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Full text: 40, 1922

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1922. Nr. 2. 
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Der relative Sauerstoffgehalt nimmt in der unteren salzreichen Schicht auf 70—80 % ab, und zwar 
nicht nur am Boden. So ist z. B. bei der Station Revsnaes der rel. Sauerstoffgehalt von 20 m Tiefe ab 
etwa 80 %. Der Kohlensäuregehalt steigt in diesen Schichten auf 0.4—0.6 ccm/L gegen 0.3—0.4 ccm/L in 
der oberflächlichen Schicht und die Wasserstoff zahl steigt von ca. 8.5-IO' 9 bis auf ca. 11.0.10* 9 . Der 
aus dem Kattegat in die Ostsee führende Unterstrom ist also kühler, salzreicher, sauerstoffarmer, kohlen 
säurereicher und weniger alkalisch als der aus der Ostsee heranführende Oberstrom. In bezug auf den 
Salzgehalt und damit auch die Alkalinität und Gesamtkohlensäure sind in diesem Mischgebiet die Unter 
schiede zwischen der Oberfläche und dem Boden viel extremer als im Skagerrak und als normalerweise 
in den Ostseebecken, in bezug auf alle übrigen betrachteten Faktoren sind die Verhältnisse viel aus 
geglichener. 
Im Bereich des Arkona-Beckens 1 ) treten uns ganz andere Verhältnisse entgegen. Sie sind dargestellt 
auf vier Schnitten (vergl. Figur 5—8 auf Tafel 3). 
Schnitt Möen-IIiddensee (Skagerak-Stationen 7, 8, 9, 10) 
Schnitt Schonen-Hiddensee (Skagerak-Stationen 14, 13, 12, 11, S. O. VI, D. O. VII, D. O. VIII, 
D. O. IX) 
Schnitt Ystad-Jasmund (Skagerak-Stationen 20, 21, 22, 23, 24) 
Schnitt Schonen-Bornholm (Skagerak-Stationen 15, 16, 17). 
Der erste Schnitt führt durch das Übergangsgebiet von der flachen Beltsee zu dem bis rund 50 m 
tiefen Arkonabecken. Schnitt 2 und 3 gehen durch das Becken selbst und Schnitt 4 durch dieUbergangszone 
zum tieferen Bornholm-Becken. Die Oberflächentemperaturen bewegen sich zwischen 13.99° und 16.06°, 
die Salzgehalte zwischen 7.88 und 9.22 °/oo. Im Gesamtraum des betrachteten Ostseeteiles schwanken die 
Temperaturen zwischen 8.20° und 16.06°, die Salzgehalte zwischen 7.88 und 17.86 °/w, also um etwa 8° und 
10 %>! 
In bezug auf die Temperaturverteilung sind zwei Züge charakteristisch für das ganze Gebiet. Sie 
seien vorweg kurz erwähnt. 
Die Tatsache, daß die durch den Wasseraustausch zwischen Nord- und Ostsee in der südlichen 
Ostsee vorhandenen entgegengesetzt gerichteten Wasserbewegungen dem Einflüsse der Erdrotation 
unterliegen, bewirkt, daß die Wassermassen der Südseite der Ostsee stärker erw'ärmt sind als auf der 
Nordseite. Dies tritt auf allen vier Schnitten hervor, wie die Figuren 5a, 6a, 7a, 8a auf Tafel 3 und ins 
besondere folgende Tabelle zeigen. 
Temperatur der südlichsten Station minus Temperatur der nördlichsten Station 
jedes der vier Querschnitte: 
Tiefe 
SchnittMöen-Hiddens e e 
Dornbusch minus MüenI 
Schonen-Hiddensee 
D.O. IX minus S.O.VI 
Ystad-Jasmnud 
Schonen-Bornholm 
S. 58 minus S 56 
0 
0.68° 
0.33° 
2.07° 
0.57“ 
5 
1.02 
0.24 
— 
0.58 
10 
1.64 
0.28 
1.44 
0.60 
15 
1.65 
0.90 
— 
0.60 
20 
— 
1.71 
1.58 
2.42 
25 
— 
— 
— 
8.42 
30 
— 
5.08 
3.60 
3.69 
35 
— 
— 
— 
1.16 
Das Maximum des beobachteten Temperaturüberschusses ist an der Oberfläche über 2° und zwrnr 
zwischen Ystad 1 und Jasmund, in der gesamten Wassermasse fast 8'A° in 25 m Tiefe zwischen Schonen 
und Bornholm. 
*) Vergl. J. Gehrte, Beiträge zur Hydrographie des Ostseebassins. Publications de circonstance Nr. 52. Kopen 
hagen 1910. Rolf Witting, Die Hydrographie der Ostsee. Zeitschr. der Gesellschaft f. Erdkunde. 1912. S. 721 ff.
	        
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