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Full text: 40, 1922

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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Heft 1. 
Grenzen 3,7—6,4 — ist die Schwankungsweite bei der Regenwahrscheinliohkeit bedeutend größer, sie 
kann in trockenen Monaten bis etwa 0 heruntergehen, um in der feuchten Jahreszeit Werte -von 60 % und 
darüber anzunehmen. Um das Bild übersichtlicher zu gestalten, haben wir darum die Linien gleicher 
Niederschlagswahrscheinliehkeit nicht von 10 zu 10 % ausgezogen, sondern nur Stufen von 0—10%, 
11—25 %, 26—40 %, 41—60 % und > 60 % ausgeschieden. 
Wie bei der Bewölkung tritt uns auch bei der Verteilung des Niederschlags die größere Gleich 
förmigkeit des Meeres gegenüber dem Lande entgegen. Der überwiegende Teil der Meeresfläche hat 
eine Regenwahrscheinlichkeit von 25—40% aufzuweisen, einen Betrag, wie er auch dem atlantischen Ge 
biete der Vereinigten Staaten zukommt (zum Vergleich mögen die Zahlen für einige deutsche Stationen 
dienen: Kassel 45 %, Berlin 47 %, Hamburg 58 %, berechnet nach 5, 176). 
Wie wir bei der Bewölkung im Gebiete strengen Passats im Lee der Inseln Regionen geringerer 
Himmelsbedeokung gefunden hatten, so sehen wir auch die Häufigkeit des Regens in gewissen Gebieten 
unter den mittleren Betrag herabgehen, und zwar auf nur 10—25 % auf dem offenen Ozean in etwa 12° 
bis 26° N und 40°—60° W, im nördlichen Teile des Caribischen Meeres, im Lee von Cuba sowie im Golfe 
von Mexiko. Wenn diese Räume geringerer Regenhäufigkeit nicht immer mit denen geringster 
Himmelsbedeckung zusammenfallen, so darf uns das nicht wundernehmen. Wenngleich die allgemeinen 
Bedingungen für beide Kondensationsvorgänge die gleichen sind, so sind im einzelnen die Verhältnisse 
doch zu kompliziert, als daß ein derartig einfacher Zusammenhang zwischen Bewölkung und Niederschlag 
bestände, daß einem Max. der Bewölkung auch ein Max. der Regenhäufigkeit entsprechen müßte und 
umgekehrt. Es kann sehr wohl Vorkommen, — und wir werden derartige Fälle kennen lernen —, daß 
die relative Feuchtigkeit zu starker Wolkenbildung wohl ausreicht, aber nicht groß genug ist zur Nieder 
schlagsbildung. Andererseits können aber auch häufige kurz vorüberziehende Regenschauer auftreten, 
die nur für kurze Zeit den Himmel trüben, sodaß das allgemeine niedrige Bewölkungsmittel dadurch 
nicht wesentlich erhöht wird. Einen guten Parallellauf der beiden Elemente beobachten wir im Kalmen 
gürtel, der sich auf der Niederschlagskarte an der gleichen Stelle wie auf der Bewölkungskarte durch 
einen Maximalbetrag hervorhebt. Die weiteren allgemeinen Züge, die uns auf der Jahreskarte der mitt 
leren Bewölkung aufgefallen waren, nämlich Zunahme der Kondensation vom Meere zum Land an der 
Küste von Südamerika und Mittelamerika, Abnahme in der Richtung von SO nach NW in den Vereinigten 
Staaten von Nordamerika, beobachten wir auch auf unserer Karte der Regenwahrscheinlichkeit. Da die 
Erklärung dieser Verhältnisse bereits bei der Bewölkung gegeben ist, so können wir uns hier darauf 
berufen und gleich zur Besprechung der Vierteljahrskarten der Regenwahrscheinlichkeit übergehen. 
Wir wollen dabei nach Möglichkeit die Angaben, die wir in Reisewerken und anderen Quellen über die 
Verteilung der Niederschläge finden, mit den Da f en aus unseren Tabellen verknüpfen. 
Im Winter (Karte 13) zeigt das Meer nördlich von 10°N im Vergleich zu den in gleicher Breite 
liegenden Landmassen eine relativ hohe Regenwahrscheinlichkeit, 25—40 %. Das Meer ist gegenüber 
dem Lande verhältnismäßig warm, es sind dort bei starker relativer Feuchtigkeit am ehesten die Be 
dingungen zu stärkerer Kondensation vorhanden. Zudem liegt die Nordgrenze des NE-Passats ja recht 
weit südlich, sodaß der Luft im N von 25° bei Stillen und veränderlichen Winden Gelegenheit zum 
Aufsteigen gegeben wird. Im Bereich stärksten Passats auf dem offenen Ozean sehen wir zwischen 
13° und 17° N etwa ein schmales Band geringerer Regenhäufigkeit (10—25 %). Ein gleich regenarmes 
Gebiet findet sich westlich von 70° W zwischen 17° und 25° N, nach Westen hin den ganzen Golf um 
fassend. Die Niederschlagsarmut in diesem Raum ist jedenfalls nur im östlichen Teil auf stetig 
wehenden Passat zurückzuführen, im Golf sind es wohl die kalten, vom Lande wehenden N-Winde, die 
eine stärkere Kondensation verhindern. 
Zwischen 2° und 7° zeigt sich ein Band größerer Regenwahrscheinlichkeit. Es erstreckt sich 
ebenso w T ie der im Winter beobachtete Streifen stärkerer Bewölkung auffallend weit nach N. Die 
Kalmenzone reicht nach den Windkarten des Nordatlant. Ozeans in den Wintermonaten auf dem 40. 
Meridian nicht über 4° N hinaus und ist im übrigen nur sehr schwach ausgebildet. Para liegt allerdings 
im Bereich der Kalmen, die Niederschlagshäufigkeit ist daher recht hoch, nämlich 80 %. Um Weih
	        
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