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Full text: 40, 1922

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, — 1922. Heft 1. 
tischen Verhältnisse auf den Ozeanen erklärt und mancherlei falsche Vorstellungen — besonders über die 
Regenhäufigkeit in den Passatregionen — richtig gestellt worden, so daß wir keinerlei große Über 
raschungen in dieser Hinsicht von dem noch unbearbeiteten Gebiet erwarten können, so dürfte dessen 
Betrachtung doch gerade deshalb besonders anziehend sein, weil es uns gestattet, die Verhältnisse einmal 
auf dem offenen Meere selbst zu untersuchen, zum anderen aber in einem inselabgeschlossenen Meeres 
becken. 
Was nun die angrenzenden Landmassen anbtdangt, so dürfen wir auch dort mit ausreichendem, 
zum größten Teil noch unbearbeitetem klimatischen Beobachtungsmaterial rechnen. Von den Vereinigten 
Staaten von Nordamerika liegen zwar eine Reihe zusammenfassender Darstellungen vor, auf die an 
gegebenem Orte zurückzukommen ist, für Mexiko bieten aber, die Boletin mensual eine Menge Daten, die 
der Zusammenfassung und Bearbeitung noch harren. Für Salvador und Guatemala ist seit der Veröffent 
lichung Lottermosers [73] über die Regenverhältnisse Mittelamerikas, die Messungen bis 1908 berück 
sichtigt, durch Sapper neues Material in der Meteorol. Zeitschrift mitgeteilt worden, so daß sich eine 
Neuberechnung der Mittelwerte lohnend erwies. Das Projekt des Nicaraguakanals und der Bau des 
Panamakanals haben auch in diesen Staaten ein dichteres Beobachtungsnetz wenigstens für Regen 
messungen hervorgerufen, deren Resultate ebenfalls in der Meteorologischen Zeitschrift veröffentlicht 
wurden. Für die Inselwelt sind die Beobachtungen reichlich, jedoch recht verstreut in der Literatur. 
Vom nördlichen Teile Südamerikas liegen leider fast nur von einigen wenigen Stationen des 
Küstengebietes genauere meteorologische Daten vor, doch dürften auch hier die vorhandenen Messungen 
im Verein mit den Angaben aus Reisebeschreibungen im allgemeinen unseren Anforderungen genügen. 
Abgrenzung des zu behandelnden Gebietes. 
Als Ostgrenze des Meeresgebietes wurde der 40. Meridian westl. Länge gewählt. Im Süden diente 
der Aequator auch auf dem Lande als Grenze, wenn auch bei dem Mangel an Stationen zum Vergleich 
einige südlich des Aequators gelegene Beobachtungsorte herangezogen wurden. Im Norden gab auf dem 
Lande die Jahresisotherme von 20°, die von Supan vorgeschlagene Scheidelinie der Tropenzone, die 
Abgrenzung. Auch hier wurde die Grenzlinie nicht immer streng eingehalten, sondern mehrfach Beob 
achtungsmaterial aus dem klimatisch besser bekannten außertropischen Nordamerika mit verwertet, 
vor allem bei der Konstruktion der Karten, um die Linienführung sicherer zu gestalten. Auf dem Meere 
wurden Schiffsbeobachtungen bis 30° N herangezogen. 
Obwohl für den Raum von 20°—30° N schon eine Bearbeitung von Köppen und Sprung vorlag, 
wurde dieses Gebiet doch auch mit in die Betrachtung hereingezogen, um zu sehen, welche Veränderungen 
in den Resultaten sich bei Verwertung neueren Materials ergeben, da die genannten Verfasser nur Beob 
achtungen aus den Jahrgängen 1868—1872 benutzt haben. 
Material für die Beobachtungen auf See und Methode der Bearbeitung. 
Das Material, das die Grundlage für die Untersuchung der Bewölkungs- und Niederschlagsverhält 
nisse in den westindischen Gewässern bildet, entstammt wie das der eingangs erwähnten Abhandlungen 
den im Archiv der Deutschen Seewarte aufbewahrten Schiffsjournalen, deren Benutzung dem Verfasser 
von der Direktion in liebenswürdigster Weise gestattet wurde. Hauptsächlich sind es folgende Dampfer 
und Seglerrouten, die Material lieferten: 
1. Von Nordeuropa nach Westindien, Zentralamerika und dem Golf von Mexiko und zurück. 
2. Von Nordeuropa nach der Ostküste von Nordamerika südl. von Kap Hatteras und zurück. 
3. Vom Mittelmeer nach Nordamerika. 
4. Von Nordamerika nach Westindien, Zentralamerika und Golf von Mexiko und zurück. 
5. Von der Nordostküste Südamerikas nach Westindien, Zentralamerika und Golf von Mexiko und 
zurück.
	        
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