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Full text: 40, 1922

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Heft 1. 
Fig. 2. Typen des tägl. Ganges der Bewölkung. 
W/, Neben - 
ü max - 
Neb$n- 
mintmum 
suchung über den täglichen Gang dieser Elemente für 
unser Gebiet jedoch noch nicht vorliegt, so müssen 
wir uns auf eine allgemeine Betrachtung beschränken. 
Die Abkühlung der unteren Luftschichten in der 
Nacht, die am größten kurz vor Sonnenaufgang auf- 
tritt, wird zu einer Verdichtung eines Teiles der 
Luftfeuchtigkeit, zu Wolkenbildung mit einem Max. 
am Morgen führen. Die aufgehende Sonne erwärmt 
die Luft und entfernt sie dadurch mehr und mehr 
von ihrem Sättigungspunkt: die Wolken lösen sich 
auf. Gegen Mittag kommt es zu einem Minimum der 
Bewölkung. 
Ein zweites Maximum am Nachmittag entsteht 
dadurch, daß die erwärmte Luft zum Aufsteigen, zu 
adiabatischer Ausdehnung und infolgedessen zur 
Abkühlung und teilweisen Kondensation des mit 
geführten Wasserdampfes gezwungen wird. Mit 
sinkender Sonne wird die Erwärmung geringer. Die 
aufsteigende Luftbewegung hört auf, es erfolgt viel 
mehr ein Sinken des Luftstromes und damit ein Auf 
lösen der Wolken. In den Abend- bezw. Nacht 
stunden tritt daher das Hauptmin. der Bewölkung auf. 
Die geringere Wolkendecke der Nacht begünstigt 
dann wieder die Ausstrahlung und damit ein Steigen <j er relativen Feuchtigkeit gegen Morgen hin. 
Die jahreszeitlichen Unter 
schiede erklären sich ebenfalls 
sehr leicht aus der Änderung 
der Bedingungsgrößen Luft 
feuchtigkeit und Temperatur 
im Laufe des Jahres. Im 
Winter ist die relative Feuch 
tigkeit größer als im Sommer, 
daher eine stärkere Ausprä 
gung des Morgenmax. In der 
wärmeren Jahreszeit ruft da 
gegen die stärkere Kraft der 
Sonne kräftigere aufsteigende 
Luftströme hervor, es kommt 
zu einer besseren Entwicklung 
des nachmittäglichen Maxi 
mums. 
Betrachten wir noch kurz 
die Verhältnisse an den Land 
stationen, so können wir sagen, 
daß der tägliche Verlauf der 
Bewölkung in Mexiko recht 
gut mit den oben gemachten 
Darlegungen übereinstimmt. Das morgendliche Max. ist allerdings in allen Jahreszeiten mit Ausnahme 
des Herbstes nur schwach entwickelt, dagegen ist das Nachmittagsmaximum sehr kräftig ausgebildet. 
4a 
8a 
12a 
4p 
8p 
12p 
[ 30—35° N, 20—30° W 
5.0 
5.1 
4.8 
4.8 
4.7 
4.8 
Koppen und Meyer [59,27] j 35—40° N, 20—30° W 
5.7 
58 
5.4 
5.4 
5.4 
5.5 
1 40—45° N, 40—45° W 
6.9 
69 
6.5 
6.7 
6.6 
6.5 
Schlee [104,19] 20—25 S, 22—30° W 
4.8 
50 
4.8 
5.0 
4.6 
4.5 
35—36° N, 16—18° E 
3.5 
3.8 
3.7 
4.0 
3.5 
3.3 
Friedemann [30,84] -j 33 340 N 26—28° E 
3.2 
3.5 
3.4 
3.5 
3.0 
2.9 
Buchau „Challenger“, offener Ozean [38,294] 
5.9 
6.2 
5.6 
5.9 
5.7 
5.7 
Hann „Novara“, äquatorialer Pazific [67,28] 
5.4 
4.4 
4.9 
4.8 
5.0 
5.1 
Krüger [67,28/29], Südatlantic östl. Segelroute 0-2 1 /s° S 
4.4 
4.9 
4.3 
4.5 
4.0 
4.0 
n . 21/2-5° S 
4.8 
5.0 
4.2 
4.3 
3.8 
4.1 
n >! 5—7Vi° S 
4.8 
5.0 
4.5 
4.5 
4.0 
4.0 
„ „ 71/2-10° S 
5.3 
5.5 
4.9 
5.0 
4.5 
4.7 
„ „ 10-121/2° s 
5.9 
60 
5.2 
5.1 
5.0 
5.0 
„ „ 121/2-15° S 
6.5 
67 
5.8 
5.4 
5.4 
5.7 
n . 15-171/2° S 
6.9 
7.1 
6.1 
5.8 
5.7 
6.2 
„ „ 171/2-20° s 
6.9 
7.1 
5.9 
5.7 
5.8 
6.4 
„ „ 20-221/2° s 
7.0 
7.1 
6.3 
6.1 
6.1 
6.5 
„ „ 22V*—25° S 
6.9 
7.2 
6.3 
6.2 
6.1 
6.6 
„ „ 25—27'/2° S 
6.5 
6.6 
5.8 
5.6 
5.7 
6.3 
„ „ 271/2-30° S 
6 0 
6.0 
5.4 
5.4 
5.2 
5.6
	        
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