4
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1923. Heft 4.
Mg. 1.
g 0 ^ Reiseweg mit Aufstiegsorten -und Nummern.
I—VII Breitengruppen von je 5 Breitengraden.
A — C Gruppen zur Untersuchung des Längeneinflusses.
liebem Wetterleuchten in SW bis N unter idem Einfluß der Zyklone, die sieh über die Westspitze von Kuba
nordwärts nach dem -Golf bewegte und am 15. westlich von Florida auflöste. Am 15. war das Wetter noch
zeitweise regnerisch und klarte gegen Abend auf; am Morgen dieses Tages wurde Havanna angelaufen,
wo das Schiff bis zum Nachmittage des 19. lag. Während dieses Aufenthalts zog, ebenfalls von der
Karaibischen See kommend, eine neue Zyklone durch die Straße von Yukatan, zunächst nordwestwärts,
bog dann aber nach WSW um und verlosch am 20. in der Bucht von Campeche. Diese Zyklone zog
zunächst direkt gegen ein auf dem nordamerikanischen Kontinent sich südwärts ausbreitendes Hochdruck
gebiet an, dessen Windsystem ihm dann offenbar die veränderte Zugrichtung aufzwang. Auf der Nord-
und Westseite entwickelten sich sehr starke Stürme, während in den östlichen Quadranten die Windstärke
geringer blieb, so wurde in Havanna am 17., während das Zyklonenzentrum durch die Straße von Yukatan
zog, nur mäßiger SSE beobachtet. Die atmosphärische Störung machte sich in Havanna und später auf
der Fahrt westwärts durch Regenschauer, Gewitter und Wetterleuchten bemerkbar. Am 20. befand das
Schiff sich in größter Nähe der bereits stark in Auflösung begriffenen und stationär gewordenen Zyklone;
ein bis 12 000 m reichender Aufstieg am Nachmittage zeigte eine bemerkenswerte Windschichtun-g: bis
3000 m SE, darüber bis 8000 m SW und darüber NW bis zur Maximalhöhe (siehe Kurve Nr. 33 auf Tafel 1).
Die mittlere SW-Windschicht charakterisiert die in der Höhe aus dem Zyklonengebiet ausströmenden
Luftmassen, sie wurde nur bei diesem Aufstiege festgestellt, während der bis 7000 m reichende Aufstieg
Nr. 32 am Morgen desselben Tages von 4000 m ab nur eine Winddrehung aus SE nach SSE zeigte und der
Nachmittagsaufstieg vom 21. (Nr. 35) von 4000 m ab über ESE einen bis 11000 m reichenden SE-Wind
(darüber NW) ergab.
Die beiden beobachteten Zyklone schwammen offenbar zunächst in der allgemeinen S'E-Strömung;
sie zogen dabei gegen Hochdruckgebiete an, die sich aus W, bezw. NW über die Südstaaten Nordamerikas
bewegten. Die erste verlöschte, als das Hoch weiter ostwärts gezogen war, die zweite schöpfte aus dem