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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Nr. 2.
b. Die Fahrt des Reichsiorschungsdampfers „Poseidon“ (16.—Bl. Juli 1921).
Für diese Fahrt stellte die Deutsche wissenschaftliche Kommission für Meeres
forschung außer dem von Kapitän Hupe geführten Fahrzeug auch die erforderlichen Mittel zur
Verfügung und die Deutsche See warte das wissenschaftliche Personal sowie die wissenschaft
liche Ausrüstung.
Für die Festsetzung des Reiseweges (vergl.Fig.l) war bestimmend, daß die Untersuchungen zweck
mäßig in einem möglichst großen Gebiet und unter möglichst verschiedenen Verhältnissen auszuführen
waren. Da in der östlichen Nordsee das den Hauptbestandteil des Nordseewassers ausmachende atlan
tische Wasser mit Wasser anderer Herkunft vermengt wird, nämlich mit unmittelbar vom Festlande und
mit aus der Ostsee stammendem Wasser, wurde der Reiseweg so gewählt, daß 1. der Einfluß des in die
Nordsee gelangenden Landwassers in zwei ganz verschieden gearteten Gebieten, nämlich im Mündungs
bereich deutscher Flüsse und in einem norwegischen Fjord festgestellt werden konnte, 2. möglichst
Fig. 1. Reisewege des Reiclisforschtmgsdampfers „Poseidon“
und des Schwedischen Forechnngsdainpfers „Skagernk“ im Sommer 1921.
stark von der Ostsee beeinflußtes Wasser und 3. eine inmitten der Nordsee gelegene Station erreicht
wurden. Die Fahrt begann demgemäß in Hamburg, und zwar am 16. Juli, führte über Helgoland, die
deutschen Terminstation D. N. I, II, III nach D. N. IV, der von den in der zur Verfügung stehenden Zeit
erreichbaren Punkten am meisten atlantischem Einfluß ausgesetzten Station, dann über D. N. V, XV1U,
XVII, XVI nach Stavanger und weiter in den Lysefjord, der in seiner ganzen Länge durchfahren wurde,
um auch das in den Fjord gelangende Süßwasser an der Mündung des in den Lysefjord mündenden
Gebirgsflusses untersuchen zu können. Weiter wurden die Stationen D. N. VI, VII, VIII, im Skagerrak
die schwedischen Terminstationen S. Skag. IX, VIII, VI, V und auf der Fahrt in das Sylter Wattengebiet