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Full text: 40, 1922

Dr. Bruno Schulz, Hydrograph. Beobacht., insbes. üb. d. Kohlensäure in d. Nord- u. Ostsee im Sommer 1921. 21 
beobachteten Werte der Wasserstoff zahl und der Gesamtkohlensäure wurden in ein Koordinatennetz 
eingetragen, dessen Ordinate die freie Kohlensäure im ccm/L. und dessen Abszisse die Alkalinität war. 
Durch graphische Ausgleichung wurde das in Fig. 5 auf Tafel 2 wiedergegebene Kurvensystem erhalten. 
Diese Darstellung läßt die folgenden Charakterzüge der Beziehungen zwischen den betrachteten vier 
Größen erkennen: 
1. Bei gleicher Menge freier Kohlensäure nimmt mit wachsender Alkalinität die Wasserstoff zahl 
langsam ab und zwar um so stärker, je mehr freie Kohlensäure vorhanden ist, gleichzeitig nimmt die 
Gesamtkohlensäure schnell zu. 
2. Bei gleichbleibender Alkalinität und Zunahme der freien Kohlensäure wächst die Wasserstoff 
zahl, in der mittleren und südlichen Ostsee sowie in der Nordsee verdoppelt sie sich annähernd, wenn 
sich die Menge der freien Kohlensäure verdoppelt, gleichzeitig nimmt die Gesamtkohlensäure um einen 
geringen Prozentsatz zu. 
Das in genannter Figur dargestellte Kurvensystem zwischen den Alkalinitäten 1.4 und 2.4 ergänzt 
die von K. Buch für das Wasser der Finnland umgebenden Meere, d. h. für Alkalinitäten von 0.8 bis 1.9 
festgestellten Beziehungen. Doch sind beide Darstellungen nicht streng vergleichbar, weil Buch als eine 
unabhängige Variable den Kohlensäuredruck bei 18° C gewählt hat. Es wurden deshalb die Buch’schen 
Kurven für Alkalinitäten über 1.4 umgerechnet für das hier gewählte Koordinatensystem unter Benutzung 
der Absorptionskoeffizienten von Fox. Das Ergebnis sind die punktierten Kurven der Figur. In der 
Richtung des Verlaufes stimmen beide Kurvensysteme sehr gut überein. In den absoluten Werten zeigen 
sich jedoch Differenzen. Es verlaufen nach den Beobachtungen 1921 in dem hier untersuchten Alkali- 
nitätsbereich die Linien gleicher Wasserstoffzahlen gedrängter als nach Buch und die Gesamtkohlensäure 
ist für Alkalinitäten über 1.5 Mäquiv./L geringer. 
Zur Vervollständigung wurden einige Kurven (in der Figur gestrichelt) extrapoliert. Das vor 
liegende Kurvensystem und das von Buch ermöglichen für die Alkalinitäten insgesamt von 0.8 bis 2.4 
von den vier betrachteten Größen zwei denKurven zu entnehmen, wenn die beiden anderen bestimmt worden 
sind. Als wünschenswert muß bezeichnet werden, durch weitere Untersuchungen im Landlaboratorium mit 
genaueren Methoden als sie an Bord verwendbar sind, die gefundenen Beziehungen zu bestätigen und 
die Unterschiede gegenüber der Darstellung von Buch aufzuklären. Ist dies durchgeführt, so wäre für 
ein Gebiet, in dem die Beziehung zwischen Salzgehalt und Alkalinität bekannt ist, außer der Bestimmung 
der Temperatur nur die des Salzgehalts und des Kohlensäuredrucks nötig, um auch die übrigen, nämlich 
Wasserstoff zahl, Gesamtkohlensäure und Alkalinität zu kennen. 
3. Zusammen fassende Betrachtung 
des hydrographischen Zustandes im Untersuchungsgebiet. 
a. Nordsee und Skagerrak. 
Fast alle in der Nordsee gesammelten hydrographischen Beobachtungen konnten durch die 
folgenden vier Schnitte zusammengefaßt werden. 
I. SO—NW - Schnitt, Station Glückstadt, Cuxhaven, Elbe I, D. N. I, D.N.1I, D.N.III, D.N.1V. 
II. Skudesnes - Schnitt, Station D. N. XVIII, 1). N. XVII, D. N. XVI. 
III. Ekersund - Schnitt, Station D.N.1V, D. N. V, D.N.VI, D.N.VII, D. N. VIII. 
IV. Arendal - Schnitt, Station S.Sk. IX, S. Sk. VIII, S. Sk. VI, S. Sk. V. 
I. SO—NW -Schnitt (s. Figur la—f auf Tafel 3). Zwei verschiedene Wasserbewegungen bestimmen 
den hydrographischen Zustand in dem durch den SO-NW-Schnitt dargestellten Gebiet, nämlich die des Eib 
und Weserwassers und die des atlantischen Wassers. Salzarmes, warmes Wasser fließt vomKontinent in die 
Deutsche Bucht. Die Isothermen neigen sich deshalb von D. N. I. ab bei Annäherung an die Elbmündung
	        
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