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Full text: 40, 1922

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Nr. 2. 
von Bornholm-Tief bis zum Rigaischen Meerbusen auf. Im Finnischen und Bottnischen Meerbusen 
nimmt der Landwassereinfluß zunächst langsam, dann schnell ab. 
Die von Ruppin 1 * * 4 * ) angeführte Tatsache, daß auf der Höhe von Öland und Gotland die Alkalinität 
in Nähe der schwedischen Küste relativ niedriger ist als an der kurländischen ist darauf zurückzuführen, 
daß das Wasser aus dem Finnischen und Bottnischen Meerbusen weiter an der Westseite nach Süden 
vordringt als es an der Ostseite der Fall ist. Dieser Zustand wird noch verschärft durch ins Meer ge 
langendes Süßwasser aus dem karbonatarmen Küstengebiet Mittelschwedens. Die folgenden ausgewählten 
Beobachtungen Ruppins*) zeigen die hier auftretenden Verhältnisse. 
Salzgehalt und Alkalinität in Nähe der schwedischen und kurländischen Küste. 
1. Nähe der schwedischen Küste. 2. Nähe der kurländischen Küste. 
Station 
S °,'oo 
A Milliäquivalente L 
B-R 
Station 
S° oo 
A MilliäqnivalonteiL 
B-R 
beobachtet 
berechnet*’) 
beobachtet 
berechnet*) 
A89, bei Nordspitze 
6.60 
1.36 
0.44 
+0.92 
A 95 westlich 
7.05 
1.46 
0.48 
0.98 
von Öland 
Stcinsort 
Kl lllal beide »»d- 
\ lieh Norr- 
1,0 ( köpings 
112 J Bucht 
6.59 
1.35 
0.44 
+0.91 
Kl 102 westlich der 
7.02 
1.49 
0.48 
l.Öl 
6.60 
1.36 
0.44 
tÜ.92 
Strasse 
I0l von Irben 
6.92 
1.49 
0.47 
1.02 
99 westlich 
6.83 
1.45 
0.46 
0.99 
von ösel 
*) Nach der Nordseeformel A 0.06783 ■ S. 
Krümmel 8 ) hatte 1907 aus 48 von Ruppin in der Nord- und Ostsee gewonnenen Beobachtungs 
paaren die für die Salzgehalte 6 bis 35.3 °/oo gültige Gleichung abgeleitet: 
A = 1.172+0.0456 S — 0.000294 S s . 
Diese enthält außer den beiden auch hier verwandten Gliedern noch ein von S s abhängiges Glied, das 
bei steigendem Salzgehalt die Angleichung an ozeanische Verhältnisse bewirken soll. Da aber, wie aus 
obigem hervorgeht, die Alkalinität nicht nur vom Salzgehalt abhängt, sondern ganz wesentlich auch 
von der geographischen Lage, wurde von der Aufstellung einer die ganzen Gebiete und alle Salz 
gehalte umfassenden Gleichung ganz abgesehen. Die vom Salzgehalt unabhängige Konstante stimmt 
bemerkenswert gut mit der oben abgeleiteten überein. 
b. Sauerstoff. 
Die Sauerstoffverhältnisse der Nordsee und des Skagerrak waren nach dem Befund der Unter 
suchungsfahrt so, wie sie von Gehrke*) nach dem früher gesammelten Material als für den Sommer 
(August) charakteristisch erkannt worden sind. In der folgenden Tabelle sind die Zahlen, aus denen 
die Hauptzüge der Sauerstoffverteilung hervorgehen, zusammengestellt, (s. nächste Seite). 
An der Oberfläche war der Sauerstoffgehalt in der Regel 100 % und darüber, nur die Station 
D. N. II und S. S. VIII bildeten mit 98 und 99 % Ausnahmen. Das Sy Her Wattengebiet und auch D. N. XV, 
die auch in bezug auf die Wasserstoffzahl und den Gehalt an freier Kohlensäure eine Ausnahme 
stellung entnahmen, hatten geringeren Sauerstoffgehalt (99—95 %). 
>) E. Kuppln, Die Alkalinität des Meerwassers. Wissenschaftliche Meevesimtersuchungcu. Abt. Kiel. N. F. 
Band 11. S. 286. 
2) E. R ii i> p i u a. a. O. S. 288. 289. 
s ) O. IC r ü in in e 1, Handbuch I. S. 308. 
4 j .Johann Gelirke, Über die Sauerstoff Verhältnisse der Nordsee. Annalen der Hydrographie usw. 191G. 
XXXXIV. S. 177 ff.
	        
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