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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Nr. 2.
An der Fahrt nahmen teil von Beginn an Dr. O. Nybilin als Biologe und der Verfasser sowie von
Ystad an mag. fil. F. Malmgren. Das gesammelte Beobachtungsmaterial hat ungefähr den gleichen
Umfang wie das von der „Poseidon“-Fahrt, seine Gewinnung war nur möglich durch ausgezeichnete
Zusammenarbeit aller Teilnehmer, die Besatzung eingeschlossen. Die Ermittelung des Salzgehalts er
folgte später durch mag. fil. Malmgren auf der Station Bornö, die der übrigen chemischen Faktoren,
abgesehen von der Bestimmung der Gesamtkohlensäure, an Bord durch den Verfasser. Wasserproben
zur späteren Messung der Gesamtkohlensäure wurden auf der „Skagerak“-Fahrt nur von der Ober
fläche entnommen, weil der benutzte Kopenhagener Wasserschöpfer mit Isolierung nicht die Einführung
der evakuierten Röhre gestattete. Der für diese Zwecke geeignete Pettersson-Wasserschöpfer stand erst
später zur Verfügung. Es wurde aber auch dann wegen Arbeitsüberlastung die Untersuchung in der
begonnenen Weise zu Ende geführt.
Von einer Reihe von Stationen wurden Wasserproben konserviert zwecks späterer biologischer
Untersuchung, auch wurden fischereibiologische Arbeiten auf der Fahrt ausgeführt, ihre Bearbeitung
wird durch Dr. O. Nybilin erfolgen.
d. Arbeitsmethode.
Auf der „Poseidon“-Fahrt wurden für die Bestimmung der Temperatur der Oberfläche in
ganze Grade geteilte Thermometer in Holzrahmen verwandt, für die Messungen der Temperatur des
Wassers unter der Oberfläche Richtersche Umkippthermometer in am Krümmel - Wasserschöpfer
befestigten Rahmen. Es wurde stets ein geschütztes und ein ungeschütztes Thermometer hinunter
gegeben. Diese einen Beitrag zur Frage der Verwendbarkeit dieser Thermometer als Tiefenmesser
liefernden Beobachtungen werden später im Zusammenhang mit anderem Material gleicher Art
bearbeitet werden.
Die Wasserentnahme erfolgte ausnahmslos, von der Oberfläche abgesehen, mit dem
Krümmel-Wasserschöpf er, der sich gut bewährt hat. Für die Sauerstoff-, Kohlensäure- und Wasserstoff
ionenkonzentrationsbestimmung wurde das Wasser aus dem Schöpfer durch einen langen Schlauch ent
nommen, der bis zum Boden der Flaschen bezw. des Röhrchens führte. Auf der „Skagerak“-Fahrt geschah
die Wasserentnahme mit isoliertem Wasserschöpfer (Modell Knudsen).
Der Salzgehalt wurde meist am gleichen oder doch auf die Entnahme folgenden Tage durch
Titration mit Silbernitrat festgestellt. Die Aufbewahrung erfolgte in Fläschchen von etwa 100 ccm Inhalt
mit Patentverschluß.
Die Bestimmung des Sauerstoffs erfolgte nach der Winklerschen Methode. Das Volumen
der 150 bis 200 cm fassenden Flaschen war vor Beginn der Fahrt sorgfältig bestimmt worden. Von der
zur Herstellung der 1 / 60 n-Natriumthiosulfatlösung zunächst bereiteten haltbaren Vs n- Lösung wurde ein
größerer Vorrat mitgenommen, außerdem auch abgewogene Mengen festes Salz. ‘/«m-Kaliumjodatlösung
war fertig von C. A. F. Kahlbaum bezogen worden, außerdem wurden abgewogene Mengen Kaliumjodat
mitgenommen und daraus später neue Lösungen hergestellt. Die neuen Lösungen stimmten mit der von
Kahlbaum bezogenen und auch unter sich gut überein. Außerdem ergab sich im März 1922 gute Über
einstimmung zwischen einer im September 1921 im Anschluß an die Kahlbaumsche Lösung hergestellte
Lösung mit einer Anfang 1922 neu von Kahlbaum bezogenen. Diese letztere wurde außerdem vom
Chemischen Staatslaboratorium in Hamburg für einwandfrei befunden.
Die Bestimmung der A1 k a 1 i n i t ä t erfolgte genau nach der von Ruppin 1 ) gegebenen Anweisung.
Als Salzsäure wurde zunächst von Kahlbaum bezogene Vs» n - Salzsäure benutzt. Als diese auf der
„Skagerak“-Fahrt verbraucht war, wurde eine Salzsfiur elösung annähernd gleicher Konzentration gewonnen,
indem zu einem Liter destillierten Wassers 4 ccm rauchende Salzsäure vom spez.Gewicht 1.19 getan wurden.
l) E. Kuppi n, Die hydrographisch-chemischen Methoden. Wissenschaftliche Meeres Untersuchungen. N. F.
14. Bd. Abt. Kiel. Kiel 1912.