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Full text: 43, 1925

Die wirtschaftlichen Schäden der tropischen Wirbelstürme. 
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Zusammenfassung. 
In Beantwortung der eingangs formulierten Fragen läßt sich etwa folgendes zusammenfassen: Die 
wirtschaftlichen Schäden der tropischen Wirbelstürme äußern sich nicht in allen ihren Verbreitungs 
gebieten gleichmäßig. Gegenden intensiver Kultur haben schwerer unter ihnen zu leiden als andere, 
deren Anbau nicht auf so hoher Stufe steht. In größeren Wirtschaftseinheiten kommt der Schaden eines 
Wirbelsturmes nur selten zum Ausdruck, während kleinere Individuen, kleinere Inseln, seine Folgen nur 
schwer überwinden. Bei dem einzelnen Wirtschafter ist wieder zwischen Groß- und Kleinbesitz zu trennen. 
Der Großpflanzer legt vernünftigerweise seine Plantagen in einem Orkangebiet möglichst weiträumig ver 
teilt an; er wird also von einem Orkan weniger betroffen, da regelmäßig nur ein Teil seiner Pflanzungen 
verwüstet, also seine wirtschaftliche Existenz wenig gefährdet wird. Für den Kleinbesitz freilich bedeutet 
eine derartige Katastrophe, die aber nur sehr selten eintreten wird, den wirtschaftlichen Ruin; er ist auf 
öffentliche Hilfe oder gemeinnützige Finanzunternehmungen (Versicherungen) angewiesen; sie können ihm dann 
um so leichter zuteil werden, je größer die Wirtschaftseinheit ist, der er angehört. Jn der Regel besteht 
doch der Grundsatz, daß jedes Wirtschaftsgebiet seine Aktiva und Passiva selbst auszubilanzieren habe. 
Bei den größeren Gebieten treten die Wirkungen der Sturmkatastrophen ziffernmäßig gar nicht mehr 
hervor. 
Unter den Schäden auf dem festen Lande nehmen die Gebäudeschäden den ersten Platz ein. 
Danach wären die Menschenverluste einzureihen, sofern diese allgemein zu den wirtschaftlichen Schäden 
gerechnet werden wollen. Erst an dritter Stelle sind die Schädigungen des landwirtschaftlichen Anbaues 
zu zählen. Auf dem Meere sind heutzutage fast ausschließlich die Segelschiffe bedroht. Gering ist die 
Wahrscheinlichkeit eines Schadens in den offenen Gewässern, sehr groß in der Nähe der Küste (Flach 
küste) und von schwierigen Durchfahrten. Im allgemeinen kann heute — etwa seit der Zeit der wirt 
schaftlichen Blüte und lebhafteren Besiedelung der Orkangebiete — der Schaden auf dem Festland als 
weit erheblicher bezeichnet werden. 
Der Intensität des Schadens nach dürfte das westindische Orkangebiet an erste Stelle zu setzen 
sein, danach wäre Ostasien und der südindische Ozean (in kleinem Stil) zu nennen. Interessant ist es, 
zu beobachten, w'ie verschieden die einzelnen Gegenden auf die Orkangefahr reagiert haben. Es zeigt 
sich darin deutlich die Art der Kultur des betreffenden Landes. Am stärksten hat die Orkangefahr 
wohl Westindien ihr Gepräge aufgedrückt. 
Interessant und lehrreich würde auch ein Vergleich mit anderen Instabilitätsfaktoren sein: Dürre 
und Frost sind saekulare Exzesse, die in einem ziemlich großen unter gleichen klimatischen Verhältnissen 
stehenden Gebiet flächenhaft sich awswirken, Hagel und Überschwemmungen sind intensiv in kleineren 
Räumen wahrnehmbar und durch menschlichen Einfluß teilweise einzuschränken. Die tropischen Wirbel 
stürme dagegen bringen eine Vielheit von Schäden mit sich. 
Eine vollständig befriedigende Behandlung der in der vorliegenden Untersuchung aufgerollten Frage 
scheitert einstweilen noch an den Schwierigkeiten, die eingangs hervorgehoben wurden, der Ungleichmäßig 
keit, Lückenhaftigkeit und Unzulänglichkeit der bisherigen Beobachtungen. So bildet auch die beige 
fügte kartographische Darstellung nur einen bescheidenen ersten Versuch; sind wir einmal so weit, daß wir 
auch für größere Räume z. B. die „Isophtoren“ zeichnen können, wie sie Walter (134) S. 195 zu dem 
Orkan vom Jahre 1908 gibt, so dürfte auch das Kartenbild erheblich exakter und lehrreicher ausfallen.
	        
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