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Full text: 41, 1923

Dr. Erich K ii h 1 b r o d t, Boden- und Höhenwinde der Balkanhalbinsel. 
3 
I. Die Wetterwarten des einstigen Heereswetterdienstes auf der Balkunlialbinsel 
und ihr Beobaehtungsmaterial. 
Während des Weltkrieges bestand auf dem Balkan ein Netz von Heereswetterwarten, welches die 
Halbinsel (nördlich des 40. Breitengrades) in guter Verteilung überspannte. An folgenden Orten fanden 
Beobachtungen während einer längeren Zeit statt: 
Ort 
?. 
Seeliölie 
in m 
Beobaclitungszeit 
1. 
Belgrad 
44 
48' 
20 
27' 
138 
Juni 1916 bis August 1918 
2. 
Craiova 
44 
18 
23 
48 
81 
Januar 1917 bis April 1918 
3. 
Bukarest 
44 
15 
26 
6 
85 
Januar 1917 bis August 1918 
4. 
Bimiiikul-Sarat 
45 
23 
27 
3 
130 
Februar 1917 bis April 1918 
5. 
Braila 
45 
16 
27 
58 
25 
April 1917 bis Januar 1918 
6. 
Konstanza 
44 
10 
28 
40 
20 
Dezember 1916 bis April 1918 
7. 
Varna 
43 
11 
27 
55 
55 
Oktober 1916 bis April 1918 
8. 
Burgas 
42 
30 
27 
30 
12 
November 1916 bis April 1918 
9. 
Jambol 
42 
30 
26 
29 
135 
Juni 1916 bis April 1918 
M, 
Sofia 
42 
42 
23 
20 
605 
Juni 1916 bis Juli 1918 
H. 
Niseh 
43 
18 
21 
54 
210 
Juni 1916 bis August 1918 
13. 
Skutari 
42 
4 
19 
31 
22 
Juni 1916 bis August 1918 
18. 
Tirana 
41 
20 
19 
49 
114 
September 1917 bis August 1918 
14. 
Prilep 
41 
20 
21 
34 
680 
Oktober 1916 bis August 1918 
13. 
Hudova 
41 
21 
22 
27 
100 
Juni 1916 bis August 1918 
16. 
Drama 
41 
8 
24 
11 
100 
Oktober 1916 bis August 1918 
17. 
Adria uopel 
41 
40 
26 
34 
65 
Juni 1916 bis August 1918 
18. 
Konstantinopel*) 
41 
3 
29 
2 
116 
Juni 1916 bis August 1918 
19. 
Gallipoli 
40 
18 
26 
32 
46 
Juni 1916 bis August 1918 
20. 
Sarajewo 
43 
52 
18 
26 
613 
Juni 1916 bis August 1918 
21. 
Hitniakowo 
42 
14 
23 
37 
1790 
Juni 1916 bis August 1918 
22. 
Tuicea 
45 
11 
28 
48 
57 
Januar 1918 bis April 1918 
23. 
Monastir 
21 
2 
21 
22 
620 
Juni 1916 bis September 1916 
*) Vaniköj. 
Fig. 1 gibt die Lage dieser 23 Stationen. Die Warten in Belgrad, Nisch, Skutari, Tirana und 
Sarajewo gehörten zum österreichischen, die in Adrianopel, Konstantinopel und Gallipoli zum türkischen 
Feklwe Verdienst, dessen Leitung jedoch in deutschen Händen lag; die übrigen Stationen waren deutsch. 
Der Weltkrieg brachte also zum ersten Male auf der Balkanhalbinsel ein genügend dichtes Be 
obachtungsnetz zustande, dessen Messungen im wesentlichen nach einheitlichem Plan erfolgten und 
synoptisch verwertet werden konnten. So wurden zum ersten Male regelmäßig mehrmals am Tage 
Balkanwetterkarten im Kriege gezeichnet. Und vor allem: alle Warten führten regelmäßig, soweit es 
die Witterung erlaubte, meist mehrmals täglich Pilotballonaufstiege zur Messung der Höhenwinde aus. 
Es wurde auf diese Weise ein sehr wertvolles aerologisches Material gewonnen, in einem Lande, welches 
in dieser Beziehung bis dahin noch gänzlich unerforscht war. 
Es ergibt sich hieraus die Pflicht, diese wichtigen Beobachtungen der meteorologischen Wissen 
schaft nutzbar zu machen, zumal es ausgeschlossen erscheint, daß in absehbarer Zeit Höhenwindmessungen 
auch nur in einem Bruchteil dieses Umfanges wieder angestellt werden. 
Der vorliegenden Verarbeitung wurde die Beobachtungsperiode Juni 1916 bis August 1918 zu 
grunde gelegt. Es liegen auch Beobachtungen aus früheren Monaten des Jahres 1916 vor, jedoch von 
verhältnismäßig wenigen Stationen, so daß deren Mitnahme nicht lohnend erschien. Die gewählte Zeit 
umfaßt also 2% Jahre; die Sommermonate sind je dreimal, die Monate der übrigen Jahreszeiten je zweimal 
vertreten. 
Aus eigener Anschauung und Mitarbeit heraus hat der Verfasser, welcher während der ganzen Zeit 
Leiter der Armeewetterwarte an der mazedonischen Front war, die Überzeugung, daß von den Warten
	        
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