeer. 
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fahren, der natürlich mißglückte. 108 * ) Das endgültige Kartenbild der Southampton-Insel schuf der ame 
rikanische Trantierjäger Georg Corner 100 ) durch Aufnahmen in den Jahren 1906—09. Es ergaben sich 
folgende Tatsachen: die Bell-„Insel“ ist eine im Nordosten der Southampton-Insel blattartig vorsprin 
gende Halbinsel; die durch Back 1836/37 auf die Karte gekommene Insel Gore ist ein nordwestlicher 
Vorsprung der Bellhalbinsel; dem Kap Kendall ist keine Halbinsel vorgelagert; dagegen ist im Nord 
westen der Southampton-Insel die White-Insel abzutrennen; die Südküste der Southhampton-Insel hat 
gänzlich andre Formen, als die bisherigen Karten gezeigt haben; das südöstliche Vorgebirge soll fort 
an zu Ehren Lows Kap Low heißen. 
Auf Halls Karte sind noch die Linien des Nordwestens, der Repulse- und der Wagerbucht, auf 
einer Sonderkarte der schmale Eingang der letzteren gut verbessert herausgearbeitet. 
Die wissenschaftlichen Kenntnisse über das eigentliche Hudsonmeer faßte die große englische 
amtliche Seekarte, in neuester Aufl. vom 28. Dez. 1910 vorliegend, zusammen. Sie bietet außer der 
Wasserfläche und dem Küstenverläufe des Hudsonmeers noch einen Teil des Hinterlandes dar, jedoch 
nicht bis zur Wasserscheide. Da sie nur dem Handelsverkehr des Hudsonmeers dient, ist der Norden 
in 64K° abgeschnitten: er zeigt also nur den Eingang zum Welcome, die Southampton-Insel nicht 
vollständig. Eine Sonderkarte zur arntl. Seekarte vom Jahre 1906 enthält in großem Maßstabe die 
Hafenpläne von York, der Marbleinsel und einiger Häfen der Hudsonstraße. Ein vergrößerter Plan des 
Churchillhafens ist der Hauptkarte beigegeben. Während auf der Seekarte neueste Forschungsergeb 
nisse, z. B. die Comerschen, schon verarbeitet sind, fehlen andrerseits früher gewonnene noch, z. B. die 
Lowschen in bezug auf die Lage der Agoomski-Insel zum Festlande aus den Jahren 1887/88. 110 ) 
Trotz der ungeheuren Fülle wissenschaftlichen Materials über das Hudsonmeer, das die letzten 
Jahrzehnte gebracht haben, ist seine Erforschung bei weitem noch nicht abgeschlossen, die Vollkom 
menheit seines Kartenbildes keineswegs erreicht. Es fehlen noch: 
1) die genaue Bestimmung der geogr. Länge und Breite mancher Punkte; 
2) die endgültige Vermessung zahlreicher Küstenstriche, nämlich südwestlich von Kap Wolsten- 
holrne, im Hintergründe der Moskito-, Neville-, Mistake-, Pistolbucht und im Nordwesten der Coats- 
Insel — die Seekarte deutet diese Stellen durch Punktierung an; 
3) befriedigende Ermittlung der Wassertiefenverhältnisse: die „Höhe“ des Hudsonmeers und das 
weite Gebiet vor der Küste zwischen Kap Tatnam und Kap Henrietta Maria entbehren noch jeglicher 
Durchlotung; 
4) völlige Klärung der Geologie, der Fragen des Klimas, der Tier- und Menschen weit. 111 ) 
Ob in absehbarer Zeit die wissenschaftliche Erforschung des Hudsonmeers vollendet werden 
wird, ist bei deren augenblicklich stark hervortretender wirtschaftlicher Einstellung 112 ) wohl zu be 
zweifeln. Doch sei hingewiesen auf 2 rein wissenschaftliche Unternehmen aus der jüngsten Zeit, die 
lwt ) Haas (Pet. Mitt, 1908) meint, daß, wenn eine Meerenge an dieser Stelle existierte, sie jedenfalls wegen 
zahlreicher Untiefen, Kiffe und Sandbänke selbst bei hoher Flut nicht passierbar wäre. 
,m ) Wielunann gibt in Pet. Mitt 1910, II., S. 191 ff. im Anschluß an die Besprechung der Comerschen Karte 
eine zusammen fassende Darstellung der gesamten Entwicklung des Kartenbildes der Southampton-Insel. 
11# ) Geol. Surv. of Can. 1887/88, Part J, S. 24. Nord- und Südende sind ungleich weit von der Westküste der 
Jainesbni entfernt! 
m ) Die beiden Karten: 
1) Present State of Advanccwent of Marine Hydrographie Survcys of the Coasts of the World,“ (Rep. of 
tlie Stil International Geographie Congress 1904, Washington 1905), ferner 
2) die Erforschungskarte zu Wliitcs Bericht über Kanada vom Jahre 1913 (The Scottish Geographie Maga 
zine 1913), 
die den Stand der Erforschung des Hudsonmeers mit veranschaulichen, sind, trotz der bestellenden Lückenhaftig 
keit der Erforschung, doch überholt. 
m ) Der Rückgang der rein wissenschaftlichen Tätigkeit läßt sich bei der Arbeit der Geol. Surv. of C'auada 
etwa von 1906 ab gut beobachten. Die geol. Forschung dient meist nur einer raschen Kenntnis nutzbarer Schich 
ten und Böden. Daher werden geologische Berichte oft auch im Economic Geologist niedergelegt. (Leith 1910.)
	        
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