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Full text: 41, 1923

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J)r. JS r ii и о Scli и I ■/„ Il.vdrogr. Ibilcrs.. besonders iib«*r ii«>n !>n!•<• IiIiil‘in11yfsy.iist;*ihI in der Ostsee- im Jahre lDUli. 
daß außerdem in den Jahren 11)02 und 1007 ein Minimum des Sauerstoffgehaltes in einer Zwischen 
schicht ausgebildet war, wie es auch .1922 festgesteilt wurde, Gehrke vermutete 1 ), daß der bei dem ihm 
zur Verlügung stehenden Material auffallende gute Durehliiftungszustand im Landsort-Tief eine Aus 
nahme darstellt und zu den Seltenheiten gehört, nachdem nun aber 1907 und 1922 die älteren Beobach 
tungen bestätigt worden sind, darf wohl die Kegel aufgestellt werden, d a ß gerade innerhalb 
der in die U m gebung ziemlich steil e i n g e s e n к t e n Lainlsort-Tiefe der D u rch- 
lttftungszustand beständig verhältnismäßig gut ist und und daß außerdem 
e t w a in de m Niveau de r u ni geben d e n M eerestief en ein Mini m u m des Sauer 
stoffgehalts a u f t r i 11. Diese gute, Durchlüftung steht im Gegensatz zu den sonst in den Mulden 
der Ostsee auftretenden Tatsachen. Die Ursache liegt darin, daß die L a n d so r t - Ti e f e 
ln die Umgehung eingese n kt ist, о ii ne von i ii г d u r c h ei u e S c h w e 11 e ge t r ennt 
zu sein. Bei dieser Bodengestaltung ist es möglich, daß bei einer nur geringen Dichtezunahme des 
Wassers in der Umgebung des Tiefs, die durch Mischung mit kälterem oder salzigerem Wasser ver 
ursacht sein kann, dieses Wasser sogleich auf dem kürzesten Wege in die Landsort-Tiefe gleitet und 
dort bis in große Tiefen gelangt, weil die ganze fast Iwmotherme und homohaiine Wassermasse der 
Landsort-Tiefe, wie oben angeführt, nur geringe Dichteunterschiede besitzt. Es wird sich demnach 
sehr häufig Gelegenheit zur Durchmischung der ganzen Wasserschicht bieten. Wir haben Verhältnisse, 
die wir grundsätzlich sehr wohl mit den u. a. im Philippinen- und Neupoimnern - Graben am Rande des 
Stillen Ozeans festgestellten vergleichen können. Dort haben wir nach den vorliegenden Beobach 
tungen unterhalb der Einsenkungstiefe homohalines Wasser, bei dessen Temperatur nun noch die adia 
batische Temperaturzunahme 5 ) eine wichtige Rolle spielt. Das ist im Landsort-Tief wegen der geringen 
Tiefe nicht der Fall, außerdem ist hier das Wasser nicht völlig isotherm und isolialin, weil das Wasser 
der die Landsort-Tiefe speisenden Umgebung Temperatur und Salzgehalt in kurzen Zeitabständen ändert. 
Im Gegensatz zur Landsort-Tiefe zeigt die Bogskär-Ti e f e die ausschlaggebende Wirkung der 
Abriegelung einer Mulde von dem Nährgebiete. Das Bogskär-Tief (Station F. 71) liegt südöstlich von 
der Insel Bogskär und senkt sich bis 182 m Tiefe in die rings etwa 80 m tiefe Umgebung, es ist also 
durch eine nur 80 m tiefe Schwelle von der großen Senke der Gotlandmulde getrennt, wir rechnen sie 
aber doch noch zu ihr, weil sie in ständiger Verbindung mit dem Tiefwasser der Gotlandmulde steht. 
Anfang Juni 1922 war hier das Temperaturminimum mit 1 in 40 m Tiefe, darunter nahmen Temperatur 
und Salzgehalt zu bis auf 3°. M und 9. :o %o am Boden. Der Durchlüftungszustand war in der Deck 
schicht gut, in 0, 20, 40 m Tiefe wurden die relativen Kohlensäuregehalte 100, 100, 180 % festgestellt. Aber 
schon in der nächsten Tiefe, aus der Beobachtungen vorliegen, nämlich 60 m Tiefe war die Wasserstoff 
zahl wesentlich größer und der relative Kolilensäuregelialt war auf 340 % gestiegen. Mit zunehmender 
Tiefe ging die Veränderung in gleicher Richtung weiter, in 150 m Tiefe wurde ein relativer Sauerstoff 
gehalt von 38% und ein Kohlensäuregehalt von 780 % festgestellt, wenige Meter darunter, am Boden, 
war der relative Sauerstoffgehalt nur 16 %, die übrigen Faktoren sind nicht beobachtet. Also wir haben 
ganz andere Verhältnisse als im Landsort-Tief. Da die Temperatur von 80 m Tiefe bis zum Boden von 
3%, auf 3%,, und der Salzgehalt von 8. n auf steigt, kann man nicht von einer annähernden Iso- 
thermie und Homohalinität sprechen wie im Landsort -Tief, außerdem verschlechtert sich im Gegensatz 
zum Landsort -Tief der Durchlüftungszustand mit wachsender Tiefe in steigendem Maße. Die Erklärung 
für diesen Befund liegt darin, daß eine Zufuhr neuen Wassers aus der Gotlandmulde in die Bogskär- 
Tief e nur verhältnismäßig selten erfolgen kann, nämlich nur dann, wenn sich in Schwellenhöhe schwereres 
Wasser befindet als zur Zeit im Bogskär-Tief lagert, und das wird nur gelegentlich der Fall sein, ganz 
ebenso wie ein Zufluß über die Schwellen in das Bornholmbecken und in die Gotlandmulde aus dem 
westlich benachbarten Gebiet nur vorübergehend erfolgt. Ganz wie in den großen Mulden werden die 
Zeitabstände zwischen den Zuflüssen neuen Wassers sehr verschieden sein und der Durchlüftungszustand 
in der Bogskär-Tiefe infolgedessen sehr wechseln, was auch die bisherigen Beobachtungen bestätigen. 
*) J. Gehr к о, Beiträge zur Hydrographie des Osleeebnssins, Pnblicntions de circonstanco Nr. 52, S. 155. 
s ) (!. S e. liott, Adiabatische Temporalnränderung in großen Meeresfloren. Ami. d. Ilydr. usv. 1!)14. S. 321 ff.
	        
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