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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarto. — 1922. Heft 1.
dian als westliche Grenze hat, schließt sich mit schmaler Übergangszone mit unbestimmter Periode
bezw. je einem Maximum im Sommer und Winter eine große Provinz mit einfachem sommerlichen
Maximum, die den größten Teil Mexikos sowie Westtexas und Neumexiko umfaßt. Arizona vermittelt
mit seinem 2-fachen Maximum im Sommer und Winter den Übergang zu der californischen Region mit
überwiegender Bewölkung in den Wintermonaten.
An diesen großen Gürtel mit einfachem Maximum, zu dem wir alle diese Provinzen mit den
Übergangsregionen zusammenfassen können, schließt sich nach Süden ein zweiter Gürtel mit doppeltem
Maximum, Dieses doppelte Maximum entsteht nun aber nicht wie bei den vorher besprochenen Über
gangsregionen durch Hinübergreifen bald des einen, bald des anderen Typus, sondern es ist hervor
gerufen durch den zweimaligen Zenithstand der Sonne in diesen Breiten. Die Eintrittszeiten der
Maxima sind darum auch im ganzen Gebiete nicht überall gleich, sondern wechseln je nach dem Ein
tritt des höchsten Sonnenstandes. Im einzelnen fällt auch das Maximum der Bewölkung nicht immer
genau mit dem Zenithaistande der Sonne zusammen, sondern verspätet sich manchmal um 1 bis 2
Monate. Bei der engen Verknüpfung der Bewölkungsverhältnisse mit denen des Niederschlags glauben
wir eine nähere Erörterung dieser Frage aufsparen zu sollen, da wir nach Entwurf einer ähnlichen
Karte der Niederschlagsgebiete die Erscheinungen vergleichend viel besser betrachten können, als wenn
wir jetzt eines von diesen Kondensationsprodukten zur Betrachtung herausgreifen.
Auf das sich im Süden auf dem Meere an den Gürtel mit doppeltem Maximum anschließende
Gebiet mit Sommer- und Wintermaximum, das hinüberleitet zu dem südhemisphärischen Typ mit
stärkster Himmelsbedeckung im südlichen Herbste, wurde bei Betrachtung des Diagramms 1 bereits kurz
hingewiesen. Neben Para ist auch Cayenne ein Vertreter dieses Typs. Im übrigen hält es bei dem
Mangel an Stationen im nördlichen Südamerika schwer, bestimmte Bewölkungsprovinzen auszuscheiden.
Die Karte der Niederschlagsgebiete wird uns jedoch vielleicht einige Hinweise geben.
5. Täglicher Gang der Bewölkung.
In diesem Abschnitt soll für unser betrachtetes Gebiet ein kleiner Beitrag zur Kenntnis der täg
lichen Periode der mittleren Bewölkung gegeben werden, die bis jetzt nur recht selten zum Gegenstände
eingehender Untersuchungen gemacht worden ist*). Es fehlt meist an dem für derartige Betrachtungen
notwendigen Beobachtungsmaterial, da bei der zunehmenden Verwendung von selbstregistrierenden
Instrumenten die Zahl der öfter als dreimal täglich beobachtenden Stationen nur sehr gering ist. Zur
genaueren Kenntnis des täglichen Ganges der Himmelsbedeckung ist aber eine größere Anzahl von
Augenbeobachtungen täglich erforderlich. Auch für unser Gebiet waren stündliche Schätzungen nur
für 2 Stationen, nämlich für Mexiko und Port au Prince, zu erlangen, zudem für letztere Station nur
für 1 Jahr. (Tab. V.) Doch ist bei dem geringen Wechsel dieses Elements in den Tropen anzunehmen,
daß auch aus diesen wenigen Beobachtungen schon die Hauptcharakterzüge des Verlaufes mit Deutlich
keit hervortreten werden.
Für das Meer sind wir an die vierstündigen Beobachtungen gebunden. Es fragt sich nun, ob der
artige, aus 6 Beobachtungsterminen erhaltene Resultate mit den aus stündlichen Beobachtungen
gewonnenen verglichen werden können, mit anderen Worten, ob diese 6 Termine wohl genügen werden,
den täglichen Verlauf der Bewölkung in den wesentlichen Zügen darzutun. Zur Klärung dieser Frage
stellte ich für die beiden Landstationen den aus stündlichen Beobachtungen gewonnenen Kurven die nur
aus den Terminen 4a, 8a, 12a, 4p, 8p, 12p abgeleiteten gegenüber. Der Vergleich ergab, daß alle charak
teristischen Züge der genaueren Kurve sich in der aus nur 6 Terminen erhaltenen wiederfinden. Um
so mehr ist dies demnach für den täglichen Gang der Bewölkung auf dem Meere anzunehmen, wo keine
örtlichen Verhältnisse störend einwirken. ¡ JFÍíSíf“*’ 8 ®
') Eine Zusammenstellung der bisher über diesen Gegenstand veröffentlichten Arbeiten findet sich in 125, 45—50.