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ln bezug auf den Durchlüftungszustand erwies sieh die Zone des Tempcraturminimums als
scharfe Scheide. Oberhalb davon war das Wasser recht gut durchlüftet, darunter aber nahmen der
Kohlensäuregehalt und dementsprechend die Wasserstoffionenkonzentration schnell zu. Der erstere
schwankte am Hoden zwischen 2.. s und l. T7 ccm,L oder 570 und 360%, während in der Oberschicht der
relative Kohlensäuregehalt im allgemeinen kleiner war als 150 %. Der relative Sauerstoffgehalt war am
Boden zwischen 43 und 78 %, an der Oberfläche über 100 %, aus den Zwischentiefen fehlen Beobach
tungen. Die Verteilung der Wasserstoffionenkonzentration war in erster Linie durch den Einfluß der
Menge der freien Kohlensäure bedingt, doch wirkte diesem die Abnahme des Salzgehalts und damit der
Alkalinität entgegen, sodaß die Wasserstoff zahlen sich von Westen nach Osten nicht in dem Maße ver
ringerten, wie zunächst nach der Verteilung der freien Kohlensäure zu erwarten. Am Boden der Station
F. 54 A war das Wasser neutral, im übrigen Gebiet schwach alkalisch, am meisten natürlich an der
Oberfläche. An der Station F. 37 war das Wasser auch an der Oberfläche wegen des dort vorhandenen
und früher bereits betrachteten hohen Kohlensäuregehaltes dem Neutralpunkt nahe, wie es in der ge
samten bodennahen Schicht des Meerbusens der Fall war.
Von den zwischen Helsingfors und Reval gewonnenen Stationen (F. 54 A, 53 A, 52 A, 51A) ist
die erstere bereits betrachtet, die übrigen liegen auf flacherem Wasser. Von der Unterschicht, die bei
F. 54 A deutlich in Erscheinung trat, waren bei F. 53 A noch Spuren zu bemerken. Doch war das Tem
peraturminimum höher gerückt, darunter war auch der Durchlüftungszustand schlecht, doch wurden in
bezug auf den Kohlensäure- und Sauerstoffgehalt wie die Wassorstoffzahl die Werte wie bei F. 54 A
nicht erreicht. Die-beiden nördlicher, auf 42 bezw. 23 m Wasser gelegenen Stationen F. 52 A und F. 51 A
zeigten keine Spuren der Unterschicht mehr, wenn man nicht das bei F. 52 A dicht über dem Boden
lagernde und wenig besser durchlüftete Wasser als das am Boden von F. 53 A lagernde als beeinflußt durch
das gotländische Tiefwasser anselum will, doch war eine Temperaturzunahme nach dem Boden hin nicht
mehr vorhanden. Bei F. 51 A war das Wasser auch am Boden gut durchlüftet, der relative Sauerstoff-
und Kohlensäuregehalt waren 100%».
IV. Alands-Meer, Schärenmeer und Bottnischer Meerbusen.
Diese Meeresgebiete sind mit dem Finnischen Meerbusen zusammen dank der regelmäßigen finn-
ländischen Terminfahrten in hydrographischer Beziehung sehr eingehend untersucht und ihre hydro
graphischen Verhältnisse sind mehrfach dargestellt. 1 ) Im folgenden seien deshalb im wesentlichen die
den Durchlüftungszustand bestimmenden und charakterisierenden Momente hervorgehoben auf Grund
der auf der Junifahrt 1922 des „Nautilus“ gewonnenen Beobachtungen.
Die Fahrt durch das jetzt zu behandelnde Gebiet fand im Jahre 1922 später (4.—9. Juni) als sonst
üblich statt, die Oberflächentemperaturen waren deshalb sämtlich höher, als sie von Wi 11 i n g auf Grund
der Terminfahrten im Mai von 1904—1906 kartographisch dargestellt sind. Besonders im Schärenmeer
war die oberflächliche Erwärmung etwa wie bei den landnahen Teilen des Finnischen Meerbusens
schon recht weit vorgeschritten. Südwestlich Abo wurde 7°. M , östlich Marichamn, im Lumparfjärd,
über 8'A° festgestellt. Im Alandsmeer, wie auch in der nördlichen Ostsee war das Wasser wesentlich
kälter, 4% bis über o'A° wurden beobachtet. Im Bereiche des Nördlichen Kvarks (F. 15- -F. 21) war
das Wasser verhältnismäßig warm (zwischen 5.°, unil8°.„). Südlich davon aber, in dem breiteren Teil der
Bottensee traten viel niedrigere Temperaturen bis 2°. 3 auf, das gleiche war im Bottenwiek der Fäll,
beginnend unmittelbar nördlich des Nördlichen Kvarks, die niedrigste liier beobachtete Temperatur war
1 Die in der Längsachse des Bottenwieks gelegenen Stationen wiesen die niedrigsten Temperaturen
auf, bei F. 1, der nördlichsten aller Stationen wurden über 8° festgestellt. Auf dem südlichen Querschnitt
durch die Bottensee (F. 28 —F. 32) war die Temperatur gerade auf der mittelsten Station am höchsten,
') Vergrl. die Veröffentliclningsreilie: Fiiinlämliselie Hydrographisch - biologische Uiitersnehmigon. Helsingfors
«ml Havsforskningsinstitiilets Kkriftor. Helsingfors.