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Die wirtschaftlichen Schäden der tropischen Wirbelstürine.
Hinsichtlich der geschädigten Objekte stehen, soweit Berichte vorhanden sind, „Hochbauten“ an
erster Stelle. Verluste an Menschenleben treten ziemlich zurück, wenn sie nicht durch ein mehr oder
minder zufälliges Ereignis herbeigeführt werden. Der bedeutendste Pall war der August-Hurricane von
1893, dem in Südkarolina 1000 Menschen zum Opfer fielen 1 ), Die landwirtschaftlichen Schäden dagegen
scheinen von sehr geringer Bedeutung zu sein 5 ). Nur die Halbinsel Florida gehört mit ihren Südfrucht-,
vielleicht auch den Baumwollkulturen in die Instabilitätszone; beachtenswert sind hier besonders die
sogenannten Sea Islands, die die Heimat der gleichnamigen Baumwolle sind {s. u.). Nach Norden zu
nimmt die schädigende Wirkung der Wirbelstürme ziemlich rasch ab. Die Schäden beschränken sich
bald ausschließlich auf windempfindliche Anlagen in größeren Ansiedelungen. Dafür, daß sich aber auf
diese Weise ein tropischer Wirbelsturm selbst noch in New York unangenehm geltend machen kann, sei
der Orkan vom September 1889 erwähnt, der folgenden Schaden anrichtete 8 ):
Florida
... 68 Menschenleben 2 225 000
Dollar Sachschaden
Georgia
... 25
„ 33 000
»1 J5
Süd-Karolina ....
5
„ 25 000
M »>
Nord-Karolina . . .
—
„ 20 000
>» ♦»
Virginia
5
695 000
M >>
Distrikt Kolumbia
... 1
„ 43 000
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Maryland
... 8
„ 500 000
>1 »
Pennsylvania . . .
... 2
„ 140 000
>» »1
New York
... —
„ 50000
>> »»
ischaulichung des
zahlenmäßigen
Verhältnisses der
landwirtschaftlichen
Materialschäden diene als Beispiel der Orkan vom Juli 1916, von dessen Verheerungen die Vernichtung
der Ernte besonders schwer ins Gewicht fiel 1 ):
Greifbares Vermögen, Gebäude, Straßen, Brücken, Übergänge 4 917 574 Dollar
Lebendes Inventar und bewegliche landwirtschaftliche Güter 811513 „
Ernteausfall ... 11 606 128 „
Geschäfts- und Erwerbsentgang 1 938 870 „
Eisenbahnen, Brückenköpfe und dergleichen 2 450 000 „
21 724 085 Dollar
An dieser Stelle sei die von Orkanen sehr bedrohte Key-West-Bahn erwähnt. Während ihrer Bauzeit
zerstörten oftmals die Wirbelstürme einen Teil des Geschaffenen. Auch für die fertige Inselbahn besteht
diese Gefahr noch. „Bricht einmal solch ein Wirbelsturm in voller ungebändigter Heftigkeit aus, gerade in
der Gegend, in der sich der Viadukt befindet, dann wird wahrscheinlich die Bahn zerstört werden“®).
Im Westen nimmt zwar die Zahl der Hurricanes ab, nicht aber ihre Intensität. Die Mississippi-
Mündung liegt nur während des Hochsommers in der Zone der normalen Sturmbahn. Geographisch
unterscheidet sich die Orkanzone der westlichen Golfstaaten kaum von der der östlichen. Sie wird
ausschließlich von den Niederungen der Flußmündung und der Küste von Texas und Tamaulipas gebildet.
Die außerordentlich flache Lage, größere Ansiedlungen auf flachen Dünen, sind die Ursache der großen
Verwüstungen, die die Hurricanes gerade in diesen Küstenstrichen anrichten. Weit landeinwärts erstreckt
sich auch hier die Wirkung nicht; eine Linie Batonrouge—Houston—Laredo mag als innerste Grenze
gelten. An der mexikanischen Küste wird die Kraft der Orkane sofort gebrochen, nur meteorologisch
sind sie möglicherweise noch weiter von Einfluß®). Die südlichen Teile der mexikanischen Küste werden
nur in ganz seltenen Fällen heimgesucht, z. B. im September 1906. Gerade durch diese Seltenheit sind
die Wirkungen viel schlimmer, weil man auf den Orkan nicht vorbereitet ist. Jahreszeitlich sind die
Orkane der Golfküste auf die eigentlichen Orkanmonate beschränkt, das Maximum der Häufigkeit liegt
dabei im Westen um 1—3 Wochen früher als in den östlicheren Teilen.
l ) M. W. R. 1893, S. 297. * *) Doch berichtet M. W. R. 1898, S. 544 in einer Ernteilbersicht. daß die Gesamternte
des Jahres 1893 im Staate Louisiana infolge eines Orkans eine Einbuße von etwa 20°/o erlitten habe. s ) M. W. R. 1889, IX.
*) M. VV. R. 1916, S. 470. 5 ) Mennig (56), S. 268. 6 ) Vgl. Lopez (74).