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Full text: 41, 1923

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1923. Heft 3. 
langen sind jedoch noch nicht verarbeitet worden, mit Ausnahme einer Übersicht über die Tempe 
raturen in der Höhe über Temesvar. 1 ) Bei den beiden anderen Warten kommt 'hinzu, daß die Zahl der 
Aufstiege ^ 3000 m sehr gering ist. 
Wenn wir den Luftdruck in 3000 m Höhe aus demjenigen am Boden berechnen wollen, müssen 
wir die Größe der Temperaturabnahme 0—3000 m kennen, die mittlere Temperatur der Luftsäule von 
3000 m berechnen und hieraus mit Hilfe der barometrischen Höhentafeln den Druck in der Höhe er 
mitteln. Direkte Messungen der Höhentemperaturen stehen uns, wie gesagt, bei weitem nicht in aus 
reichendem Maße zur Verfügung. Es ist deswegen davon abgesehen worden, für die einzelnen Monate 
Höhenisobaren zu berechnen. Betrachten wir jedoch jahreszeitliche Verhältnisse im Mittel von mehreren 
Jahrgängen, so ist es möglich, hierfür plausible Temperaturgradienten anzunehmen, die für alle Sta 
tionen unseres Gebiets in gleicher Weise gültig sind. Im Mittel solcher Zeiträume kann man ohne Be 
denken annehmen, daß über allen Teilen des Balkangebiets dasselbe Temperaturgefälle herrscht. Zur 
Abschätzung der letzteren können wir die eben erwähnte Arbeit von C. Forch über Temesvar beran- 
ziehen, sowie aus früherer Zeit die Ergebnisse von E. Gold bezüglich Italiens. 2 ) 
Mittlerer Temperaturgradient pro luo m für 0—3000 m: Wir nehmen die darunterstehenden plausiblen Werte 
an, aus welchen sich für die 4 Jahreszeiten die Kor 
rektionsgrößen 5.2°, 9.0°, 9.7° und 8.2° ergeben, 
welche an die auf den Meeresspiegel reduzierten 
Bodentemperaturen anzubringen sind, um die Mittel 
temperaturen der Luftsäulen 0—3000 m zu erhalten. 
Die Ermittlung des Luftdrucks oben aus dem Luftdruck unten und der Mitteltemperatur der Luftsäule 
geschah mit Hilfe einer entworfenen Fluchtliniendarstellung. Tafel 5 enthält die so ermittelten jahres 
zeitlichen Isobaren für das 3000m-Niveau. 
Temesvar: 
Italien: 
Winter 
0.37 
0.30 
Frühling 
0.59 
0.63 
Sommer 
0.68 
0.63 
Herbst 
0.52 
0.55 
0.35“ 
0.60° 
0.65° 
0.55° 
Es ist bereits betont worden, wie wichtig für die KlimaerMärung eine Gegenüberstellung der Wind 
strömungen mit der Temperatur- und Bewölkungsverteilung ist. Wir müssen uns hier dar-auf be 
schränken, dies für die jahreszeitliche Darstellung’ zu tun. Von einer zahlenmäßigen Wiedergabe dieser 
Mittelwerte wird (wie beim Luftdruck) abgesehen; Tafel 5 bringt die mittleren jahreszeitlichen Isothermen 
(auf M. N. reduziert) und die entsprechenden Isonephen. 
Es sei bemerkt, 'daß einheitliche Isothermen und Isonephen für den ganzen Bereich der Balkan- 
halbinsel noch nicht vorhanden sind. Auch von diesem Gesichtspunkt aus haben die Karten Interesse, 
wenn sie auch wegen der Kürze der Periode naturgemäß nnch nicht vollkommen sind. 
VII. Klimatische Windkarten für den Boden und 3000 m Höhe für die 4 Jahres 
zeiten und das Jahr. (Taf. 5). 
Die in den Talbellen 4 und 5 enthaltenen mittleren Winde für die Jahreszeiten und das Jahr 
wurden ebenfalls kartographisch dargestellt, für den Boden wie für 3000 m Höhe. Tafel 5 enthält diese 
5X2=10 Karten; dies sind also die gesuchten klimatischen Wandkarten. Die einzelnen Jahreszeiten des 
selben Niveaus sind untereinander, die verschiedenen Niveaus derselben Jahreszeit ndbeneinander an 
geordnet. Die Verschiedenheiten in der Darstellung der Stationspfeile beruhen jetzt nicht wie bei den 
einzelnen Monatskarten auf einer Abstufung der Zahl der Fälle (n), sondern auf einer Abstufung in der 
Zahl der beteiligten Monate (m), da ja diese jetzt ausschlaggebend ist für die Bewertung. Dies gilt 
jetzt für 3000 m wie für den Boden. Die Abstufung ist im einzelnen verschieden gewählt, für den 
Sommer entsprechen gestrichelte Pfeile 1—3 Beobachtungsmonaten, einfach dick ausgewogene 4—6, dick 
ausgezogene 7—9 Monaten, für die übrigen Jahreszeiten bedeuten gestrichelte Pfeile 1—2, einfach aus- 
!) C. F o r c h: Temperaturen der freien. Atmosphäre ber der südungariselien Tiefebene. Meteorol. Zeitsehr. 1919, 
S. 197. 
*) E. Gold: The international kite and balloon »scents. Meteorological Office, Geophysical Memoirs Nr, 5, 
London 1913, S. 92.
	        
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