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Full text: 40, 1922

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Heft 1. 
kam auf Grund seines in den „Storni and Rain Charts“ [77] gesammelten Materials zu dem Schluß, daß 
das Gebiet der Passatwinde gekennzeichnet sei durch sehr wenig Niederschläge. In den Erklärungen 
zu diesen Karten [78, Yol. 1,38] sagt er: we know from observation that the trade-wind regions of 
the ocean, beyond the immediate vicinity of the land, are, for the most part, rainless regions, and that 
the trade-wind zones may be described, in a hyetographic sense, as the evaporating regions“. 
Autoren, die sich späterhin mit dieser Frage beschäftigten, traten der Ansicht Maurys bei und 
suchten sie durch physikalische Gründe zu stützen. Woeikof führt in der ö. M. Z. 1872 [128,177] aus: 
„Ein Wind, welcher mit großer Beständigkeit von kälteren Strichen nach wärmeren weht, kann 
nicht Ursache einer Condensation der Wasserdämpfe sein. Der Begriff von den Eigenschaften und der 
Beständigkeit des Passats schließt Niederschläge auf der ebenen Fläche des Ozeans aus. Befindet sich 
ein Punkt der Oberfläche des Meeres das ganze Jahr hindurch in der Passatzone, so wird dort auch 
kein Niederschlag fallen.“ An anderer Stelle hat Woeikof diese Verhältnisse auch kartographisch dar 
gestellt [129, Tafel 3]. Er scheidet hierbei 5 „regenlose Passatzonen“ aus. 
Woeikofs 1887 im II. Teil seiner „Klimate der Erde“ gegebene Karte der Regengebiete 
[132, Karte XVII] bringt wesentliche Modifikationen gegenüber der oben erwähnten Karte. An Stelle 
der 5 „regenlosen Passatzonen“ finden sich nur 3 „oceanische Passatregionen mit wenigRegen“. Die nord- 
und stidäquatoriale Passatregion des Stillen Ozeans sind nämlich durch eine schmale Brücke zu einer 
vereinigt worden, während sich an Stelle der früheren „regenlosen Passatzone“ im Indischen Ozean 
der Vermerk „vorwaltende Regen im Herbst und Winter“ findet. 
Inzwischen hatten nämlich die Arbeiten von Köppen und Sprung für den Atlantischen Ozean [54], 
die v. Danokelman’s für den Indischen Ozean [14] dargetan, daß von einer Regenlosigkeit der Passatzonen 
keine Rede sein könne, daß man höchstens von einer relativen Regenarmut dieser Gebiete sprechen 
dürfe. Ja, v. Danckelman konnte nach dem Beobachtungsmaterial das zentrale Gebiet des SE-Passats im 
Indischen Ozean sogar als „überraschend regenreich“ bezeichnen [15,316]. Spätere Bearbeitungen der 
gleichen Gebiete auf Grund neueren und umfangreicheren Materials bestätigten diese Ergebnisse, ja, 
jede neuere Untersuchung stellte eine größere Regenwahrscheinlichke'it fest als die vorhergehende 
[91,120]. Dies letztere ist z. T. wohl eine Folge der größeren Sorgfalt, mit der in neuerer Zeit die mete 
orologischen Schiffsjournale geführt werden, wie denn umgekehrt die geringe von Maury gefundene 
Regenwahrscheinlichkeit jedenfalls auf ungenügendes und hinsichtlich derNiederschlagsnotierungen nicht 
völlig einwandfreies Beobachtungsmaterial zurückzuführen ist. 
Vergleichen wir nun einmal unsere Werte für die Häufigkeit eines Niederschlagstages (d, p, r) in 
einem bestimmten Abschnitt der Passatregion (15°—20 N, 50°—70°W) *) mit den von Köppen und Sprung 
aus dem Material der Jahre 1868—1872 abgeleiteten Zahlen: 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
XII 
Jahr 
15°-20° N, 50°-70° W, Köppen [54.231] Niederechlags- 
wahrscheinlichkeit (d, p, r) 
26 
37 
33 
51 
50 
42 
36 
42 
53 
56 
30 
71 
43 
15°-20° N, 50°-70° W, Eigene Werte, Niederschlags- 
Wahrscheinlichkeit (d, p, r) 
62 
51 
43 
40 
45 
43 
49 
55 
52 
55 
61 
53 
51 
15°-20° N, 50°-70° W, Wahrscheinlichkeit eines Tages 
mit „r“ 
29 
34 
27 
19 
19 
20 
20 
32 
32 
29 
35 
32 
27 
15°-20° N, 50°-70° W, Häufigkeit eines Tages mit nur 
„d“ oder „p“ in o/o der Regentage 
47 
34 
39 
54 
59 
53 
58 
42 
39 
48 
43 
41 
46 
Basseterre, St. Kitts, Wahrscheinlichkeit eines Regen 
tages mit ä O.Oli (8 Jahre) 
52 
50 
36 
37 
48 
57 
61 
58 
60 
52 
53 
48 
51 
San Juan, PortoriOP, Regen Wahrscheinlichkeit (13 Jahre) 
52 
43 
32 
40 
42 
43 
52 
55 
53 
55 
60 
55 
49 
Portorico, 16jähriges Mittel für Wahrscheinlichkeit eines 
Regentages mit üiO.Ol i für ganze Insel [28.329] . . . 
45 
36 
39 
37 
45 
47 
48 
48 
53 
52 
50 
45 
46 
Sanckez, Domingo, Regenwahrscheinlichkeit (3 Jahre) . 
52 
43 
32 
37 
52 
53 
52 
48 
53 
52 
60 
58 
49 
*) Leider war es nicht möglich, den Vergleich für ein Feld im Passatgebiet des offenen Ozeans durchzuführen. 
Da das herangezegene Feld jedoch die Routen sowohl im Luv als auch im Lee der Inseln enthält, so dürften sich die 
Störungen durch die Inselnähe wohl ausgleichen.
	        
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